Zusammenfassung
Profunde Veränderungen in der Gesellschaft und Wirtschaft, wie eine immer stetigere Vernetzung, Internationalisierung und Globalisierung bis hin zu einer hyperkompetitiven Unternehmenslandschaft sind kennzeichnend für viele Unternehmen. Aufgrund eines hieraus resultierenden Käufermarktes, der Unternehmen zwingt, schnell, adäquat und mit hoher Qualität auf ihre Kunden einzugehen, stehen diese vor der Herausforderung, innovative, leistungsfähige sowie schnell verfügbare Produkte hervorzubringen. Diese müssen dabei in einer hohen Variantenvielfalt sowie geringen Stückzahlen in betriebswirtschaftlich optimalen Fertigungsabläufen, welche sich zusätzlich an weiteren Erfordernissen wie Ergonomie, Arbeitssicherheit oder Ressourceneffizienz orientieren müssen, gefertigt werden. In diesem Zusammenhang ist es für die Unternehmen unerlässlich, Änderungen in der Umwelt zu erkennen und darüber hinaus angemessen auf diese einzugehen, um sowohl kurz- als auch langfristig ihre Existenz und ihr Bestehen am Markt zu sichern (Brehm 2003a, b; Horstmann 2007). Grundlegende Voraussetzung für industrielle Unternehmen hierfür ist ein flexibles Produktionssystem. Die alleinige Konzentration auf Flexibilisierungsstrategien steht aber nicht selten der Aufrechterhaltung eines profitablen, stabilen Produktionssystems entgegen. Nur wenn es gelingt, beide Zielsetzungen miteinander zu verknüpfen und somit eine Balance zwischen Stabilität und Flexibilität zu erreichen, kann Innovationsfähigkeit und technischer Fortschritt als Erfolgsdeterminanten der deutschen Industrie erhalten bleiben und gleichzeitig die Preisgestaltung deutscher Produktionsgüter im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig sein.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Inwiefern diese Methoden, Instrumente bzw. Maßnahmen als mögliche Flexibilitätsbefähiger wirken, wird innerhalb der empirischen Untersuchung dieses Artikels näher untersucht.
- 2.
Dazu gehören in der Studie Qualitätszirkel, Zertifizierung nach DIN ISO 9000ff, Just-in-Time, Nullpufferprinzip, Fertigungssegmentierung, Dezentralisierung, Aufgabenintegration und Gruppenarbeit.
- 3.
Als Maßstab für die Produktivität wurde dabei die Wertschöpfung je Mitarbeiter herangezogen. Als Qualitätsmaßstab diente die betriebliche Ausschussquote.
- 4.
Supply-Chain-Managementsysteme.
- 5.
EDV-gestützte Produktionsplanungs- und Steuerungssysteme.
- 6.
Computer Aided Manufacturing.
- 7.
Industrieroboter- und Handhabungssysteme.
- 8.
Auf Grund der stark rechtsschiefen Verteilungen der Daten wird die Varianzanalyse nach Kruskal-Wallis benutzt, um Gruppenunterschiede ausfindig zu machen.
- 9.
Kleinstunternehmen, kleine Unternehmen, mittlere Unternehmen und Großunternehmen.
- 10.
Post-Hoc-Test nach Nemenyi.
- 11.
Dies legt die Vermutung nahe, dass entweder alle anderen signifikanten Wallis-Statistiken mit hoher Wahrscheinlichkeit Alphafehler repräsentieren oder dass anstatt von reinen Gruppenunterschieden ein komplexerer Zusammenhang (wie ein linearer Trend) vorliegt. Gründe hierfür werden in der (stark) ungleichenund Zell-Häufigkeiten der einzelnen Gruppen vermutet.
- 12.
Ziel der Standardisierung ist es, einen Arbeitsschritt unabhängig von Personen und Zeit stets in der gleichen Art und Weise durchzuführen. Standards dienen der Vereinheitlichung und Vereinfachung.
Literatur
Antoni CH (1995) Gruppenarbeit in Deutschland–eine Bestandsaufnahme. In: Zink K (Hrsg) Erfolgreiche Konzepte der Gruppenarbeit. Luchterhand, Neuwied, S 23–37
Bartholomay C (2009) Kaizen. In: Dickmann P (Hrsg) Schlanker Materialfluss mit Lean Production, Kanban und Innovationen, 2. Aufl. Springer, Berlin, S 16–20
Becker J, Rosemann M (1993) Logistik und CIM: Die effiziente Material- und Informationsflussgestaltung im Industrieunternehmen. Berlin, Springer
Becker T (2008) Prozesse in Produktion und Supply Chain optimieren, 2. Aufl. Springer, Berlin
Bichler K, Schröter N (2000) Praxisorientierte Logistik. Kohlhammer, Stuttgart
BMWi (2012) Mensch-Technik-Interaktion, Leitfaden für Hersteller und Anwender. Band 3. http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/autonomik-fuer-industrie-4-0,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf. Zugegriffen: Okt. 2012
Brehm C (2003a) Organisatorische Flexibilität der Unternehmung: Bausteine eines erfolgreichen Wandels, 1. Aufl. Gabler-Edition Wissenschaft. Dt. Univ.-Verlag, Wiesbaden
Brehm CR (2003b) Organisatorische Flexibilität in Wertschöpfungsnetzwerken. In: Bach N, Buchholz W, Eichler B (Hrsg) Geschäftsmodelle für Wertschöpfungsnetzwerke. GWV Fachverlag, Wiesbaden, S 79–100
Celuch K, Murphy GB, Callaway SK (2007) More bang for your buck: Small firms and the importance of aligned information technology capabilities and strategic flexibility. J High Technol Manag Res 17(2):187–197
Chang S-C, Yang C-L, Cheng H-C, Sheu C (2003) Manufacturing flexibility and business
Dombrowski U, Herrmann C, Lacker T, Sonnentag S (2009) Modernisierung kleiner und mittlerer Unternehmen. Ein ganzheitliches Konzept. Springer, Berlin
Dürrschmidt S (2001) Planung und Betrieb wandlungsfähiger Logistiksysteme in der variantenreichen Serienfertigung. In: Reinhart G (Hrsg) Forschungsberichte Band 152. Herbert Utz Verlag, München
Evans JS (1991) Strategic flexibility for high technology manoeuvres: a conceptual framework. J Manag Stud 28(1):69–89
Eversheim W, Schuh G (2005) Integrierte Produkt- und Prozessgestaltung. Springer, Berlin
Gienke H, Kämpf R (2007) Handbuch Produktion. Innovatives Produktions-management: Organisation, Konzepte, Controlling. Carl Hanser, München
von Garrel J, Grandt C (2012) Balance im Management von Flexibilität und Stabilität. In: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (Hrsg) Kap. Gestaltung nachhaltiger Arbeitssysteme – Wege zur gesunden, effizienten und sicheren Arbeit. GfA Press
von Garrel J, Tackenberg S (2012) Flexibilität von KMU durch situationsspezifische Auslegung der Fertigung. In Unveröffentlicht
Golden W, Powell P (2000) Towards a definition of flexibility: In search of the holy grail? Omega 28(4):373–384
Gröbner M (2009) Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Just-in-time-, Just-in-sequence- und One piece flow-Fertigungskonzepte. In: Dickmann P (Hrsg) Schlanker Materialfluss mit Lean Production, Kanban und Innovationen, 2. Aufl. Springer, Berlin, S 16–20
Gutmann J, Hüsgen J (2005) Flexible Arbeitszeit. Wie Sie moderne Konzepte und Modelle nutzen. Rudolf Haufe, Planegg
Günther HO, Tempelmeier H (2005) Produktion und Logistik, 5. Aufl. Springer, Berlin
Hammer M, Champy J (1994) Reengineering the corporation
Heiserich O-E (2002) Logistik – Eine praxisorientierte Einführung, 3. Aufl. Gabler, Wiesbaden
Hermes H-J, Schwarz G (Hrsg) (2005) Outsourcing. Chancen und Risiken, Erfolgsfaktoren, rechtssichere Umsätze. Haufe, München
Hirsch-Kreinsen H (1998) Organisation und Koordination eines transnationalen Unternehmensnetzwerks. In: v Behr M, Hirsch-Kreinsen H (Hrsg) Globale Produktion und Industriearbeit – Arbeitsorganisation und Kooperation in Produktionsnetzwerken. Campus Frankfurt, S 37–62
Hitt MA, Keats BW, DeMarie SM (1998) Navigating in the new competitive landscape: building strategic flexibility and competitive advantage in the 21st century. Acad Manag Exec 12(4):22–42
Hodel M, Berger A, Risi P (2006) Outsourcing realisieren, 2. Aufl. Vieweg, Wiesbaden
Holtbrügge D (2007) Personalmanagement, 3. Aufl. Springer, Berlin
Horstmann J (2007) Operationalisierung der Unternehmensflexibilität: Entwicklung einer umwelt- und unternehmensbezogenen Flexibilitätsanalyse. Strategische Unternehmensführung. Deutscher Universitätsverlag
Jacob H (1974) Unsicherheit und Flexibilitat - Zur Theorie der Planung bei Unsicherheit. Zeitschrift fur Betriebswirtschaft
Jeske T, von Garrel J, Starke J (2011) Erfolgsfaktor Flexibilität – Ergebnisse einer deutschlandweiten Unternehmensbefragung. In: REFA-Verband (Hrsg) Industrial Engineering. Darmstadt, 64 (2011) 1, S 20–23
Johnson JL, Lee RP-W, Saini A, Grohmann B (2003) Market-focused strategic flexibility: Conceptual advances and an integrative model. J Acad Market Sci 31(1):74–89
Jung H (2008) Personalwirtschaft, 8. Aufl. Oldenbourg, München
Kamiske GF, Brauer JP (2008) Qualitätsmanagement von A bis Z, 6. Aufl. Carl Hanser, München
Kämmerer E, Rettenberger R, Fritz S, Weirer E (2006) Lernen in Lerninseln. Aktives Lernen im Team. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Hrsg., Wien
Kief HB, Roschiwal HA (2007) NC/CNC Handbuch 2007/2008. Carl Hanser, München
Killich S (2007) Formen der Unternehmenskooperation. In: Becker T, Dammer I, Howaldt J, Killich S, Loose A (Hrsg) Netzwerkmanagement, 2. Aufl. Springer, Berlin, S 13–22
Kinkel S, Lay G, Jäger A (2007) Mehr Flexibilität durch Organisation. Stellenwert strategischer Flexibilitätsziele, Nutzung organisatorischer Befähiger und Erreichbarkeit von Flexibilitätszuwächsen. Mitteilung aus der Produktionsinnovationserhebung Nr. 42. Fraunhofer ISI, Karlsruhe
Kleine O, Kinkel S, Jäger A (2007) Flexibilität durch Technologieeinsatz. Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung
Lay G, Neuhaus R (2005) Ganzheitliche Produktionssysteme (GPS) – Fortführung von Lean Management? Angewandte Arbeitswissenschaft Nr. 185. S 32–47
Lay G, Dreher C, Kinkel S (1996) Neue Produktionskonzepte leisten einen Beitrag zur Sicherung des Standortes Deutschland. Fraunhofer Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung
Lödding H (2008) Verfahren der Fertigungssteuerung, 2. Aufl. Springer, Berlin
Mackensen H-G (2001) Modulare Maschinenkonzepte für spanende Bearbeitung. In: Weinert K (Hrsg) Spanende Bearbeitung, 3. Aufl. Vulkan, Essen, S 441–452
Melzer-Ridinger R (2008) Materialwirtschaft und Einkauf, Band 1: Beschaffung und Supply Chain Management, 5. Aufl. Oldenbourg, München
Nyhuis P, Heinen T, Reinhart G, Abele E (2008) Wandlungsfähige Produkti-onssysteme – Theoretischer Hintergrund zur Wandlungsfähigkeit von Produkti-onssystemen. wt Werkstatttechnik online 98(1/2): 85–91
Nyhius P, Wiendahl H-P, Fiege T, Mühlenbruch H (2006) Materialbeschaffung in der Montage. In: Lotter B, Wiendahl H-P (Hrsg) Montage in der industriellen Produktion. Ein Handbuch für die Praxis. Springer, Berlin, S 323–352
Ohno T (1993) Das Toyota – Produktionssystem. Campus, Frankfurt a. M
Olhager J, West B (2002) The house of flexibility: Using the qfd approach to deploy manufacturing flexibility. International Journal of Operations and Production Management
Puschmann NO (2000) Benchmarking. Organisation, Prinzipien und Methoden. Verlag Book on Demand GmbH
Roenpage O, Lunau S (2007) Six sigma+ lean toolset: verbesserungsprojekte erfolgreich durchführen. Springer
Rogalski S (2009) Entwicklung einer Methodik zur Flexibilitätsbewertung von Produktionssystemen. Dissertation, Universitätsverlag Karlsruhe, Karlsruhe
Rommel G, Brück F, Diederichs R, Kempis R-D, Kaas H-W, Fuhry G, Kurfess V (1995) Qualität gewinnt. Mit Hochleistungskultur und Kundenetzwerke an die Spitze. Schäffer-Pöschel, Stuttgart
Rothlauf J (2010) Total Quality Management in Theorie und Praxis, 3. Aufl. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München
Ryschka J, Solga M, Mattenklott A (Hrsg) (2011) Praxishandbuch Personalentwicklung. Instrumente, Konzepte, Beispiele, 3. Aufl. Gabler, Wiesbaden
Sánchez AM, Pérez MP (2005) Supply chain flexibility and firm performance: a conceptual model and empirical study in the automotive industry. Int J Oper Prod Manag 25(7):681–700
Seidel H, von Garrel J (2010) Flexible Produktionssysteme innovativ managen. In: Nyhuis P (Hrsg) Wandlungsfähige Produktionssysteme. Schriftenreihe der Hochschulgruppe für Arbeits- und Betriebsorganisation e. V. (HAB), GITO; Berlin (ISBN 978-3-942183-15-4, S. 407–416)
Scheel B, Chilian A (2007) Schlanke Logistik- und Produktionsmethoden. In: Garcia SFJ, Semmler K, Walther J (Hrsg) Die Automobilindustrie auf dem Weg zur globalen Netzwerkkompetenz. Springer, Berlin, S 299–322
Schenk M, Wirth S (2004) Fabrikplanung und Fabrikbetrieb – Methoden für die wandlungsfähige und vernetzte Fabrik. Springer, Berlin
Schlick CM, Bruder R, Luczak H (2010) Arbeitswissenschaft, 3. Aufl. Springer, Berlin
Schmelzer HJ, Sesselmann W (2008) Geschäftsprozessmanagement in der Praxis. Kundenzufrieden stellen. Produktivität steigern. Wert erhöhen, 6. Aufl. Hanser, München
Schmidt G (2003) Einführung in die Organisation, 2. Aufl. Gabler, Wiesbaden
Schuhmacher M (2009) Kundenintegration in die Neuproduktentwicklung. Gabler, Wiesbaden
Schwarze J (2003) Kundenorientiertes Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie, 1. Aufl. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Staehle WH (1994) Management–Eine verhaltensorientierte Perspektive 8. Aufl. München
Steven M (2007) Handbuch der Produktion. Theorie – Management – Logistik – Controlling. Kohlhammer, Stuttgart
Syska A (2006) Production managment: important methods and concepts for today’s production. Gabler, Wiesbaden
Thaler K (2007) Supply Chain Management. Prozessoptimierung in der logistischen Kette, 5. Aufl. Fortis, Köln
Upton DM (1995) What really makes factories flexible? Harvard Bus Rev 73(4):74–84
Voigt K-I (2008) Industrielles Management. Industriebetriebslehre aus prozessorientierter Sicht. Springer, Berlin
Weidner J, Hasenclever T (2011) Last-Meter-Baulogistik – Intelligente Anlieferkonzepte für das komplexe Baustellenumfeld. In: Günthner WA, Borrmann A (Hrsg) Digitale Baustelle – innovativer Planen, effizienter Ausführen. Springer, Berlin
Westkämper E (2006) Einführung in die Organisation der Produktion. Strategien der Produktion. Springer, Berlin
Wiendahl H-P, Nofen D, Klußmann J, Breitenbach F (2005) Planung modularer Fabriken – Vorgehen und Beispiele aus der Praxis. Hanser, Wien
Wildemann H (1987) Investitionsplanung und Wirtschaftlichkeitsrechnung für flexible Fertigungssysteme (FFS). Schäfer, Stuttgart
Windt K (2008) Ermittlung des angemessenen Selbststeuergrades in der Logistik – Grenzen der Selbststeuerung. In: Nyhuis P (Hrsg) Beiträge zu einer Theorie der Logistik. Springer, Berlin, S 349–372
Zentes J, Swoboda B, Morschett D (Hrsg) (2005) Kooperationen, Allianzen und Netzwerke. Grundlagen – Ansätze – Perspektiven, 2. Aufl. Gabler, Wiesbaden
Zhang Q, Vonderembse MA, Lim J-S (2003) Manufacturing flexibility: Defining and analyzing relationships among competence, capability, and customer satisfaction. J Operat Manag 21(2):173–191
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2014 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
von Garrel, J., Schenk, M., Seidel, H. (2014). Flexibilisierung der Produktion – Maßnahmen und Status-Quo. In: Schlick, C., Moser, K., Schenk, M. (eds) Flexible Produktionskapazität innovativ managen. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-39896-4_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-39896-4_2
Published:
Publisher Name: Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-39895-7
Online ISBN: 978-3-642-39896-4
eBook Packages: Computer Science and Engineering (German Language)