Zusammenfassung
Als Ursache der Euro-Krise führten institutionelle Hemmnisse des EU-Regelwerks zu fehlender fiskalpolitischer Koordination zwischen den Mitgliedsstaaten und budgetären Ungleichgewichten. Obwohl die Konvergenzkriterien von den Regierungen eine strenge Haushaltspolitik verlangen, gelang es nicht, die Staatsausgaben auf das in den Maastricht-Kriterien definierte Maß zu beschränken. Weil der Sanktionsmechanismus gegen übermäßige Defizite bei Staaten wie Frankreich oder Deutschland nicht aktiviert wurde, liefen die Konvergenzkriterien ins Leere und die Schuldenstände stiegen an. Einen weiteren Auftrieb erhielten die Schuldenstände durch die Rettungsaktionen im Rahmen der Bankenrettungen. Hohe Schulden und die daraus resultierende Zinslast binden verfügbare Haushaltsmittel und erhöhen aufgrund der fehlenden geldpolitischen Hoheit der Staaten das Refinanzierungsrisiko am Finanzmarkt. Weil hohe Schuldenstände von Staaten der Euro-Zone nur unter Ausnahmen mit selbst gedruckten Geld beglichen werden können, misstrauten sich die Kreditoren am Finanzmarkt untereinander, weil sie nicht wussten, inwiefern die anderen Finanzakteure weiterhin gewillt waren, den Euro-Staaten weiterhin Geld zu geben.
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- 1.
Vgl. Fahrplan für die nächsten Monate, in: FAZ vom 13.12.2012.
- 2.
BT PlPr. 17/214, S. 26197.
- 3.
Vgl. BT Drs. 9045, S. 1.
- 4.
Zu den wirtschaftspolitischen Positionen vgl. Falk Illing: Deutschland in der Finanzkrise. Chronologie der deutschen Wirtschaftspolitik, Wiesbaden 2012.
- 5.
Vgl. Art 17f Vertrag zur Einrichtung des Europäischen Stabilitätsmechanismus.
- 6.
Vgl. Eurostaaten setzen ESM in Kraft, in: FAZ vom 09.10.2012.
- 7.
Vgl. Schäuble gibt nach, in: FAZ vom 10.10.2012.
- 8.
Vgl. Unbegrenzte Hilfe für Schuldenstaaten, in: Süddeutsche Zeitung vom 07.09.2012.
- 9.
Vgl. Kanzlerin Merkel stellt sich gegen die Bundesbank, in: Die Welt vom 09.09.2012.
- 10.
Vgl. Der Ruhestörer, in: Der Spiegel, 35/2012.
- 11.
Christoph Schwennicke: Merkels kalte Entmachtung, in: Cicero online vom 7. September 2012.
- 12.
Vgl. Luksic 2011, S. 80.
- 13.
Vgl. Der Ruhestörer, in: Der Spiegel, 35/2012.
- 14.
Vgl. Streit zwischen Eurostaaten und IWF über Hilfen für Griechenland, in: FAZ vom 14.11.2012.
- 15.
Vgl. Deutscher Konsul in Thessaloniki bedrängt, in Handelsblatt online vom 15.11.2012.
- 16.
Vgl. Bundesbank-Chef: Zweiter Schuldenschnitt für Athen unvermeidbar, in: Focus online vom 16.11.2012.
- 17.
Vgl. Deutschlands Angst vor der Wahrheit, in: Spiegel online vom 19.11.2012.
- 18.
Vgl. ESM-Chef Regling lehnt Schuldenschnitt für Athen ab, in: Handelsblatt online vom 18.11.2012.
- 19.
Vgl. EZB-Direktor Asmussen erwartet drittes Programm für Griechenland, in: Reuters Deutschland vom 18.11.2012.
- 20.
Vgl. Berlin will Athen mit noch mehr Geld helfen, in: FAZ vom 22.11.2012.
- 21.
Griechische Nacht in Brüssel, in: FP vom 28.11.2012.
- 22.
Vgl. BMWi: Jahreswirtschaftsbericht 2013. Wettbewerbsfähigkeit – Schlüssel für Wachstum und Beschäftigung
in Deutschland und Europa, Berlin 2013, S. 7.
- 23.
Vgl. Euro-Rettungspaket für noch mehr Länder, in: SZ vom 09.10.2012.
- 24.
Vgl. Portugal empfängt Merkel in einer Festung, in: FAZ online vom 12.11.2012.
- 25.
Vgl. Haushalt gebilligt – Monti reicht Rücktritt ein, in: FAZ vom 22.12.2012.
- 26.
Vgl. Projekt teures Deutschland, in: Der Spiegel 2/2013.
- 27.
Vgl. Peter Praet: Die Bedeutung einer stabilitätsorientierten Finanzpolitik für den Erfolg der Europäischen Währungsunion, in: BMF (Hrsg.): Monatsbericht des BMF. September 2012, S. 15.
- 28.
Jens Weidmann: Stabilitätskultur im Lichte der Staatsschuldenkrise, Rede in Düsseldorf am 08.10.2012.
- 29.
Vgl. etwa Druck an allen Fronten, in: Wirtschaftswoche vom 26.11.2012.
- 30.
Vgl. etwa Draghi weist Schäuble zurecht, in: Der Spiegel 5/2013.
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Illing, F. (2013). Stabilisierung und Normalisierung seit September 2012. In: Die Euro-Krise. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02452-9_13
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