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Zusammenfassung

Status gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen, welche die Gesellschaft an ihre Mitglieder zu vergeben hat. Das Ziel, einen hohen Status zu erlangen, gilt als eines der zentralen Ziele menschlichen Strebens. Status wird von der Gesellschaft nach Kriterien vergeben, die etwas mit Leistungen für die Gesellschaft zu tun haben.

In modernen Gesellschaften schälen sich als wichtige Statusmerkmale Einkommen, Vermögen und neuerdings „happiness“, „Glück“, „Zufriedenheit“ heraus. Ein hoher Status wird an diejenigen verliehen, die Wege aufzeigen, die in den modernen Gesellschaften mit ihren schier unendlich vielen Handlungsalternativen vernünftig sind und nicht in Sackgassen wie Arbeitslosigkeit oder Armut enden.

Der Versuch, einen hohen Status zu erlangen, muss nicht zwingend mit unmoralischen Handlungen verbunden sein. Die Missachtung von Normen der Moral scheint tendenziell eher zu einer Statusminderung zu führen. Aber es ist auch nicht zu erkennen, dass sich moderne Gesellschaften besonders viel Mühe geben, die Moralität von Handlungen zu prüfen, bevor sie einen hohen Status verleihen. Radrennfahrer z.B., die dopen, bekommen ohne besonders tiefe Prüfung einen hohen Status, selbst wenn es schon Indizien für Betrug gibt – erst später werden sie degradiert. Betrug lohnt sich also. Ein besonderer Antrieb, sich in der Hoffnung auf einen hohen Status stets fair und gerecht zu verhalten, ist derzeit in modernen Gesellschaften nicht zu erkennen. Im Gegenteil: Status wird in unseren merikratorischen Gesellschaften nach Erfolgen verliehen, und die Gesellschaft prüft nicht intensiv, wie die Erfolge zustande gekommen sind.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. http://eckendenker.de/dies-und-das/haste-nix-biste-nix-oder-erfriert-unsere-geselschaft-irgendwann (Zugriff 28.10.2013).

  2. 2.

    Vgl. hier die Konsumforschung der 1960er-Jahre, die erstmals systematisch dieses Phänomen beschrieben hat.

  3. 3.

    Man sieht es Menschen an, ob sie glücklich sind, wenn sie sich nicht allzu sehr verstellen. Andere Maße wie Einkommen oder Vermögen sind viel schwieriger abzuschätzen. Glücklichsein ist darüber hinaus ein Zustand, der in einem direkten Zusammenhang mit dem Unterbewusstsein steht und insofern nur schwer vorgetäuscht werden kann. Hormone sind notwendig, um Glücksgefühle zu erzeugen. Die Ursachen für diese Hormonausschüttung sind Maßnahmen des jeweiligen Biosystems, die den Körper bzw. das Unterbewusstsein zufriedenstellen.

  4. 4.

    Ob dies auch langfristige Überlegungen einschließt oder langfristig unvernünftig ist und ob es gerechtfertigt ist, einzugreifen, wird heftig debattiert.

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© 2014 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Thießen, F. (2014). Das Statusziel. In: Die Evolution von Gut und Böse in Marktwirtschaften. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-05060-2_6

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  • Publisher Name: Springer Gabler, Berlin, Heidelberg

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