Augenheilkunde

Zusammenfassung

In der Frührehabilitation einer Neurologischen Klinik bekommt das Sinnesorgan Auge eine besondere Bedeutung.

Anatomisch ist das Auge ein vorgeschobenes Hirnteil, mit dem wir ca. 70–80 % aller Eindrücke, die auf uns einwirken, erfassen und erkennen. Prof. Bernhard Huerkamp fügte in seinen Augenvorlesungen noch hinzu: „und dann hängt am Auge auch noch ein ganzer Mensch“. So lernten seine Schüler, das Auge nicht als isoliertes Sinnesorgan zu betrachten, sondern ganzheitlich mit allen anderen Körperfunktionen. Durch die Verbindung und Nähe zum Gehirn sind immerhin 6 Hirnnerven an der Funktion der Augen beteiligt.

Üblicherweise kommen die Patienten aus den Akutkrankenhäusern in die Rehabilitationsklinik, ohne von einem Augenarzt konsiliarisch betreut worden zu sein. In seltenen Fällen gibt es aber auch augenärztliche Vorbefunde mit Therapieempfehlungen, vorwiegend bei äußerlich sichtbaren Reizerscheinungen der Lider oder Bindehaut (z. B. Lagophthalmus mit Schädigung der Hornhaut).

Einige Patienten bringen ihre vom Hausaugenarzt verordneten Mittel mit, z. B. Glaukom-Augentropfen oder Tränenersatzmittel. Im Zweifelsfall können meist die Angehörigen die eigenen Tropfflaschen von zu Hause mitbringen. Ähnlich ist die Versorgung mit Lesebrillen, die im Akutkrankenhaus nicht nötig waren, aber bei den Rehamaßnahmen erforderlich sind.

Im Folgenden sollen einige Augenkrankheitsbilder, die im Bereich einer neurologischen Frührehabilitation vermehrt anzutreffen sind, behandelt werden (▶ Übersicht 20.1).