Zusammenfassung
Die steigende Notwendigkeit eines funktionierenden Supplier Risk Managements, die sich in den letzten Jahren auch durch diverse Studien zum Risikomanagement im Beschaffungsbereich belegen lässt, macht es erforderlich, in der Beschaffung die Bemähungen um eine fundierte Informationsbasis zu intensivieren. Defizite, die sich im informationellen Bereich zeigen, legen nahe, dass neue Wege der Informationsbeschaffung (z. B. durch den Einsatz von Social Media) beschritten werden.
Der Beitrag fasst zunächst Grundlagen des Risikomanagements, des Supplier Risk Managements und des damit verbundenen Risikomanagement-Prozesses zusammen, bevor die Supply Risks auf der Basis verschiedener praxisorientierter Studien klassifiziert werden. Eine Analyse des Risikomanagement-Prozesses offenbart die angesprochenen Informationsdefizite. Nach einer Vorstellung der verschiedenen – im Beschaffungsbereich bislang noch weniger etablierten – Formen von Social Media und Hinweisen auf mögliche rechtliche Restriktionen werden für die verschiedenen Risikofelder Einsatzmöglichkeiten von Social Media analysiert und bewertet.
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Notes
- 1.
Hierzu gehören beispielsweise das KonTraG, das Aktiengesetz (§ 91 Abs.2), das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilReG 2004), Basel II, der Prüfungsstandard des Instituts der Deutschen Wirtschaftsprüfer, der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) sowie der Standard des Deutschen Instituts für Normung (DIN EN ISO 31000).
- 2.
Die Qualität der Zulieferer-Abnehmer-Beziehung hängt auch von der Güte der Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Mitarbeitern ab, sodass ein Wechsel von Ansprechpartnern ein strategisches Risiko darstellt.
- 3.
Vgl. die Best Practice Studie 2010 der Universität Twente in Zusammenarbeit mit der BMEnet GmbH und der h&z Unternehmensberatung AG, die Studie „Supplier Risk Management in der Automobilindustrie“ (2009) von Ernst & Young und dem Supply Chain Management Institute (SMI) der European Business School sowie die Studie „Risikomanagement in der Beschaffung“ (2010) des Frauenhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA.
- 4.
Eine derartige Matrix unterteilt Zuliefer-Abnehmer-Beziehungen nach der relativen Bedeutung, die der Lieferant für den Abnehmer hat (und umgekehrt). Vgl. hierzu z. B. Meierbeck (2010, S. 278 ff.).
- 5.
Im Normalfall verbessert die Informationsfunktion im Wesentlichen die Informationsbeschaffung und stellt eher neue Daten aus Sekundärquellen zur Verfügung. Im Falle des Mitarbeiterwechsels sind hier Abweichungen zu verzeichnen, da es sich um ein sensibles Personalthema handelt, bei dem primär ein bilateraler Austausch stattfindet.
- 6.
Das oben beschriebene Beispiel des Mitarbeiterwechsels stellt diesbezüglich wie erläutert eine Ausnahme dar.
- 7.
Eine ausführlichere Erläuterung würde an dieser Stelle zu sehr ins Detail gehen. Eine Verschlechterung der Auftragslage wäre z. B. den Kunden bekannt, die ein ausreichend großes Volumen besitzen, um den Lieferanten bei einer Nicht-Beauftragung in Bedrängnis zu bringe.
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Hoffmann, S., Roland, F. (2013). Nutzungspotenziale von Social Media im Supplier Risk Management. In: Bogaschewsky, R., Eßig, M., Lasch, R., Stölzle, W. (eds) Supply Management Research. Advanced Studies in Supply Management. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03061-2_10
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