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§87 Integrative Wirkungen im föderalen Mehrebenensystem der Europäischen Union: Die Umsetzung des europäischen Rechts in das mitgliedstaatliche Recht

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Book cover Handbuch Föderalismus – Föderalismus als demokratische Rechtsordnung und Rechtskultur in Deutschland, Europa und der Welt
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Zusammenfassung

Föderale Integration in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht ist eine der großen Leistungen der Europäischen Union. Zwar lassen sich Antriebskräfte dazu schon bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen, aber die Einigung Europas und die Vertiefung der wirtschafts-, politik-, kultur- und lebensweltlichen Gemeinsamkeiten haben als Ergebnis der „Strategie der differenzierten Integration“ vor allem in der Europäischen Union ihren prägnanten Ausdruck gefunden. Mehr als je zuvor werden in transnationalen Transfers „Waren, Werte, Wissen und Verhaltensweisen anderer Länder […] in Europa […] zwischen den Nationalstaaten ausgetauscht“ und integriert. Eine besondere Bedeutung für die seit der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft deutlich vorangeschrittene europäische Integration besitzt das Recht. Denn durch das Recht wurde die moralisch-praktische Selbstbindung der Mitgliedstaaten an gemeinschaftliche Werte und Normen in die ordnende Form des bindenden Vertrages einschließlich aller darin enthaltenen Rechtsnormen überführt – vom EWG-Vertrag bis hin zum Lissabon-Vertrag. In dieser Perspektive ist die Europäische Union vor allem eine vertraglich gebundene Werte- und Rechtsgemeinschaft. Darauf aufbauend wurden dieser Rechtsgemeinschaft Rechtsetzungsbefugnisse übertragen und der Vorrang des EU-Rechts vor dem mitgliedstaatlichen Recht beschlossen. Allerdings ist dabei der Vorrang des Gemeinschaftsrechts vor dem einzelstaatlichen Recht als Anwendungsvorrang zu verstehen, nicht aber als Geltungsvorrang, also nicht analog im Sinne des Grundsatzes „Bundesrecht bricht Landesrecht“ wie in Art. 31 GG.

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Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Thiemeyer, Europäische Integration, 2010, S. 14.

  2. 2.

    Weidenfeld, Die Europäische Union, 2010, S. 30; Müller-Graff, integration, Jg. 30, Nr. 2, SW 129 ff.

  3. 3.

    Thiemeyer (Fn. 1), S. 66.

  4. 4.

    Zur moralisch-praktischen, rechtlichen und vernunftstrategischen Selbstbindung als Grundlage des europäischen Verfassungsverbundes siehe Härtel, Kohäsion durch föderale Selbstbindung – Gemeinwohl und die Rechtsprinzipien Loyalität, Solidarität und Subsidiarität in der Europäischen Union, in: dies. (Hrsg.), Handbuch Föderalismus – Föderalismus als demokratische Rechtsordnung und Rechtskultur in Deutschland, Europa und der Welt, Bd. IV, 2012, § 82.

  5. 5.

    Zur auf dem normativen Geltungsgrund beruhenden „Rechtsordnung“ siehe Kirste, Einführung in die Rechtsphilosophie, 2010, S. 97 ff.

  6. 6.

    Zur Vertragsentwicklung siehe Fischer, Die Entwicklung des europäischen Vertragsrechts: Von den Römischen Verträgen bis zur EU-Verfassung, 2004; Weidenfeld (Fn. 2), S. 61 ff.; vgl. Gehler, Europa. Ideen, Institutionen, Vereinigung, 2010.

  7. 7.

    Zur Europäischen Union als Werte- und Rechtsgemeinschaft siehe Härtel, (Fn. 4), § 82 m. w. N.

  8. 8.

    Diese Prozesse sind in Brüssel zu einem „Multiebenen-, Multiagenten- und Multithemenunternehmen“ geworden, siehe Pfetsch, 1997, hier zitiert nach Weidenfeld (Fn. 2), S. 107.

  9. 9.

    Die Handlungsformen Verordnung, Richtlinie und Beschluss können auch Gegenstand gubernativer bzw. exekutiver Rechtsetzung der Europäischen Kommission oder des Ministerrates sein.

  10. 10.

    Zum EU-Institutionengefüge und dem Gesetzgebungsverfahren siehe Härtel, Zuwachsende Legitimität: Institutionen und Verfahren der Rechtsetzung in der föderalen Europäischen Union, in: dies. (Hrsg.), Handbuch Föderalismus – Föderalismus als demokratische Rechtsordnung und Rechtskultur in Deutschland, Europa und der Welt, Bd. IV, 2012, § 86; König, in: Schulze/Zuleeg/Kadelbach (Hrsg.), Europarecht. Handbuch für die deutsche Rechtspraxis, 2. Aufl. 2010, § 2; Haratsch/Koenig/Pechstein, Europarecht, 7. Aufl. 2010, S. 141 ff.

  11. 11.

    Siehe Art. 289 Abs. 1, 294 AEUV.

  12. 12.

    Gesondert davon: das Zustimmungsverfahren, siehe Härtel (Fn. 10), § 86, Rn. 107; Haratsch/Koenig/Pechstein (Fn. 10), Rn. 343.

  13. 13.

    Zum Gesetzgebungsverfahren siehe Härtel (Fn. 10), § 86.

  14. 14.

    Kommission, 27. Jahresbericht über die Kontrolle der Anwendung des EU-Rechts (2009), KOM (2010) 538 endg., S. 3.

  15. 15.

    Mitteilung der Kommission, Ein Europa der Ergebnisse – Anwendung des Gemeinschaftsrechts, KOM (2007) 502 endgültig.

  16. 16.

    Schmale, Geschichte und Zukunft der Europäischen Identität, 2008, S. 172 ff.

  17. 17.

    Dabei war die Zahl der umzusetzenden Richtlinien in 2008 höher als in 2009 (siehe Kommission, 27. Jahresbericht über die Kontrolle der Anwendung des EU-Rechts (2009), KOM (2010) 538 endgültig, S. 3).

  18. 18.

    Zum wohlgeordneten Recht siehe Härtel (Fn. 10), § 86 (dort Effektivität von Rechtsnormen als drittes Kriterium eines wohlgeordneten Rechts).

  19. 19.

    Magiera, in: Schulze/Zuleeg/Kadelbach (Hrsg.), Europarecht, 2. Aufl. 2010, § 13, Rn. 6.

  20. 20.

    Zur Legitimität siehe Härtel, (Fn. 10), § 86.

  21. 21.

    Zum effet utile siehe aus rechtswissenschaftlicher Sicht von Oettingen, Effet utile und individuelle Rechte im Recht der Europäischen Union, 2010; Seyr, Der „effet utile“ in der Rechtsprechung des EuGH, 2008; Potacs, Effet utile als Auslegungsgrundsatz, EuR 2009, 465.

  22. 22.

    Härtel, Handbuch Europäische Rechtsetzung, 2006, § 2; dazu siehe auch Magiera (Fn. 19), § 13, Rn. 44, Fn. 136.

  23. 23.

    G. Kirchhof, Die Allgemeinheit des Gesetzes, 2009, S. 417.

  24. 24.

    Siehe Mitteilung der Kommission, Ein Europa der Ergebnisse – Anwendung des Gemeinschaftsrechts, KOM (2007) 502 endg., Punkt III. 1.

  25. 25.

    Art. 260 Abs. 2, 3 AEUV.

  26. 26.

    Scherzberg, JURA 1992, 572 (575 f.).

  27. 27.

    Vgl. dazu Ipsen, Europäisches Gemeinschaftsrecht, 1972, S. 695; von Danwitz, Europäisches Verwaltungsrecht, 2008, S. 180.

  28. 28.

    Zur Loyalität als Rechtsprinzip siehe Härtel (Fn. 4).

  29. 29.

    Schmidt, in: v. d. Groeben/Schwarze (Hrsg.), Kommentar zum EU-/EG-Vertrag, 6. Aufl. 2003, Art. 249 EGV Rn. 40; Härtel (Fn. 29), § 9, Rn. 14; Haltern (Fn. 14), § 6, Rn. 663.

  30. 30.

    Zum zweiten Aspekt, vgl. Härtel (Fn. 22), § 9, Rn. 29 a. E., m. w. N.

  31. 31.

    Von Danwitz (Fn. 27), S. 181.

  32. 32.

    Härtel (Fn. 22), § 9, Rn. 32.

  33. 33.

    Von Danwitz (Fn. 27), S. 181.

  34. 34.

    Nettesheim, in: Oppermann/Classen/Nettesheim (Hrsg.), Europarecht, 4. Aufl. 2009, § 10, Rn. 96.

  35. 35.

    Vgl. dazu von Danwitz (Fn. 27), S. 181; Nettesheim (Fn. 34), § 10, Rn. 97.

  36. 36.

    Dieses hat von Danwitz zutreffend beschrieben (siehe ders., JZ 2006, 1 [5]; ders. [Fn. 27], S. 182, Fn. 245.).

  37. 37.

    Siehe dazu Kommission, 27. Jahresbericht über die Kontrolle der Anwendung des EU-Rechts (2009), KOM (2010) 538 endg., S. 3; Magiera (Fn. 19), § 13, Rn. 51.

  38. 38.

    Jetzt Art. 260 Abs. 2 AUEV.

  39. 39.

    Dazu siehe Borchardt, in: Lenz/Borchardt (Hrsg.), EU-Verträge, 5. Aufl. 2010, Art. 260 AEUV Rn. 14 ff.; Obwexer, in: Hummer/Obwexer, Der Vertrag von Lissabon, 2009, S. 237 (260 ff.); Pache, in: Vedder/Heintschel von Heinegg (Hrsg.), Europäischer Verfassungsvertrag, 2007, Art. III-362 Rn. 19; König (Fn. 10), § 2, Rn. 50.; Kotzur, in: Geiger/Khan/Kotzur (Hrsg.), 5. Aufl. 2010, Art. 260 AEUV Rn. 20.

  40. 40.

    Art. 260 Abs. 3 AEUV.

  41. 41.

    Allerdings ergeben sich Unklarheiten daraus, dass das kombinierte Vertragsverletzungs- und Sanktionsverfahren nicht formell an die Unterlassung der Umsetzung der Richtlinie, sondern an die Mitteilung der Umsetzung anknüpft (siehe Everling, EuR 2009, Beiheft 1, 71 [81 f.]; Frenz, Handbuch Europarecht: Wirkungen und Rechtsschutz, 2010, Rn. 2642).

  42. 42.

    Magiera (Fn. 19), § 13, Rn. 71.

  43. 43.

    Zu Begründung und Stellenwert der „Selbstbindung“ siehe Härtel (Fn. 11).

  44. 44.

    EuGH, Rs. C-121–07, Slg. I 2008, 9159 (Rn. 56 ff.) – Kommission/Frankreich; EuGH, Rs. C-109/08 (Rn. 51 ff.) – Kommission/Griechenland; EuGH, Rs. C-568/07, (Rn. 44 ff.) – Kommission/Griechenland.

  45. 45.

    Mitteilung der Kommission zur Anwendung von Artikel 228 EG-Vertrag, SEK (2005) 1658 (ABl. C 126 vom 7.6.2007), mit der die ersten beiden Mitteilungen von 1996 (ABl. C 242, S. 6) und von 1997 (ABl. C 63 S. 2) ersetzt wurden. Im Jahre 2010 erging eine neue Mitteilung der Kommission zur Anwendung von Artikel 260 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union mit Blick auf die Aktualisierung der Daten zur Berechnung der Pauschalbeträge und Zwangsgelder, die die Kommission dem Gerichtshof bei Vertragsverletzungsverfahren vorschlägt, SEK (2010) 923/3.

  46. 46.

    Zur Bewertung der Sanktionspraxis der Kommission siehe Cremer, in: Calliess/Ruffert (Hrsg.) EUV/AEUV, 4. Aufl. 2011, Art. 260 AEUV Rn. 16.

  47. 47.

    Prete/Smulders, CMLR 47 (2010), 9, 10 sprechen von mehr als zehn Sanktionsverfahren, die der EuGH bis Mitte 2009 durchgeführt habe.

  48. 48.

    EuGH, Rs. C-387/97, Slg. I 2000, 5047 – Kommission/Griechenland, dazu siehe Karpenstein, EuZW 2000, 537 f.; Heidig, EuR 2000, 782 ff.; Härtel, EuR 2001, 617 ff.

  49. 49.

    EuGH, Rs. C-278/01, Slg. I 2003, 14141.

  50. 50.

    EuGH, Rs. C-304/02, Slg. I 2005, 6263 – Kommission/Frankreich.

  51. 51.

    EuGH, Rs. C-177/04, Slg. I 2006, 2461 – Kommission/Frankreich

  52. 52.

    EuGH, Rs. C-121/07, Slg. I 2008, 9159 – Kommission/Frankreich. Wegen Nichtumsetzung der Richtlinien zur Freisetzung genetisch veränderter Organismen in die Umwelt – Verurteilung zur Zahlung eines Pauschalbetrages von 10 Millionen Euro.

  53. 53.

    Kommission/Portugal, Rs. C-457/07, Slg. I 2009, 8091.

  54. 54.

    EuGH, Rs. C-568/07. Slg. I 2009, 4505.

  55. 55.

    EuGH, Rs. C-109/08, Slg. I 2009, 4657.

  56. 56.

    EuGH, Rs. C-369/07, Slg. I 2009, 5703.

  57. 57.

    IP/10/250 vom 5.5.2010. Italien ist einem früheren Urteil des EuGH (Rechtssache C-539/07) nicht der Pflicht nachgekommen, den Notdiensten umfassende Informationen zum Anruferstandort zu übermitteln. Diese Pflicht folgt aus der EU-Universaldienstrichtlinie (Artikel 26), wonach die Mitgliedstaaten für das ordnungsgemäße Funktionieren des einheitlichen europäischen Notrufs 112 Sorge zu tragen haben.

  58. 58.

    Frenz (Fn. 41), Rn. 2656.

  59. 59.

    Härtel, EuR 2001, 617 ff.; Heidig, Die Verhängung von Zwangsgeldern und Pauschalbeträgen gegen die Mitgliedstaaten der EG, 2001, S. 178 ff.; Wegener, in: Calliess/Ruffert (Hrsg.), EUV/AEUV, 4. Aufl. 2011, Art. 280 AEUV Rn. 1. El-Shabassy, Die Durchsetzung finanzieller Sanktionen der Europäischen Gemeinschaften gegen ihre Mitgliedstaaten, 2008, S. 68 ff., 86 ff.; Schweitzer, in: FS Rengeling, 2008, S. 437 (442 ff.); Magiera (Fn. 19), § 13, Rn. 51.

  60. 60.

    Härtel, Der staatszentrierte Föderalismus zwischen Ewigkeitsgarantie und Divided Government. Genese, Ausprägungen und Problemhorizonte des Bundesstaatsprinzips, in: dies. (Hrsg.), Handbuch Föderalismus – Föderalismus als demokratische Rechtsordnung und Rechtskultur in Deutschland, Europa und der Welt, Bd. I, 2012, § 16, Rn. 125; zur „Landes-Blindheit“ der europäischen Gründungsverträge ausdrücklich bereits Ipsen, in: FS für Walter Hallstein, 1966, S. 248 (256 ff.).

  61. 61.

    Art. 104a Abs. 6 GG i. V. m. § 3 LastG (Lastentragungsgesetz vom 5.9.2006, BGBl. I S. 2098, 2105). Dazu siehe ausführlich Hellermann, in: Starck (Hrsg.), Föderalismusreform, 2007, Rn. 332–343; Siekmann, in: Sachs (Hrsg.), GG-Kommentar, 5. Aufl. 2009, Art. 104a GG Rn. 55 ff.; siehe auch Stelkens, Die Haftung zwischen Bund und Ländern, in: Härtel (Hrsg.), Handbuch Föderalismus – Föderalismus als demokratische Rechtsordnung und Rechtskultur in Deutschland, Europa und der Welt, Bd. II, 2012, § 42.

  62. 62.

    EuGH, Rs. C-126/96, Slg. I 1997, 7411 (7449, Rn. 45) – Inter/Environnement Wallonie; EuGH, Rs. C-138/05, Slg. I 2006, 8339 (Rn. 42) – Stichting Zuid/Hollandse Mileufederatie; EuGH, Rs. C-268/06, Slg. I 2008, 2483 (Rn. 92) – Impact.

  63. 63.

    In Anlehnung an das Frustrationsverbot in Art. 18 WVK, siehe Weiß, DVBl. 1998, 568 (572 f.); Streinz, Europarecht, 8. Aufl. 2008, Rn. 460, Fn. 99; Schroeder, in: Streinz (Hrsg.), 2003, Art. 249 EGV Rn. 83; von Danwitz, JZ 2007, 697 (700); Haratsch/Koenig/Pechstein (Fn. 10), Rn. 387.

  64. 64.

    EuGH, Rs. C-126/96, Slg. I 1997, 7411, 7449 (Rn. 45) – Inter/Environnement Wallonie; EuGH, Rs. C-14/02, Slg. I 2003, 4431 – ATRAL; EuGH, Rs. C-144/04, Slg. I 2005, 9981 (10039, Rn. 72) – Mangold.

  65. 65.

    EuGH, Rs. C-212/04, Slg. I 2006, 6057 (Rn. 123) – Adeneler.

  66. 66.

    Siehe dazu BVerwGE 100, 370; 107, 1 (22); 110, 302 (308).

  67. 67.

    Etwa im Sinne einer materiellen Annäherungsverpflichtung an die Richtlinienziele, siehe dazu EuGH, Rs. C-144/04, Slg. I 2005, 9981 (Rn. 67 ff.) – Mangold.

  68. 68.

    Von Danwitz (Fn. 27), S. 189 f.

  69. 69.

    Für eine solche Sperrwirkung Pieper, DVBl. 1990, 684 (685); Hilf, EuR 1993, 1 (7); GA Mancini, Schlussanträge vom 7.10.1986, EuGH, Rs. 30/85, Slg. 1987, 2507 (Rn. 7) – Teuling.

  70. 70.

    Vgl. EuGH, Rs. C-422/05, Slg. I 2007, 4749 (Rn. 62 f.) – Kommission/Belgien; ablehnend in diesem Sinne auch Schroeder (Fn. 63), Rn. 130; Nettesheim, in: Grabitz/Hilf (Hrsg.), Das Recht der EU, Bd. 3, Stand: August 2002, Art. 249 EGV Rn. 153; Ruffert, in: Calliess/Ruffert (Hrsg.), EUV/AEUV, 4. Aufl. 2011, Art. 288 AEUV Rn. 24; Kühling, DVBl. 2006, 857 (859); Gronen, Die „Vorwirkung“ von Richtlinien, 2006, S. 97 ff.; Haratsch/Koenig/Pechstein (Fn. 10), Rn. 387.

  71. 71.

    Hofmann, in: Riesenhuber (Hrsg.), Europäische Methodenlehre, 2. Aufl. 2010, § 16, Rn. 18.

  72. 72.

    EuGH, Rs. C-126/96, Slg. I 1997, 7411 (7449, Rn. 45) – Inter/Environnement Wallonie.

  73. 73.

    EuGH, Rs. C-212/04, Slg. I 2006, 6057 (Rn. 123) – Adeneler.

  74. 74.

    BGHZ 138, 55.

  75. 75.

    BGHZ 138, 55 (62).

  76. 76.

    BGHZ 138, 55 (62 f.). Während beispielsweise Hofmann (Fn. 71), § 16, Rn. 38 die Ausführungen des BGH dahin versteht, dass der BGH sich nicht nur befugt, sondern auch für verpflichtet hält, das nationale Recht vor Ablauf der Umsetzungsfrist richtlinienkonform auszulegen, verstehen andere Autoren die Aussagen lediglich als Anerkennung einer Befugnis (so von Danwitz [Fn. 27], S. 190; Haratsch/Koenig/Pechstein [Fn. 10], Rn. 387).

  77. 77.

    Von Danwitz verwendet hier den Terminus der „richtlinienbezogenen Auslegung“ (ders. [Fn. 27], S. 190 f.) und qualifiziert diese Rechtsfigur als „Befugnis“ mitgliedstaatlicher Gerichte zu einer vorab-richtlinienkonformen Auslegung. Marly, in: Grabitz/Hilf (Hrsg.), Das Recht der Europäischen Union, Loseblatt, 40. EL 2009, Rn. 10 (m. w. N.) lehnt diese Rechtsfigur unter Hinweis auf den legislativen Umsetzungsspielraum der Mitgliedstaaten gänzlich ab.

  78. 78.

    In Teilen der Literatur wird aus Gründen der Rechtsklarheit gefordert, diese Vorabinterpretation auf Generalklauseln zu beschränken, da eine dem legislativen Umsetzungsprozess vorgelagerte judikative Auslegung und exekutive Anwendung den Umsetzungsbestrebungen des Gesetzgebers vorgriffen (siehe Ruffert [Fn. 70], Rn. 80; Lindacher, DZWiR 1998, 514). Nach anderer Ansicht soll bereits ab dem Zeitpunkt des Inkrafttretens der Richtlinie das innerstaatliche Recht vollumfänglich richtlinienkonform ausgelegt werden, vgl. Schlussanträge GA Kokott vom 18.5.2004, zu Rs. C-313/02, Slg. I 2004, 9483 – Wippel; Schlussanträge GA Kokott vom 27.10.2005 zu Rs. C-212/04, Slg. 2006, 6057 (Rn. 54) (Adeneler); Schlussanträge GA Darmon vom 14.11.1989 zu verb. Rs. 177/88 und 179/88, Slg. I 1990, 3941 – Dekker; Schlussanträge GA Tizzano vom 30.7.2005 zu Rs. C-144/04, Slg. I 2005, 9981 (Rn. 115 ff.) – Mangold. Begründet wird dies mit dem unionsrechtlichen Effektivitätsgebot. Zudem bestünden keine Bedenken, dass das legislative Ermessen der nationalen Gesetzgeber zu stark vorgeformt werde. Eine vermittelnde Ansicht differenziert danach, ob den Mitgliedstaaten unionsrechtlich gewährte legislative Umsetzungsspielräume zur Verfügung stehen (von Danwitz [Fn. 27], S. 189).

  79. 79.

    St. Rspr. EuGH, Rs. 9/70, Slg. 1970, 825, (Rn. 5 ff.) – Leberpfennig, wobei diese Rechtsprechung eine „Entscheidung“ betraf; EuGH, Rs. 148/78, Slg. 1979, 1629 (Rn. 23) – Ratti; EuGH, Rs. 88/79, Slg. 1980, 1827 (Rn. 14) -Staatsanwaltschaft/Grunert; EuGH, Rs. 8/81, Slg. 1982, 53 (Rn. 25) – Becker; EuGH, Rs. 126/82, Slg. 1983, 73 (Rn. 10) – Smit; EuGH, Rs. 71/85, Slg. 1986, 3855 (Rn. 13) – Federatie Nederlands Vakbeweging; EuGH, Rs. 50/88, Slg. 1989, 1925 (Rn. 23) – Kühne/Finanzamt München III; EuGH, Rs. C-194/94, Slg. I 1996, 2201 (Rn. 42, 44) – CIA Security International; EuGH, Rs. C-417/07, Slg. I 2008, 51 (Rn. 26) – AGIM u. a.

  80. 80.

    EuGH, Verb. Rs. C-87/90 u. a., Slg. I 1991, 3757 (Rn. 15) – Verholen/Sociale Verzekeringbank; EuGH, Rs. C-72/95, Slg. I 1996, 5403 (Rn. 55) – Kraaijeveld.

  81. 81.

    Vgl. u. a. EuGH, Rs. 41/74, Slg. 1974, 1337 (Rn. 12) – van Duyn/Home Office; EuGH, Rs. 148/78, Slg. 1979, 1629 (Rn. 21) – Ratti; EuGH, Rs. 8/81, Slg. 1982, 53 (Rn. 23) – Becker.

  82. 82.

    „Venire contra factum proprium“ in der römischen Rechtstradition; „principle of estoppel“ im Common Law, siehe von Danwitz (Fn. 27), S. 186; Hermann/Michl, JuS 2009, 1065; Schroeder (Fn. 63), Rn. 103; Ruffert (Fn. 70), Rn. 48.

  83. 83.

    Siehe z. B. EuGH, Rs. 148/78, Slg. 1979, 1629 (Rn. 46) – Ratti.

  84. 84.

    Vgl. Bleckmann, RIW 1984, 774 (777); Klein, Unmittelbare Geltung, Anwendbarkeit und Wirkung von Europäischem Gemeinschaftsrecht, 1988, S. 24; Ruffert (Fn. 70), Rn. 50; von Danwitz (Fn. 27), S. 186; König (Fn. 10), § 2, Rn. 58.

  85. 85.

    BVerfGE 75, 223 (235 ff.).

  86. 86.

    EuGH, Rs. 152/84, Slg. 1986, 723 (Rn. 48) – Marshall; EuGH, Rs. 80/86, Slg. 1987, 3969 (Rn. 9) – Kolpinghuis Nijmegen; EuGH, Rs. C-387/02, Slg. I 2005, 3565 (Rn. 73 f.) – Berlusconi.

  87. 87.

    Vgl. statt vieler: Schroeder (Fn. 63), Rn. 115; Haratsch/Koenig/Pechstein (Fn. 10), Rn. 392.

  88. 88.

    Siehe z. B. EuGH, Rs. C-91/92, Slg. I 1994, 3325 (Rn. 22 ff.) – Facchini Dori; EuGH, Rs. C-397–403/01, Slg. I 2004, 8835 (Rn. 107 ff.) – Pfeiffer u. a.; EuGH, Rs. C-555/07 (Rn. 46) – Kücükdevici, NJW 2010, 427 ff.

  89. 89.

    Von Danwitz, Rechtswirkungen von Richtlinien in der neueren Rechtsprechung des EuGH, JZ 2007, 697 (704).

  90. 90.

    In diese Richtung auch mit Blick auf die Auseinandersetzung mit der Rechtsprechung des EuGH in der Rs. Mangold/Helm: EuGH, Rs. C-144/04, Slg. I 2005, 9981 siehe Temming/Preis, NZA 2010, 185; Annuß, BB 2006, 325. Vgl. auch Herrmann, EuZW 2006, 69 f.; im Ergebnis ebenso, jedoch etwas zurückhaltender: Streinz, JuS 2006, 357 (360), zugleich mit dem Hinweis, das Urteil des EuGH in der Rs. C-443/98, Slg. I 2000, 7536 (Rn. 50) – Unilever Italia/Central Food, zeige, dass eine unmittelbare Richtlinienwirkung auch auf horizontaler Ebene vom Gerichtshof akzeptiert wurde, indem gegen Richtlinien verstoßendes Recht von nationalen Gerichten nicht angewendet werden dürfe. Diese Entscheidung als Scheinausnahme qualifizierend: Ruffert (Fn. 70), Rn. 58. Aus methodischen Gründen kritisch in Bezug auf die Heranziehung allgemeiner Rechtsgrundsätze Wank, Die Auslegung von Gesetzen, 4. Aufl. 2008, S. 59; a. A. Bauer/Arnold, NJW 2006, 6 (9).

  91. 91.

    Zum Streitstand im Schrifttum siehe statt vieler Ruffert (Fn. 70), Rn. 64 m. w. N.

  92. 92.

    Zum Umweltrecht siehe EuGH, Rs. C-431/92, Slg. I 1995, 2189 (Rn. 24 ff., 37 ff.) – Kommission/Deutschland (Großkotzenburg); zum Vergaberecht: EuGH, Rs. 103/88, Slg. 1989, 1839, (Rn. 28 ff.) – Fratelli Costanzo. „Die nähere Eingrenzung der wohl im Sinne eines Rechtsreflexes zu verstehenden „bloß negativen Auswirkungen“ und ihre Abgrenzung zu echten Eingriffen bleibt abzuwarten“ (Haratsch/Koenig/Pechstein [Fn. 10], Rn. 396).

  93. 93.

    St. Rspr. seit EuGH, Rs. 14/83, Slg. 1984, 1891 (Rn. 26) – von Colson; EuGH, Rs. C-106/89, Slg. I 1990, 4135 (Rn. 8) – Marleasing; EuGH, Rs. C-91/92, Slg. I 1994, 3325 (Rn. 26) – Faccini Dori; EuGH. Verb. Rs. C-397/01 u. a., Slg. I 2004, 8835 (Rn. 113) – Pfeiffer; EuGH, Rs. C-212/04, Slg. I 2006, 6057 (Rn. 108) – Adeneler.

  94. 94.

    Schweitzer/Hummer/Obwexer, Europarecht, 2007, Rn. 291; Haratsch/Koenig/Pechstein (Fn. 10), Rn. 399 zugleich mit dem Hinweis inkl. weiterer Nachw., dass der Rekurs auf Art. 4 Abs. 3 EUV eigentlich überflüssig sei; so auch Schroeder (Fn. 63), Rn. 125 und Roth, EWS 2005, 385. Letzterer mit dem Argument, dass die Umsetzungsverpflichtung des Art. 288 Abs. 3 AEUV alle Teilstaatsgewalten bindet und die „zwingende Pflicht“ zur Transformation allein schon ausreichen würde, so dass der Rekurs auf Art. 4 Abs. 3 EUV allein ergänzenden Charakter habe.

  95. 95.

    Grabitz, Gemeinschaftsrecht bricht nationales Recht, 1966, S. 118; Ipsen, in: FS Ophüls, 1965, S. 67 (83); Rambow, DVBl. 1968, 445 (453); Zuleeg, ZGR 1980, 466 (478).

  96. 96.

    BVerfGE 75, 223 (237).

  97. 97.

    Siehe z. B. aus dem deutschsprachigen Schrifttum Jarass, EuR 1991, 212 ff.; Brechmann, Die richtlinienkonforme Auslegung und Rechtsfortbildung im System der juristischen Methodenlehre, 1994; Canaris, in: Koziol/Rummel (Hrsg.), Im Dienste der Gerechtigkeit, FS für Bydlinkski, 2002, S. 47 ff.; Herrmann, Richtlinienumsetzung durch die Rechtsprechung, 2003, S. 87 ff.; von Danwitz (Fn. 27), S. 188 f.; Weber, Grenzen EU-rechtskonformer Auslegung und Rechtsfortbildung, 2010; Haratsch/Koenig/Pechstein (Fn. 10), Rn. 398; Roth, in: Riesenhuber (Hrsg.), Europäische Methodenlehre, 2. Aufl. 2010, § 14; Ruffert (Fn. 70), Rn. 77 ff.; Streinz (Fn. 63), § 5, Rn. 455 ff.; Herdegen, Europarecht, 12. Aufl. 2010, § 8, Rn. 41 ff.

  98. 98.

    Vgl. EuGH, verb. Rs. C-397/01 bis C-403/01, Slg. I 2004, 8835 (Rn. 114) – Pfeiffer; ferner z. B. Rs. C-212/04, Slg. I 2006, 6057 (Rn. 108) – Adeneler; verb. Rs. C-387 bis 380/07, Slg. I 2009, 3071 (Rn. 198) – Angelidaki.

  99. 99.

    Roth, EWS 2005, 385; ders. (Fn. 97), § 14, Rn. 5.

  100. 100.

    EuGH, Rs. C-106/89, Slg. I 1990, 4135 (Rn. 8) – Marlesasing; EuGH, Rs. C-54/96, Slg. I 1997, 4961 (Rn. 43) – Dorsch Consult.

  101. 101.

    Remien, in: Schulze/Zuleeg/Kadelbach (Hrsg.), Europarecht, 2. Aufl. 2010, § 14, Rn. 31.

  102. 102.

    Zu diesem Problemkreis siehe z. B. Brandner, Die überschießende Umsetzung von Richtlinien, 2003; Riehm, JZ 2006, 1035 ff.; Jäger, Überschießende Richtlinienumsetzung im Privatrecht, 2006; Habersack/Mayer, in: Riesenhuber (Hrsg.), Europäische Methodenlehre, 2. Aufl. 2010, § 15; Haratsch/Koenig/Pechstein (Fn. 10), Rn. 400. Für die Interpretation des überschießenden Rechts schlagen Mayer/Schürnbrand den Terminus der „quasi-richtlinienkonformen Auslegung“ bzw. der „Ausstrahlungswirkung der Richtlinie auf das richtlinienfreie Recht“ vor (dies., JZ 2004, 545 [549]).

  103. 103.

    Vgl. EuGH, verb. Rs. C-397/01 bis C-403/01, Slg. I 2004, 8835 (Rn. 116) – Pfeiffer.

  104. 104.

    VonDanwitz (Fn. 27), S. 188; Schroeder (Fn. 63), Rn. 129 verneinen hingegen den Charakter einer Ersatzsanktion.

  105. 105.

    Vgl. Roth (Fn. 97), § 14, Rn. 35.

  106. 106.

    Schroeder (Fn. 63), Rn. 129, m. w. N.; Streinz (Fn. 63), § 5, Rn. 456. Darauf basiert die bisherige Rechtsprechung des EuGH, siehe zuletzt EuGH, Rs. C-12/08 – Mono Car Styling.

  107. 107.

    EuGH, Rs. 80/86, Slg. 1987, 3969 (Rn. 13) – Kolpinghuis Nijmegen.

  108. 108.

    EuGH, Rs. C-12/08 (Rn. 61) – Mono Car Styling.

  109. 109.

    Dazu siehe von Danwitz, Verwaltungsrechtliches System, 1996, S. 314; ders. JZ 1994, 335 (336); Stelkens, DÖV 2005, 770 (772).

  110. 110.

    EuGH, verb. Rs. C-6/90 und C-9/90, Slg. I 1991, 5357 – Francovich.

  111. 111.

    EuGH, verb. Rs. C-6/90 und C-9/90, Slg. I 1991, 5357 (Rn. 31 ff.) – Francovich; EuGH, verb. Rs. C-46/93 und C-48/93, Slg. I 1996, 1029 (Rn. 17) – Brasserie du Pêcheur und Factortame.

  112. 112.

    Früher Art. 10 EGV, jetzt Art. 4 Abs. 3 EUV.

  113. 113.

    Früher Art. 288 Abs. 2 EGV, jetzt Art. 340 Abs. 2 AEUV.

  114. 114.

    EuGH, verb. Rs. C-6/90 und C-9/90, Slg. I 1991, 5357 – Francovich.

  115. 115.

    EuGH, verb. Rs. C-46/93 und C-48/93, Slg. I 1996, 1029 (Rn. 32 ff.) – Brasserie du Pêcheur und Factortame; EuGH, Rs. C-302/97, Slg. I 1999, 3099 (Rn. 62) – Konle; EuGH, Rs. C-224/01, Slg. I 2003, 2003, 10239 (Rn. 31 ff.) – Köbler.

  116. 116.

    Siehe EuGH, verb. Rs. C-46/93 und C-48/93, Slg. I 1996, 1029 (Rn. 51) – Brasserie du Pêcheur und Factortame; EuGH, Rs. C-224/01, Slg. I 2003, 10239 (Rn. 51) – Köbler.

  117. 117.

    EuGH, verb. Rs. C-6/90 u. 9/90, Slg. I 1991, I-5357 (Rn. 42) – Francovich; EuGH Rs. C-66/95, Slg. I 1997, 2163 (Rn. 33) – Sutton.

  118. 118.

    EuGH, verb. Rs. C-6/90 u. C-9/90, Slg. I 1991, 5357 (5415 f.) – Francovich; verb. Rs. C-46/93 u. C-48/93; Slg. I 1996, 1029 (1153; Rn. 67) – Brasserie du Pêcheur und Factortame III; EuGH, Rs. C-5/94, Slg. I 1996, 2553 (2614; Rn. 31) – Hedley Lomas; EuGH, Rs. C-127/95, Slg. I 1998, 1531 (1600; Rn. 111) – Norbrook Laboratories. Siehe dazu Gellermann, in: Streinz (Hrsg.), EUV/EGV, 2003, Art. 288 EGV Rn. 50 ff.; Ossenbühl, in: FS Rengeling, 2008, S. 369 f.

  119. 119.

    Siehe von Danwitz (Fn. 27), S. 603; Magiera (Fn. 19), § 13, Rn. 36, 69.

  120. 120.

    Von Danwitz (Fn. 27), S. 605 f.; Dörr/Lenz, Europäischer Verwaltungsrechtsschutz, 2006, S. 140 f. Zur Kritik an die Rechtsprechung des EuGH mit Blick auf die Kompetenzordnung siehe z. B. Ossenbühl, DVBl. 1992, 993 (997); von Danwitz, JZ 1994, 335 (338); ders., DVBl. 1997, 1 (2 f.); ders., JZ 2004, 301 (303); Schoch, JZ 1995, 109 (118); Cornils, Der gemeinschaftsrechtliche Staatshaftungsanspruch, 1995, S. 267 ff.

  121. 121.

    Siehe dazu Maurer, Allgemeines Verwaltungsrecht, § 31, Rn. 9 – auch mit Blick auf die Modifikation hinsichtlich des Richterprivilegs des § 839 Abs. 2 BGB; Böhm, in: Schulze/Zuleeg/Kadelbach (Hrsg.), Europarecht, 2. Aufl. 2010, § 12, Rn. 93.

  122. 122.

    Thiemeyer (Fn. 1), S. 229.

  123. 123.

    Schmale (Fn. 16), S. 179.

  124. 124.

    Vgl. hierzu die Mitteilung der Kommission vom 3.3.2010, Europa 2020. Eine Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum (Fortsetzung der Lissabon-Strategie), KOM (2010) 2020 sowie die Schlussfolgerung des Europäischen Rates vom 17. Juni 2010, EUCO 13/10.

  125. 125.

    Zur Habitualisierung als erfolgreich verlaufende und erfahrene Handlungsabläufe – Gewohnheit gibt Sicherheit – siehe Berger/Luckmann, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie der Wissenssoziologie, 1969.

Schrifttum

  • W. Brechmann, Die richtlinienkonforme Auslegung und Rechtsfortbildung im System der juristischen Methodenlehre, 1994

    Google Scholar 

  • M. Cornils, Der gemeinschaftsrechtliche Staatshaftungsanspruch, 1995, S. 267 ff.

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  • T. von Danwitz, Europäisches Verwaltungsrecht, 2008

    Google Scholar 

  • ders., Rechtswirkungen von Richtlinien in der neueren Rechtsprechung des EuGH, JZ 2007, 697 ff.

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  • ders., Zur Entwicklung der gemeinschaftsrechtlichen Staatshaftung, JZ 1994, 335 ff.

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  • V. I. Gronen, Die „Vorwirkung“ von EG-Richtlinien, 2006

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  • I. Härtel, Durchsetzbarkeit von Zwangsgeld-Urteilen des EuGH gegen Mitgliedstaaten, EuR 2001, 617 ff.

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  • dies., Handbuch Europäische Rechtsetzung, 2006

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  • dies., Zuwachsende Legitimität: Institutionen und Verfahren der Rechtsetzung in der föderalen Europäischen Union, in: dies. (Hrsg.), Handbuch Föderalismus – Föderalismus als demokratische Rechtsordnung und Rechtskultur in Deutschland, Europa und der Welt, Bd. IV, 2012, § 86

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  • U. Haltern, Europarecht, 2. Aufl. 2007

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  • A. Haratsch/C. Koenig/M. Pechstein, Europarecht, 7. Aufl. 2010

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  • C. Hermann, Richtlinienumsetzung durch die Rechtssprechung, 2003

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  • C. Hermann/W. Michl, Wirkungen von EU-Richtlinien, JuS 2009, 1065 ff.

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  • S. Magiera, Durchsetzung des Europarechts, in: R. Schulze/M. Zuleeg/S. Kadelbach (Hrsg.), Europarecht, 2. Aufl. 2010

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  • T. Oppermann/C. D. Classen/M. Nettesheim (Hrsg.), Europarecht, 4. Aufl. 2009

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  • U. Preis/F. Temming, Der EuGH, das BVerfG und der Gesetzgeber – Lehren aus Mangold II, NZA 2010, 185 ff.

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  • K. Riesenhuber (Hrsg.), Europäische Methodenlehre, 2. Aufl. 2010

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  • F. Schoch, Die Europäisierung des Allgemeinen Verwaltungsrechts, JZ 1995, 109 (118)

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  • U. Stelkens, Die Haftung zwischen Bund und Ländern, in: Härtel (Hrsg.), Handbuch Föderalismus – Föderalismus als demokratische Rechtsordnung und Rechtskultur in Deutschland, Europa und der Welt, Bd. II, 2012, § 42

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  • R. Streinz, Europarecht, 8. Aufl. 2008

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  • M. Weber, Grenzen EU-rechtskonformer Auslegung und Rechtsfortbildung, 2010

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Härtel, I. (2012). §87 Integrative Wirkungen im föderalen Mehrebenensystem der Europäischen Union: Die Umsetzung des europäischen Rechts in das mitgliedstaatliche Recht. In: Härtel, I. (eds) Handbuch Föderalismus – Föderalismus als demokratische Rechtsordnung und Rechtskultur in Deutschland, Europa und der Welt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-16883-3_8

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