Zusammenfassung
Die Realisierung einer Währungsunion war schon immer ein europäischer Traum. Ein erster ernsthafter Versuch, der sogenannte Werner-Plan, war Anfang der 70er Jahre an den fundamentalen ö konomischen Divergenzen der Mitgliedstaaten im Gefolge des Zusammenbruchs von Bretton Woods und der ersten Ö lkrise gescheitert. Schon damals hatte man sich jedoch nicht auf eine supranationale Struktur von Institutionen einigen k ö nnen. Als man Mitte der 80er Jahre begann, die Voraussetzungen für einen gemeinsamen Markt zu schaffen, ließ Anfang 1988 ein Memorandum aufhorchen, das auch die baldige Schaffung eines europäischen Währungsraums und einer europäischen Zentralbank forderte. Autor dieses Me morandums war der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher. Er sah in einer europäischen Währungsunion “eine ö konomisch notwendige Ergänzung des Binnenmarktes”. Der damalige Bundesfinanzminister Stoltenberg wollte dagegen zunächst die Folgen der Liberalisierung des Kapitalverkehrs abwarten und lediglich Anstrengungen unternehmen, um die Konvergenz zu verbessern und die Zusammenarbeit der Zentralbanken zu stärken. Frankreich jedoch unterstützte die Genscher-Initiative. Inwieweit dabei der Wunsch, die Macht der Deutschen Bundesbank zu begrenzen, eine Rolle spielte, mag dahingestellt sein.
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© 1994 Physica-Verlag Heidelberg
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Rübel, G. (1994). Vorwort des Herausgebers. In: Rübel, G. (eds) Perspektiven der Europäischen Integration. Studies in Contemporary Economics. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95918-9_1
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Print ISBN: 978-3-7908-0791-2
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