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Klares Wasser

Rationalismus versus Zirkelschluss – wie Wissenschaft eigentlich funktionieren sollte

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Book cover Vom Urknall zum Durchknall
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Zusammenfassung

In populären Aufsätzen zur Stringtheorie hört man immer häufiger vom anthropischen Prinzip – eine geheimnisvolle Auswahlregel, der wir angeblich unsere Naturgesetze verdanken. Über die heutige Verwendung des Begriff s hätte sich einer der Urheber wohl kaum gefreut. Fred Hoyle hatte über die Entstehung der chemischen Elemente im frühen Universum nachgedacht und den Kernphysiker William Fowler zu einem Experiment überredet, wofür dieser den Nobelpreis abräumte. Hoyle hatte seine Argumentation scherzhaft damit begründet, dass im Universum Physiker beobachtet werden, die unter anderem aus Kohlenstoff bestehen. Natürlich müssen die Naturgesetze das Entstehen von Leben ermöglicht haben – diese Selbstverständlichkeit wird „schwaches“ anthropisches Prinzip genannt, während durch das Aufdröseln des Begriff s der Unsinn des „starken“ anthropischen Prinzips erfunden wurde: Die Naturgesetze seien so, weil durch sie Leben entstehen wollte. Natürlich verdreht man dabei Beobachtung und Th eorie, und die Vorhersage, die Wissenschaft ausmacht, wird zur Nachhersage. Leon Lederman parodierte daher das anthropische Prinzip so: „Die Dinge sind so, wie sie sind, weil sie so waren, wie sie waren“.

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Unzicker, A. (2010). Klares Wasser. In: Vom Urknall zum Durchknall. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-04837-1_15

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