Zusammenfassung
Eine Grundlage der meisten empirischen Analysen im Bereich der In den Sozialwissenschaftlichen können verschiedene theoretische (latente) Konstrukte, zum Beispiel Religiosität, Umweltbewusstsein oder Rechtsextremismus, häufig nicht mit einer einzigen Frage im Fragebogen erhoben werden. Stattdessen überlegen sich Forscher eine Reihe von manifesten Aussagen (sog. Items), die das interessierende Konstrukt abbilden sollen (z.B. die Frage „das Leben hat nur eine Bedeutung, weil es einen Gott gibt“ zur Messung des theoretischen Konstrukts Religiosität). Das folgende Kapitel beschäftigt sich damit, wie die Messung von latenten Variablen in der Praxis funktioniert. Zunächst wird darauf eingegangen, inwieweit den Antworten der Befragten auf viele manifeste Aussagen einige wenige latente Variable zugrunde liegen. Welches Item lässt sich dem jeweiligen theoretischen Konstrukt zuordnen? Diese Frage kann mit der explorativen Faktorenanalyse beantwortet werden, die in ihren Grundzügen vorgestellt wird. Anschließend wird darauf eingegangen, ob sogenannte Likert-Skalen, die ein latentes theoretisches Konstrukt mithilfe mehrerer manifester Aussagen messen, ein wichtiges Gütekriterium der Messung aufweisen: die Reliabilität.
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Auch im Bereich sozialwissenschaftlicher Instrumente, die über die Messung soziodemografischer Standardvariablen hinausgehen, gibt es Ansätze für eine Standardisierung. So findet man in der „Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen“ (zum Download auf den Seiten der GESIS) eine Auflistung von Instrumenten zur Erhebung von Einstellungen und Verhaltensweisen aus häufig untersuchten sozialen Themenbereichen.
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Aus messtheoretischen Gründen gilt die Faustregel: „Je mehr Indikatoren, desto besser“. Gemeinhin ist die Zahl der erfragten Items jedoch aus forschungsökonomischen Gründen begrenzt.
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Die Antwortkategorie „Darüber habe ich noch nie nachgedacht“ wurde als fehlender Wert definiert.
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Eine Variable wird z-standardisiert, indem von jedem Messwert der arithmetische Mittelwert der Variable abgezogen und diese Differenz durch die Standardabweichung dieser Variable dividiert wird. Standardisierte Variable haben dadurch eine Standardabweichung von 1 und einen Mittelwert von 0. Diese Standardisierung wird in Faktorenanalysen grundsätzlich vorgenommen um Verzerrungen, die durch ein unterschiedliches Antwortformat (zum Beispiel 4-fach abgestufte und 5-fach abgestufte Items) hervorgerufen werden können, zu vermeiden.
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Für das das erste Item in Tab. 5.5 („Gott befasst sich persönlich mit Menschen“) ergibt sich zum Beispiel folgendes Ergebnis: 0,8252 + (− 0,1782) = 0,712.
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Die KMO-Werte für Einzelitems werden in SPSS in der Hauptdiagonalen der sog. Anti-Image-Korrelationsmatrix angegeben und in STATA mit dem Befehl „estat kmo“.
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Damit die Messfehler tatsächlich zufällig auftreten, müssen verschiedene Bedingungen erfüllt sein: Der Mittelwert der Messfehler ist 0, die Messfehler korrelieren nicht mit dem wahren Wert einer Messung, die Messfehler zweier Messwertreihen sind unkorreliert und die Messfehler einer Messwertreihe korrelieren nicht mit dem wahren Wert einer anderen Messung.
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Bei der Skalenkonstruktion ist es nicht empfehlenswert, ausschließlich Items mit sehr hoher Trennschärfe aufzunehmen, da Items mit niedrigerer bis mittlerer Trennschärfe entlang des gesamten Wertebereichs einer Testskala (zum Beispiel sehr schwach und sehr stark ausgeprägte religiöse Sinndeutung) differenzieren können.
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In diesem Fall ist keine z-Standardisierung notwendig.
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Die Skala „Selbstverwirklichung“ besteht aus den beiden Aussagen, wie wichtig dem Befragten „Kreativität und Phantasie“ beziehungsweise „Selbstverwirklichung“ sind (Antwortformat jeweils von 1 = unwichtig bis 7 = sehr wichtig).
Literatur
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Kopp, J., Lois, D. (2014). Faktorenanalyse und Skalierung. In: Sozialwissenschaftliche Datenanalyse. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02300-3_5
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