Zusammenfassung
Der zunehmende Konkurrenzdruck durch die Alternativen Straßen- und Luftverkehr zwingt Bahngesellschaften, sich immer mehr an den Bedürfnissen von Kunden zu orientieren. Gefordert werden ein breites, preiswertes Angebot bis in kleine Regionen, schnelle Verbindungen zwischen Ballungszentren und möglichst gute Verknüpfungen zwischen Nah- und Fernverkehr. Das große Angebot erlaubt eine Vielzahl individueller Routen durch das Netz und schränkt den Spielraum für die Durchführung jeder einzelnen Fahrt zeitlich und räumlich stark ein. Um so wichtiger ist ein ausgereifter Fahrplan und dessen zeitlich präzise Ausführung, da mitunter schon kleine Störungen gravierende Folgen an weit entfernten Stellen im Netz haben können. Erfahrene Disponenten versuchen in diesem komplexen System, operative Effizienz und Kundenzufriedenheit sicherzustellen. Ihre gute Ausbildung ist demnach von elementarer Bedeutung für eine erfolgreiche Einhaltung des Fahrplans. Bisher war eine Schulung nur am realen System durch „Learning by Doing“ oder durch Abschauen bei erfahrenen Kollegen möglich. Beides hat mehrere entscheidende Schwächen Zum einen herrscht im Realbetrieb hoher Zeitdruck: Gerade dann, wenn großer Erklärungsbedarf für Entscheidungen bestünde („rush hour“), ist keine Diskussion möglich, da sofort die nächsten Probleme anstehen. Hinzu kommt, daß Entscheidungen sehr oft auf umfangreichem impliziten Wissen qualifizierter Disponenten beruhen, d.h. es ist schwierig, alle Einflußfaktoren einer Entscheidung zu benennen, selbst wenn genügend Zeit verfügbar wäre. Überdies schließlich verursachen Fehlentscheidungen ungeübter Disponenten im Realbetrieb hohe Kosten. Es besteht demnach ein dringender Bedarf nach einem Simulations system, mit dem Schulungen in einem realitätsnahen Umfeld erfolgen können. Disponenten in der Ausbildung können auf diese Weise Erfahrungen sammeln und ggf. auch Fehlentscheidungen treffen, ohne daß in den laufenden Betrieb eingegriffen werden muß und das reale System beeinträchtigt würde.
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Literatur
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Goecke, J., Biederbick, C. (2000). Simulation im Konfliktmanagement in großen Transportnetzwerken. In: Inderfurth, K., Schwödiauer, G., Domschke, W., Juhnke, F., Kleinschmidt, P., Wäscher, G. (eds) Operations Research Proceedings 1999. Operations Research Proceedings 1999, vol 1999. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58300-1_43
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