Zusammenfassung
Wo immer an den Küsten der Weltozeane Meer und Land aneinander-grenzen, ändern sich die Lebensbedingungen in doppelter Hinsicht. Erstens ist jede Küste die Grenze zwischen dem salzigen Meereslebensraum und dem nicht-salzigen Landlebensraum. Zweitens grenzt im Küstengebiet der aquatische Meereslebensraum an den terrestrischen Landlebensraum, den man besser als Luftlebensraum bezeichnen sollte. Den terrestrischen Lebensräumen fehlt die Wasserdecke, welche sie vor den abrupten Veränderungen des „Wetters“ und vor der Wirkung der ultravioletten Sonnenstrahlen schützt. Dagegen müssen die Organismen im Luftlebensraum mit diesen Bedrohungen fertig werden, müssen auch Stengel, Stämme, Stützskelette und Hebelgliedmaβen entwickeln, weil das Medium Luft nicht wie das Wasser ihr Körpergewicht „trägt“, müssen auch auf die Ernährungsweise durch „Suspensionsfressen“ verzichten, weil es kein Luftplankton gibt, welches man als Nahrung aus der Luft herausfiltern könnte. Der wichtigste Unterschied zwischen Meer und Land ist aber die „Feuchte“, die Wasserdampf-Konzentration der Luft. Dieser Umweltfaktor hat für Wasserorganismen keine Bedeutung, denn die sind ja allseitig vom Wasser umgeben. Aber für das Überleben im Luftlebensraum ist entscheidend, wie die Landorganismen mit der Bedrohung durch die Verdunstung fertig werden, denn ihr Körper besteht ja überwiegend aus Wasser. Statt von Luftfeuchte sollte man besser von Verdunstungsgefahr als Umweltfaktor reden.
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Gerlach, S.A. (1994). Die Grenze Meer—Land. In: Spezielle Ökologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57936-3_13
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