Auszug
Dem Gehör kommt eine Schlhüsselrolle beim Erlernen der Sprache zu. Ohne Sprache und Gehör kann die Beziehung zwischen den Menschen auf Dauer stark beeinträchtigt sein. So wurden früher Kinder, die nicht auf akustische Reize reagierten und Sprache weder verstehen noch spontan erwerben konnten, als „taub“ bzw. „taubstumm“ bezeichnet. Das Wort „taub“ ist wie das Wort „dumm“ aus dem altdeutschen Wort „tumb“ hervorgegangen (Stichnoth 1985). Dies deutet an, welchen Vorurteilen betroffene Kindern ausgesetzt waren. Erst mit zunehmenden Kenntnissen der Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Hörorgans gelang es, für die verschiedenen Formen der Schwerhörigkeit diagnostische, therapeutische und (re)habilitative Verfahren zu entwickeln oder entscheidend zu verbessern. Dadurch kann heute vielen Kinder, die früher als „taub“ (und/oder „dumm“) eingestuft worden wären, so geholfen werden, dass die Schwerhörigkeit bzw. deren Auswirkungen abgemildert oder beseitigt werden können.
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Literatur
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Ptok, M. (2009). Ursachen und entwicklungs- physiologische Diagnostik kindlicher Schwerhörigkeiten. In: Cochlear Implant heute. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-88236-7_2
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