Zusammenfassung
Die Grundrechte der Art. 6, 7 GG sind im Vergleich zu anderen Bestimmungen des Grundgesetzes eher ungewöhnlich. Sie enthalten eine Mischung aus Freiheitsund Gleichheitsrechten einerseits sowie aus Abwehr-, Leistungs- und Verfahrensrechten andererseits. Teilweise bleiben die Art. 6, 7 GG sehr allgemein, teilweise treffen sie detaillierte Regelungen, die eher dem besonderen Verwaltungsrecht anzugehören scheinen (Art. 7 Abs. 4 GG). Diese Besonderheiten sind vor allem bei Art. 7 GG tief gehenden Meinungsverschiedenheiten im Parlamentarischen Rat über Fragen der Religion, der Erziehung und der Schule geschuldet. Gerade bei den Regelungsbereichen der Art. 6, 7 GG – Ehe, Familie, Schule – trafen sehr verschiedene Wertvorstellungen aufeinander, deren Ausgleich der Parlamentarische Rat in langwierigen Verhandlungen suchte und deren Brisanz noch heute nachwirkt. Die aktuellen Kontroversen um homosexuelle Partnerschaften (Stichwort: Lebenspartnerschaftsgesetz), um die Frage staatlicher Kinderbetreuung sowie um die Stellung von Ehe und Familie im Sozial- und vor allem im Steuerrecht (Stichwort: Ehegattensplitting) zeigen, dass sich trotz aller gesellschaftlichen Veränderungen gerade in diesem Bereich höchst unterschiedliche Anschauungen gehalten haben.
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Literatur
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Fallbearbeitungen
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Leitentscheidungen
BVerfGE 6, 55 ff. (Steuersplitting); 47, 46 ff. (Sexualkundeunterricht); 59, 360 ff. (Schülerberater); 74, 244 ff. (Religionsunterrichtsteilnahme Konfessionsfremder); 76, 1 ff. (Familiennachzug); 92, 158 ff. (Adoption II); 99, 216 ff. (Familienlastenausgleich); 105, 313 ff. (Lebenspartnerschaftsgesetz); BVerwGE 123, 49 ff. (Islamischer Religionsunterricht).
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Epping, V. (2010). Ehe, Familie, Schule (Art. 6, 7 GG). In: Grundrechte. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-01447-5_10
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