Zusammenfassung
Andere Menschen sind so sehr Teil unseres alltäglichen Lebens, dass wir es als selbstverständlich annehmen, sie zu verstehen. Wir sind so vertraut mit ihren charakteristischen Merkmalen und Aktivitäten, dass wir selten darüber nachdenken, wie wir es schaffen, die zwischen ihnen bestehenden Ähnlichkeiten und Unterschiede zu verstehen sowie uns einen Reim auf die verwirrenden oder komplizierten Dinge zu machen, die sie manchmal tun. In diesem Kapitel werden Forschungsarbeiten beschrieben, die zum Verständnis dieser Prozesse durchgeführt wurden. Studien darüber, wie wir Informationen über die soziale Welt aufnehmen, zeigen, dass unsere Eindrücke von anderen davon abhängen, welche Informationen uns zur Verfügung stehen und wann. Auch unsere Annahmen darüber, welche Persönlichkeitsmerkmale zusammenpassen, spielen dabei eine große Rolle. Die Forschung dazu, wie Menschen Ereignisse erklären, zeigt, dass sie nicht alle möglichen Erklärungen des dabei auftretenden Verhaltens als gleich wahrscheinlich ansehen. Systematische Verzerrungen treten z. B. auf, wenn wir stabilen Persönlichkeitseigenschaften und Fähigkeiten als Ursachen eine disproportionale Bedeutung beimessen. Solche Verzerrungen treten insbesondere in individualistischen westlichen Gesellschaften auf. Eindrücke und Erklärungen hängen auch von momentanen Motivationen und Zielen ab. Tatsächlich beschreiben und erklären wir soziale Ereignisse unterschiedlich, je nachdem, wer unsere Gesprächspartner sind und in welchen Umständen wir uns befinden. Insofern spielen offenbar bei der sozialen Wahrnehmung und bei Attributionen sowohl kommunikative Prozesse als auch private Interpretationen eine Rolle.
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Parkinson, B. (2014). Soziale Wahrnehmung und Attribution. In: Jonas, K., Stroebe, W., Hewstone, M. (eds) Sozialpsychologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41091-8_3
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