Zusammenfassung
Im Bereich dieses Grundlagenteils geht es darum, Change Communication zunächst inhaltlich zu definieren sowie Zielsetzungen, Handlungsfelder und Erfolgsfaktoren in ihren Grundzügen darzustellen. Da Emotionen im Kontext der Erfolgsfaktoren eine besondere Bedeutung zukommt, wird diesem Thema zusätzlich ein separater Abschnitt gewidmet.
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Notes
- 1.
Die Begriffe Change Communication und Veränderungskommunikation werden in Folge synonym verwendet.
- 2.
Die eher Top-down-Perspektive dieser Definition ist im Kontext des empirischen Teils dieses Buches zielführend, denn das Kommunikationsinstrument Rede steht – isoliert betrachtet – grundsätzlich für eine top-down gesteuerte Veränderungskommunikation. Da Reden aber in den meisten Fällen nur ein Teil eines Gesamtkonzeptes der Veränderungskommunikation sind (vgl. Kap. 5), entsteht mit ihrer Nutzung kein Widerspruch zu einem tendenziell partizipativen und damit in vielen Teilen auch bottom-up orientierten Grundverständnis von Change Management (vgl. Abschn. 2.1). Die angesprochenen Variabilitätsoptionen erlauben es zudem, die dargestellte Definition flexibel zu interpretieren.
- 3.
Zur Definition von Stakeholder vgl. Abschn 3.3.1.
- 4.
Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Mitarbeiter- oder Personalführung ist z. B. bei Weibler (2001) nachzulesen. Die Zielsetzung dieses Abschnittes besteht ausschließlich darin, den Führungsstil, der allgemein als unterstützend für Veränderungsprozesse gesehen und auch Barack Obama zugeschrieben wird, in seinen wesentlichen Grundzügen darzustellen, denn ausgewählte Reden Obamas als Instrument seiner Change Communication sind wesentlicher Bestandteil des empirischen Teils (vgl. Teil 2).
- 5.
Zum Begriff Charisma vgl. Weber (1980).
- 6.
- 7.
- 8.
Cevey und Prange (1999) modellieren einen ähnlichen Verlauf.
- 9.
Die Kommunikationsmaßnahme World Café ist eine Großgruppenmethode, die in hohem Maße auf die Partizipation aller Betroffenen ausgerichtet ist. Nach Hoffmann et al. (2010, S. 201) eignet sich die Methode für die Arbeit mit zwölf bis 1600 Personen. Dabei wird für eine bestimmte Dauer eine Fragestellung an mehreren kleinen Tischen mit sechs Plätzen und beschreibbarem Tischtuch diskutiert. Die Mitglieder der Gesprächsgruppe wechseln nach einer Zeitspanne von üblicherweise 30 min den Tisch und diskutieren die Fragestellung in ihrer neuen Gruppe. Die Erkenntnisse werden auf dem Tischtuch festgehalten und am Ende dem Plenum präsentiert. Die Maßnahme eignet sich besonders, um Ideen zu vernetzen, Wissen auszutauschen und ein Gefühl der Partizipation zu schaffen. Es ist aber von großer Bedeutung, dass genaue Fragestellungen formuliert werden und am Ende der Methode der Fokus auf die konkrete Umsetzung gelegt wird.
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Kaune, A., Wagner, AS. (2016). Grundlagen der Change Communication. In: Change Communication. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11611-8_3
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