Skip to main content

Grundlagen des luftfahrttechnischen Produktionsmanagements

  • Chapter
  • First Online:
Industrielles Luftfahrtmanagement
  • 3537 Accesses

Zusammenfassung

In diesem Kapitel werden Basisanforderungen an die Produktion, welche für Herstellung und Instandhaltung gleichermaßen gelten, erklärt. Im Vordergrund stehen dabei primär vorbereitende Tätigkeiten, also Anforderungen, die aus luftrechtlicher oder ökonomischer Perspektive erfüllt sein müssen, um mit Produktionsaktivitäten beginnen zu können. Hierzu zählt insbesondere die im ersten Unterabschnitt in Grundzügen dargestellte Herstellungs- und Instandhaltungsplanung ebenso wie die Bereitstellung der in Unterkapitel 6.2 ausführlich erklärten Arbeitskarten. Gleichermaßen unverzichtbar für die Durchführung luftfahrtindustrieller Herstellung und Instandhaltung, wenn auch wenig spektakulär ist das Management technischer Dokumentation. Dieses ist in Unterkapitel 6.3 ausgeführt. In einem Exkurs werden zudem die Basisdokumente der Instandhaltung erklärt. Dem schließt sich eine Darstellung der luftrechtlich notwendigen Produktionsanforderungen (TOP-Voraussetzungen) in Unterkapitel 6.4 an. Partiell weisen diese Ähnlichkeit mit den darauffolgend dargestellten Anforderungen an Infrastruktur, Arbeitsumgebung und Betriebsmittel auf.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 84.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    In Anlehnung an Platz; Schmelzer (1986), 131f.

  2. 2.

    vgl. IR Continuing Airworthiness EASA Part 145–145.A.47 (a) und IR Certification EASA Part 21–21A. 145.

  3. 3.

    vgl. IR Continuing Airworthiness EASA Part 145–145A.45 (e).

  4. 4.

    Ähnlich AMC M.A.401 (c).

  5. 5.

    Eine Ausnahme bildet die Herstellung, wenn für diese noch keine finale behördliche Genehmigung, d. h. noch kein TC bzw. STC vorliegt (z. B. Prototyp oder Einzelfertigung). In diesem Fall muss es sich jedoch um Design Data handeln, die zwar nicht behördlich, so doch aber durch den zuständigen Entwicklungsbetrieb freigegeben wurden.

  6. 6.

    Auf Instandhaltungsarbeitskarten ist – soweit anwendbar – zusätzlich eine Referenz auf den zugehörigen Abschn. (Task) des Instandhaltungsprogramms bzw. den zugehörigen Inspection Task Code zu schaffen. Vgl. Abb. 6.1MRB no: 36-1A“.

  7. 7.

    Im Rahmen der Maintenance ist darüber hinaus zu beachten, dass Instandhaltungsvorgaben die vom Kunden bereitgestellt werden, auch angewendet werden müssen. Die Maintenance Organisation ist also nicht berechtigt, andere als die vom Kunden vorgegebenen Daten heranzuziehen. Vgl. 145A.45 (e) und (f).

  8. 8.

    vgl. AMC 145.A.45 (f).

  9. 9.

    Steht indes nur eine Person für die Durchführung der angewiesenen Aufgabe zur Verfügung (z. B. auf Outstations), ist seitens der Arbeitsplanung sicherzustellen, dass auf der Arbeitskarte eine erneute Inspektion der Arbeiten des gleichen Mitarbeiters nach abgeschlossener Arbeitsdurchführung angewiesen wird. Vgl. 145.A.65 (b) (3).

  10. 10.

    vgl. IR Continuing Airworthiness EASA Part 145–145A.45 (e); IR Certification EASA Part 21/G–21.139 (b).

  11. 11.

    Bei Verwendung von Kurzzeichen muss eine Referenzliste vorhanden sein, damit diese dem entsprechenden Mitarbeiter zugeordnet werden können.

  12. 12.

    Die Notwendigkeit zur Steuerung der technischen Dokumentation ergibt sich für die Herstellung aus der IR Certification EASA Part 21–21A.165 (c) und (d) sowie für die Instandhaltung aus der IR Continuing Airworthiness EASA Part 145–145.A.45. Im Rahmen der europäischen Normen EN 9100 und EN 9110 ist das Dokumentenmanagement jeweils in Abschn. 4.2.3 geregelt.

  13. 13.

    vgl. IR Continuing Airworthiness EASA Part 145–145.A.45 (b) 4 sowie AMC 145.A.45 (b) 2–4.

  14. 14.

    In Anlehnung an EN 9100er Reihe Abschn. 4.2.3.

  15. 15.

    Wenn ein Betreiber/Kunde Instandhaltungsangaben zur Verfügung stellt, muss dieser entweder eine schriftliche Bestätigung abgeben, wonach alle Instandhaltungsangaben auf dem neuesten Stand sind oder der Betreiber/Kunde hat die Maintenance Organisation über den zu verwendenden Revisionsstand der Instandhaltungsvorgaben zu informieren. Ähnlich: IR Continuing Airworthiness EASA Part 145 – 145A.45 (g).

  16. 16.

    vgl. AMC 145.A.45 (c) (1).

  17. 17.

    vgl. AMC M.A.401 (c).

  18. 18.

    In Anlehnung an Kinnison (2004), S. 125.

  19. 19.

    vgl. IR Continuing Airworthiness EASA Part 145–145.A.25 und 145.A.40 für die Instandhaltung sowie IR Certification 21A.126 und 21A.145 für Herstellungsbetriebe. Vgl. darüber hinaus EN 9100er Reihe Abschn. 6.3.

  20. 20.

    Die Fazilitäten müssen unter anderem so beschaffen sein, dass dem Produktionspersonal ein Bereich zur Verfügung steht, in dem Vorgaben studiert und die Arbeitsdurchführung bescheinigt werden kann, vgl. AMC 145.A.25 (a).

  21. 21.

    vgl. IR Continuing Airworthiness EASA Part 145–145.A.25 und GM to 21A.145 (a).

  22. 22.

    vgl. IR Continuing Airworthiness EASA Part 145–145.A.25 (c) und GM to 21A.145 (a) Die gesetzlichen Vorgaben des EASA Part 145 sind umfassender und somit detaillierter als die des EASA Part 21/G. Daher sind die Instandhaltungsvorschriften inkl. AMC auf der operativen Beschreibungsebene als Richtschnur für Herstellbetriebe geeignet.

  23. 23.

    Gerade in der Line-Maintenance ist die Arbeitsumgebung bisweilen nicht optimal. Existieren unannehmbare Arbeitsbedingungen im Hinblick auf Witterung, Beleuchtung, Staub, andere Luftverschmutzungen etc, „müssen die jeweiligen Instandhaltungs- oder Inspektionsarbeiten ausgesetzt werden, bis annehmbare Bedingungen wieder hergestellt sind“, IR Continuing Airworthiness EASA Part 145– 145.A.25 (c) (6).

  24. 24.

    vgl. IR Continuing Airworthiness EASA Part 145–145.A.40 (c) für die Instandhaltung sowie GM to 21A.145 (a) and GM No. 2 to 21A.126 (a) (3).

  25. 25.

    vgl. EN 9100 Abschn. 7.6. Für Prüfungen und Kalibrierungen kann üblicherweise auch auf die Vorgaben des Betriebsmittelherstellers im Betriebsmittelhandbuch zurückgegriffen werden.

  26. 26.

    Alternativ werden auch folgende Begriffe verwendet: Freigabebescheinigung, Lufttüchtigkeits-Etikett oder Airworthiness Approval Tag, vgl. IR Certification EASA Part 21–21A.163 und IR Continuing Airworthiness EASA Part 145–145.A.50 (d).

  27. 27.

    vgl. IR Continuing Airworthiness EASA Part 145–145.A.50 i.V.m.145.A.70 und 145.A.45 für die Instandhaltung sowie IR Certification EASA Part 21–21A.165 (c) (1) für die Herstellung.

  28. 28.

    vgl. IR Certification EASA Part 21–21A.165 (c) (1) sowie IR Continuing Airworthiness EASA Part 145–145.A.50 (a) und 145.A.75 (e).

  29. 29.

    Zur Beantragung von Lufttüchtigkeitszeugnissen vgl. IR Certification EASA Part 21–21A.174.

  30. 30.

    Dass auch ein Herstellbetrieb fabrikneue Luftfahrzeuge instand halten darf, soll an dieser Stelle nicht näher thematisiert werden, vgl. hierzu IR Continuing Airworthiness EASA Part 145–21A.163 (d).

  31. 31.

    AMC 145.A.50 (b).

  32. 32.

    Einen Sonderfall bildet die Erstherstellung (z. B. Prototypen oder Einzelfertigungen): Ein Luftfahrzeug wird hergestellt oder modifiziert, ohne dass hierfür bereits ein TC oder STC vorliegt. In diesem Fall befinden sich die eingebauten Bauteile in einem noch nicht zugelassen Zustand (non approved data). Entsprechend muss auf der Freigabebescheinigung im Feld 13 ein Hinweis zum ungenehmigten (non-approved) Charakter der Bauteile vermerkt sein. Erst nach Erteilung des TCs oder STCs werden diese Bauteile dann automatisch zu Bauteilen mit Approved Data.

  33. 33.

    Detaillierte Ausfüllhinweise zur EASA Form 1 finden sich in der Anlage II zur Implementing Continuing Airworthiness – EASA Part 145.

  34. 34.

    Norm-/Standardteile müssen dabei stets einem allgemein anerkannten Standard (z. B. ISO, DIN) entsprechen.

Literatur

  • Deutsches Institut für Normung e. V.: DIN EN 9100:2009- Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen an Organisationen der Luftfahrt, Raumfahrt und Verteidigung. DIN EN 9100-2010-07, 2010

    Google Scholar 

  • Deutsches Institut für Normung e. V.: DIN EN 9110:2009 Luft- und Raumfahrt; Qualitätsmanagement – Qualitätssicherungsmodelle für Instandhaltungsbetriebe. Deutsche und Englische Fassung EN 9110-2009, 2009

    Google Scholar 

  • European Comission: Commission Regulation (EC) on the continuing airworthiness of aircraft and aeronautical products, parts and appliances, and on the approval of organisations and personnel involved in these tasks [Implementing Rule Continuing Airworthiness]. No. 2042/2003, 2003

    Google Scholar 

  • European Comission: Commission Regulation (EC) laying down implementing rules for the airworthiness and environmental certification of aircraft and related products, parts and appliances, as well as for the certification of design and production organisations [Implementing Rule Certification]. No. 1702/2003, 2003

    Google Scholar 

  • European Aviation Safety Agency – EASA: Acceptable Means of Compliance and Guidance Material to Part 21. Decision of the Executive Director of the Agency No. 2003/1/RM, 2003

    Google Scholar 

  • European Aviation Safety Agency – EASA: Acceptable Means of Compliance and Guidance Material to to Commission Regulation (EC) No. 2042/2003. Decision No. 2003/19/RM of the Executive Director of the Agency, 2003

    Google Scholar 

  • Kinnison, H.A.: Aviation Maintenance Management. New York u. a., 2004

    Google Scholar 

  • Platz, J.; Schmelzer, H.: Projektmanagement in der industriellen Forschung und Entwicklung. Berlin, Heidelberg, New York, 1986

    Google Scholar 

  • Wöhe, G.: Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 18. Aufl., München, 1993

    Google Scholar 

  • Zolldonz, H.-D.: Grundlagen des Qualitätsmanagements. München, Wien, 2002

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Martin Hinsch .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2012 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Hinsch, M. (2012). Grundlagen des luftfahrttechnischen Produktionsmanagements. In: Industrielles Luftfahrtmanagement. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-30570-2_6

Download citation

Publish with us

Policies and ethics