Zusammenfassung
Flexible Produktionssysteme, wie sie im Beitrag von Garrel et al. ausführlich beschrieben sind, ermöglichen es Unternehmen, unterschiedlichste Produkte zu fertigen und so veränderliche Markt- bzw. Kundenanforderungen zu erfüllen. In diesem Zusammenhang sind oftmals Lose mit geringen Größen kurzfristig herzustellen und auszuliefern. Dies erfordert, dass die an der Produktion beteiligten Arbeitspersonen über die notwendigen Fertigkeiten zur Ausführung der einzelnen Aufgaben bereits verfügen oder sie sich kurzfristig aneignen können. Folglich ist bei der Zuordnung von Arbeitsaufgaben zu Arbeitspersonen zu beachten, dass entweder alle Arbeitspersonen über die zur Ausführung der ihnen anvertrauten Aufgaben erforderlichen Fertigkeiten verfügen oder dass ggf. erforderliche Fertigkeiten unter den jeweiligen Rahmenbedingungen im Produktionsumfeld schnell und leicht erworben werden können. Dabei bedeutet Erwerben, dass die jeweilige Fertigkeit erlernt und geübt wird, so dass eine entsprechende Qualifikation entsteht (Schlick et al. 2010a). Der für das Erwerben der Fertigkeit bzw. der entsprechenden Qualifikation notwendige Zeitraum wird als Lernzeit bezeichnet. Während dieses Zeitraums können Referenzleistungen, die üblicherweise in Form von Vorgabezeiten festgelegt sind, nicht erreicht werden (Rohmert et al. 1974). In Folge dessen kann das Produktionssystem, in dem diese Aufgaben ausgeführt werden, die bei Referenzleistung vorgesehene Ausbringungsmenge nicht erreichen.
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Jeske, T., Schlick, C., Mütze-Niewöhner, S. (2014). Unterstützung von Lernprozessen bei Montageaufgaben. In: Schlick, C., Moser, K., Schenk, M. (eds) Flexible Produktionskapazität innovativ managen. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-39896-4_4
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