Zusammenfassung
Die politischen Umwälzungen nach 1990 führten auch zu ganz neuen Entwicklungen auf dem Gelände des Instituts. Seit Gründung des IPK 1992 hatte dessen Geschäftsführung der anwendungsorientierten Forschung, auch im Bewusstsein der entsprechenden Institutstradition, stets große Aufmerksamkeit gewidmet. Eine Vision war der Ausbau des Standorts Gatersleben zu einem Campus, auf dem neben dem Institut themenverwandte Biotechnologiefirmen eine Heimat haben. 1996 wurde unter Leitung des administrativen Leiters, Bernd Eise, eine „Ausgründungsfibel des IPK“ erarbeitet, um diese Vision aus dem Institut heraus zu verwirklichen. Durch die großen in die Biotechnologie gesetzten staatlichen und unternehmerischen Hoffnungen und entsprechend vielfache Fördermaßnahmen von Bund und Land war ein gründerfreundliches Klima geschaffen worden, das in drei Arbeitsgruppen des IPK in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre zu konkreten Ausgründungsplänen führte; es entstanden die Firmen SunGene, Novoplant und TraitGenetics (s. u.). Ermutigt durch das große Engagement des Chemie-Giganten BASF für die Biotechnologiefirma SunGene am Standort errichtete der Landkreis Aschersleben-Staßfurt in Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse Aschersleben-Staßfurt auf Initiative des damaligen Landrates, Thomas Leimbach, am Ostrand des Institutsgeländes an der Quedlinburger Chaussee (Am Schwabeplan 1) ein Biotechnologie-Gründerzentrum. Der Ende März 2000 begonnene Bau konnte bereits am 30.10.2000 eingeweiht werden. Der die neue Einrichtung verwaltenden Biotech-Gründerzentrum Gatersleben GmbH wurde auch das angrenzende Instituts-Wirtschaftsgebäude übereignet, das überwiegend Büroräume, aber auch vornehmlich durch das IPK genutzte Gästewohnungen und bis 2007 die einzige Kantine des Standorts beherbergte. Erste Nutzer des Gründerzentrums waren die Firmen Novoplant und Trait Genetics (s. u.). Bereits im Mai 2000 war auch ein Labor- und Bürogebäude für die Firma SunGene mit anliegendem Gewächshaus zwischen dem erwähnten Wirtschaftsgebäude und dem „Weißen Haus“ fertiggestellt worden.
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Müntz, K., Wobus, U. (2013). Campus Gatersleben. In: Das Institut Gatersleben und seine Geschichte. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-28648-3_5
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