Auszug
Das Eigentum und die natürlichen Lebensgrundlagen sind jeweils Gegenstand einer verfassungsrechtlichen Norm des Grundgesetzes. Zwischen beiden treten schon rein tatsächlich häufig Kollisionen auf. Deshalb fragt sich, wie sie sich im verfassungsrechtlichen System zueinander verhalten, gab es doch bis in das Jahr 1994 auf verfassungsrechtlicher Ebene keine ausdrückliche Unterschutzstellung der natürlichen Lebensgrundlagen bzw. der Umwelt als solcher.1 Wo Kollisionen bestehen, treten notwendigerweise Rangfragen auf. Gibt es eine Hierarchie der Verfassungsrechtsgüter im Grundgesetz im Sinne einer Rangordnung, die konkrete Aussagen über die Relation der hinter Verfassungsnormen stehenden Güter möglich macht?
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Literatur
Den Grundrechten können lediglich (Teil-)gewährleistungen entnommen werden; hierzu und zur Verankerung des Umweltschutzes im GG vor Aufnahme des Art. 20a GG vgl. nur Kloepfer, Grundrecht auf Umweltschutz, S. 11 in Fn. 21 mit zahlreichen Nachweisen und S. 27 ff. Als konkludente Aufgabennormen wurden bundesstaatliche Kompetenzvorschriften, so die Gesetzgebungskompetenzen, angesehen, vgl. Bericht der Sachverständigenkommission, in: Bundesminister des Innern/Bundesminister der Justiz, Rn. 3. Dass sich der Staat der Aufgabe Umweltschutz annehmen durfte, war unbestritten.
Dazu Stemmler, Das „Neminem-laedere-Gebot“, S. 210 ff.; Winkler, Kollisionen, S. 266.
Vgl. dazu ablehnend Bamberger, Verfassungswerte, S. 55 mit zahlreichen Nachweisen.
BVerfGE 3, 225 [231f.].
BVerfGE 49, 24 [55f.].
BVerfGE 1, 14 [32].
BVerfGE 6, 32 [40f.]; 7, 198 [215]. Zur Kritik an der Sicht als Wertordnung vgl. Murswiek, Staatliche Verantwortung, S. 168 m.w.N.
Die Würde des Menschen (BVerfGE 27, 1 [6]) bzw. die freie menschliche Persönlichkeit (BVerfGE 7, 377 [405]) als der „oberste Wert“; vgl. auch BVerfGE 39, 1 [42]: „Höchstwert“ oder BVerfG, NVwZ 1997, 159: ‚überragende Gemeinschaftsbelange“.
Stern, Staatsrecht, Bd. III/2, S. 67 mit Verweis auf BVerfGE 59, 231 [265].
BVerfGE 39, 1 [42].
Murswiek, Staatliche Verantwortung, S. 167 f.; Tsai, Umweltschutzpflicht, S. 91 f. Fn. 205 a.E. mit Hinweis auf BVerfGE 7, 198 [215], BVerfGE 81, 278 [292] und BVerfGE 88, 203 [253]; vgl. auch Dietlein, Schutzpflichten, S. 86 f.; Sachs, in: Stern, Staatsrecht, Bd. III/2, S. 562 f. Differenzierend Schneider, Güterabwägung, S. 156 ff., 221 ff.
Sachs, in: Stern, Staatsrecht, Bd. III/2, S. 563 m.w.N. und der Darstellung der vom BVerfG benutzten Modelle.
Alexy, Theorie der Grundrechte, S. 82, 520; Dreier, Dimensionen, S. 22; Michel, Staatszwecke, S. 284; bezogen auf das Verhältnis der Grundrechte untereinander zweifelnd und allenfalls für bestimmte Fundamentalgüter wie die Menschenwürde in Betracht ziehend Dietlein, Schutzpflichten, S. 61, 86 f. A.A. wohl Feldhaus, DÖV 1974, 613 [617].
So für die Grundrechte wegen ihrer nur fragmentarischen und bruchstückhaften normativ-begrifflichen Durchbildung Roßnagel, Zerfall, S. 20. Zum Ganzen grundsätzlich Hesse, Grundzüge, Rn. 16 ff.
C. Schmitt, in: FS Forsthoff, S. 37 [60].
Michel, Staatszwecke, S. 249.
Murswiek, Staatliche Verantwortung, S. 170.
Uhle, JuS 1996, 96, der meint, als absolut könne nur die Menschenwürde angesehen werden. Allerdings wird auch in Bezug auf diese neuerdings ein „differenziertes Schutzprogramm“ vorgeschlagen, vgl. die Neukommentierung von Herdegen, in: Maunz/Dürig, GG, Art. 1. Zur Kontroverse, die diese Kommentierung auslöste vgl. Schmidt-Jortzig, in: FS Isensee, S. 491 [496].
BVerfGE 49, 24 [55f.].
Brönneke, Umweltverfassungsrecht, S. 269.
So auch H.H. Klein, DVBl. 1991, 729 [733].
Wienholtz, Normative Verfassung, S. 22.
Ähnlich F. Müller, Juristische Methodik, S. 171 f.: Die größere oder geringere Bedeutung von Verfassungsnormen oder deren unterschiedliches Gewicht hängt von Umfang und Art der Normbereiche sowie von der Richtung und Aussage der Normprogramme ab, was mit der Frage einer Ranghierarchie nichts zu tun hat. Vgl. auch Alexy, Theorie der Grundrechte, S. 82.
BVerfGE 61, 291 [312]: überragendes Interesse an der Erhaltung.
BVerfGE 14, 263, [277].
BVerfG, NVwZ 1997, 159; BVerfG, NJW 1998, 367 [368].
BVerfGE 102, 1 [18].
BVerwGE 67, 93 [95]: Maßnahmen des Natur-und Landschaftsschutzes sind regelmäßig verfassungsrechtlich unbedenkliche Inhaltsbestimmungen des Eigentums. Dem erteilt Leisner, in: Isensee/Kirchhof, HStR VI, 2. Aufl., § 149, Rn. 142, eine klare Absage.
Murswiek, in: Sachs, GG, Art. 20a GG, Rn. 59, meint, dass die Betroffenheit des Schutzgutes so stark sein könne, dass auch ein Vorrang vor anderen verfassungsrechtlich geschützten Gütern in Betracht käme. Absoluten Vorrang soll Umweltschutz haben, wenn Lebensgrundlagen vor irreversibler Zerstörung stehen, so Ekardt, SächsVBl. 1998, 49 [55], was zu der Konsequenz führen würde, dass eine verfassungsrechtliche Garantie bestünde, dass keine Art ausstirbt.
Habel, NuR 1995, 165 [166, 168]. Ablehnend Ule, DVBl. 1972, 437 [438]. Vgl. aber auch Wolf, KritV 1997, 280 [303], der in einem fundamentalen Sinne die ökologischen Kollektivgüter allen anderen Werten für logisch vorgeordnet hält.
Hoppe, in: FS Kriele, S. 219 [224f.].
Sommermann, Staatsziele, S. 221.
Vgl. nur Robert, Umweltschutz und Grundgesetz, S. 34 ff.
Murswiek, NVwZ 1996, 222 [223].
So noch vor Einfügung des Art. 20a in das GG Murswiek, Umweltschutz als Staatszweck, S. 76.
Zum Vorstehenden vgl. Murswiek, Umweltschutz als Staatszweck, S. 76.
Diese führt Murswiek selbst a.a.O. an.
Ähnlich wegen Widerspruches zum Demokratieprinzip Lepsius, EuGRZ 2004, 370 [373]: dies führte staatstheoretisch „zu einem Nachzeichnen vorgelagerter materieller Grundentscheidungen.“
Vgl. auch die Darstellung von Sendler, DÖV 1974, 73 ff., wie sich in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg die Änderung der politischen, wirtschaftlichen und soziologischen — mithin außerrechtlicher — Umstände auf die Auffassung von Eigentum in der reichsgerichtlichen Rechtsprechung ausgewirkt hat. Ein grundlegender Wandel des verfassungsrechtlichen Eigentumsbegriffs war die Reaktion auf die erweiterten Eingriffsambitionen des Staates im Sinne einer Schrankensetzung. Zugleich kam es zur Beschränkung des schrankensetzend erweiterten Eigentums durch dessen Sozialpflichtigkeit, weil staatliche Eingriffsnotwendigkeiten als unabwendbar erkannt wurden. Hier vollzog sich mithin ein fundamentaler Sinneswandel der Eigentumsgarantie insgesamt, ohne dass ein Wort der Verfassung geändert worden wäre. Vgl. auch Andersen, Wandlung, S. 69 ff. und Thormann, Abstufungen, S. 169 ff.
Berg, in: FS Stern, S. 421 [436]; Schulte, NuR 1988, 131 [133].
Hesse, Grundzüge, Rn. 443 f.; Andersen, Wandlung, S. 108 ff. m.w.N. Vgl. auch Meyer-Abich, Schutzzweck, S. 69 ff.
Mayer-Abich, in: Hamm-Brücher/Schreiber, Die aufgeklärte Republik, S. 255 [260].
Sellmann, in: Brandt/Smeddinck, Grundgesetz und Umweltschutz, S. 41 [54].
Kimminich, in: Dolzer, BK, GG, Art. 14, Rn. 15; Wipfelder, in: FS Küchenhoff, S. 747 [760f.].
Leisner, DÖV 1991, 781 [782]; Sendler, DÖV 1974, 73 [75]. Vgl. auch Böckenförde, in: FS Lerche, S. 3 [7f.]: sich in gesetzgeberischen Änderungen widerspiegelnde politische Wandlungen ziehen keinen Wandel der grundgesetzlichen Eigentumsgarantie nach sich.
Bryde, Verfassungsentwicklung, S. 222.
Bericht der Sachverständigenkommission, in: Bundesminister des Innern/Bundesminister der Justiz, Rn. 38.
Roßnagel, Zerfall, S. 19. Grundlegend Böckenförde, in: FS Lerche, S. 3 ff., und Bryde, Verfassungsentwicklung. Zur historischen Entwicklung vgl. Andersen, Wandlung, S. 77 ff. Zum Begriff ‚Verfassungswandel ‘Bericht der Sachverständigenkommission, in: Bundesminister des Innern/Bundesminister der Justiz, Rn. 38 und Voßkuhle, in: Der Staat 43 (2004), S. 450 ff.
BVerfGE 2, 380 [401]. Exemplarisch lässt sich Art. 68 GG — die Vorschrift über die Auflösung des Bundestages — anführen. Im Zuge der Vorgänge zur Abkürzung der 15. Legislaturperiode ist ein grundgesetzlich nicht vorgesehenes Selbstauflösungsrecht des Bundestages praktisch über diese Vorschrift etabliert worden. Vgl. dazu BVerfG, NJW 2005, 2669 ff.
Roßnagel, Zerfall, S. 22, mit Hinweis auf die unterschiedlichen Aufgaben, die nach der jeweils vertretenen Theorie den Grundrechten zukommen.
Voßkuhle, in: Der Staat 43 (2004), S. 450 ff.
Dagegen Häberle, ZfP 21 (1974), S. 111 [129 f.]. Dafür Bryde, Verfassungsentwicklung, S. 21 und jüngst Voßkuhle, in: Der Staat 43 (2004), S. 450 [455]: die Fälle, in denen eine bestimmte abstrakte Interpretation einer Norm erhalten bleibt, müssten unterschieden werden von denen, wo von ihr abgewichen wird. Letzterer plädiert gleichwohl für Vorsicht im Umgang mit Verfassungswandel.
Vgl. dazu grundlegend Hesse, Grundzüge, Rn. 49 ff.
Bericht der Sachverständigenkommission, in: Bundesminister des Innern/Bundesminister der Justiz, Rn. 38. Ähnlich wie hier im Ergebnis Andersen, Wandlung, S. 86 ff.: da eine Bestimmung der Grenzen des Verfassungswandels kaum möglich ist, kann die Existenzberechtigung des Begriffs angezweifelt werden; die Grenze ist bei jeder Norm jeweils im Einzelfall im Wege der Auslegung zu ermitteln.
BVerfGE 58, 300 ff. Aus der unübersehbaren Literatur hierzu vgl. nur Lubberger, Eigentumsdogmatik, S. 160 ff, 203 ff.
Depenheuer, in: v. Danwitz, Bericht, S. 111 [134 f.].
BVerfGE 53, 257 [289 ff.].
BVerfGE 52, 1 [32].
BVerfGE 101, 158 [236].
Schmidt-Aßmann, in: FS Universität Heidelberg, S. 107 [108].
Vgl. dazu Fickert, in: FS Weyreuther, S. 319 ff.
Weyreuther, Situationsgebundenheit, S. 172. Zum Zeitfaktor Albrod, Inhalts-und Schrankenbestimmungen, S. 84 und umfassend Timm, Eigentumsgarantie und Zeitablauf.
Vgl. dazu BVerfGE 8, 71 [80].
Sendler, UPR 1983, 33 [42].
BVerfGE 52, 1 [30, 33f.].
Sendler, DÖV 1974, 73 [80].
Bryde, Verfassungsentwicklung, S. 307 m.w.N.
So für das schweizerische Verfassungsrecht Saladin, Grundrechte im Wandel, S. 123.
Bryde, Verfassungsentwicklung, S. 222 f.
BVerfGE 58, 300 ff.
So auch Kimminich, in: Dolzer, BK, GG, Art. 14, Rn. 17.
Die GRÜNEN schlugen im Rahmen der Diskussion um die Einfügung des Umweltschutzes in das GG für Art. 14 Abs. 2 GG folgenden Wortlaut vor: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit und der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen dienen.“; ähnlich der Vorschlag des Landes Niedersachsen: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen, das den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen umfasst.“; beides zitiert nach Robert, Umweltschutz und Grundgesetz, S. 29, 79. Walter, Grundgesetzliche Betrachtungen, S. 113, meint, da Sozialbindung ein Verbot der Umweltschädigung durch Eigentum beinhalte, wäre der Umweltschutz verfassungsrechtlich richtigerweise in Art. 14 verankert worden und nicht im wirkungslosen Art. 20a GG.
Bosselmann, in: Baumeister, Wege zum ökologischen Rechtsstaat, S. 53 [65] und ders., Im Namen der Natur, S. 211 ff.
Vgl. dazu grundlegend Depenheuer, Der Wortlaut als Grenze.
Unabhängige Sachverständigenkommission zum Umweltgesetzbuch, in: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit [Hrsg.], UGB-KomE.
Für das schweizerische Verfassungsrecht Saladin, Grundrechte im Wandel, S. 399. Vgl. auch Papier, Wandel, S. 11 f.: durch die Einbeziehung von subjektiven öffentlichen Rechten in die Eigentumsgarantie wird Art. 14 partiell zu einem Teilhaberecht; dadurch geht die klare Struktur als Abwehr-und Freiheitsrecht verloren.
Eschenbach, Schutz des Eigentums, S. 70.
BT-Drs. 12/6000, S. 67. Vgl. für die überwiegende Meinung im Schrifttum, die von prinzipieller Gleichordnung und einer auf den Einzelfall bezogenen Abwägung ausgeht: Kloepfer, in: Dolzer, BK, GG, Art. 20a, Rn. 26; Stern, in: Bitburger Gespräche 1995, S. 1 [16]; Uhle, JuS 1996, 96 [102]. Aus der Rechtsprechung BVerwG, NVwZ-RR 2003, 171.
Die Begriffe Staatsziel und Staatszielbestimmung werden oft synonym gebraucht. Im folgenden soll — insoweit zunächst unabhängig von einer inhaltlichen Bestimmung — in Abgrenzung zum Begriff des Staatszieles unter Staatszielbestimmung die verfassungsrechtliche Normkategorie verstanden werden, aus der sich Staatsaufgaben und/oder Staatsziele entnehmen lassen; Staatsziele ergeben sich nicht zwingend und nur aus Staatszielbestimmungen, sondern auch aus anderen verfassungsrechtlichen Normsätzen, vgl. zum Ganzen Brönneke, Umweltverfassungsrecht, S. 31; Michel, Staatszwecke, S. 108 ff.; Tsai, Umweltschutzpflicht, S. 33 f.; Sommermann, Staatsziele, S. 482. Staatsziele wiederum sind von den Staatszwecken zu unterscheiden: Erstere können erreicht werden (vgl. das vormals in der Präambel des Grundgesetzes genannte Ziel, „die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden“), letztere dagegen sind dauernde Staatsfunktionen im Sinne der Staatszwecklehre. Zum Verhältnis der Staatszwecklehre zu den Staatszielbestimmungen im positiven Verfassungsrecht Scheuner, in: FS Forsthoff, S. 325 [340 ff.]. Vgl. auch jüngst Herzog, in: FS Scholz, S. 219 ff.
Vgl. die Aufzählung der Beispiele bei Bernsdorff, NuR 1997, 328 [329 f.], Merten, DÖV 1993, 368 [372] und Scheuner, in: FS Forsthoff, S. 325 [328]. Schmidt-Jortzig, in: FS Isensee, S. 491 [503], bezeichnet Art. 1 Abs. 1 S. 2 GG als Paradebeispiel für eine Staatszielbestimmung.
Der Begriff geht zurück auf H. P. Ipsen, Über das Grundgesetz, S. 14. Vgl. grundlegend auch Scheuner, in: FS Forsthoff, S. 325 [335 ff.] und Lerche, in: AÖR 90 (1965), S. 341 ff. Zur Veränderung der verfassungsrechtlichen Bedeutung von Staatszielbestimmungen und Grundrechten nach der WRV vgl. Brohm, JZ 1994, 213 [214 f.].
Bericht der Sachverständigenkommission, in: Bundesminister des Innern/Bundesminister der Justiz, Rn. 7. Scheuner, in: FS Forsthoff, S. 325 [330 ff.], grenzt Staatszielbestimmungen von Grundrechten, institutionellen Gewährleistungen und Gesetzgebungsaufträgen ab. Merten, DÖV 1993, 368 [369 f.] behandelt darüber hinaus noch das Verhältnis zu Staatsstrukturbestimmungen und Kompetenzen. Vgl. auch Sommermann, Staatsziele.
Bericht der Sachverständigenkommission, in: Bundesminister des Innern/Bundesminister der Justiz, Rn. 5.
Bericht der Sachverständigenkommission, in: Bundesminister des Innern/Bundesminister der Justiz, Rn. 60; Michel, Staatszwecke, S. 132; Scheuner, in: FS Forsthoff, S. 325 [339 f.]; Wienholtz, Normative Verfassung, S. 45 ff., der nicht den Begriff Staatszielbestimmungen, sondern den der verfassungsrechtlichen Leitgrundsätze benutzt.
So für das Sozialstaatsprinzip Bericht der Sachverständigenkommission, in: Bundesminister des Innern/Bundesminister der Justiz, Rn. 29.
Tietje, DVBl. 2003, 1081 [1087].
Tietje, DVBl. 2003, 1081 [1087].
Scheuner, in: FS Forsthoff, S. 325 [332].
Bryde, Verfassungsentwicklung, S. 306: Der Richter dürfe bei Untätigbleiben des Gesetzgebers aus dem Sozialstaatsprinzip einen zahlenmäßig spezifizierten Mindestsatz der Sozialhilfe ableiten, unter Hinweis auf BVerfGE 38, 175 [185] und 43, 154 [168].
BVerfGE 1, 97 [104 f.]. Dem wird hier nicht gefolgt, vgl. dazu S. 43 ff. und 171 f.
Grundlegend zu Idee, Entwicklung und Dogmatik der Grundrechte Stern, Staatsrecht, Bd. III/1.
Bericht der Sachverständigenkommission, in: Bundesminister des Innern/Bundesminister der Justiz, Rn. 3.
Anders noch die Grundrechte der Weimarer Reichsverfassung, vgl. Starck, in: v. Mangoldt/Klein/ders., GG I, Art. 1, Rn. 146.
Zur historischen Perspektive, die eine alleinige Ausrichtung auf den Abwehrgehalt nicht belegt, Dreier, Dimensionen, S. 27 ff.
Vgl. zum Überblick Stern, Staatsrecht, Bd. III/1, S. 923 ff.
Brohm, JZ 1994, 213 [217]; Michel, Staatszwecke, S. 264.
Müller-Bromley, Staatszielbestimmung, S. 138. Zu Grundrechten als Werteordnung und Kritik an dieser Sicht Di Fabio, JZ 2004, 1 ff.; Michel, Staatszwecke, S. 243 ff.; des Weiteren Stern, Staatsrecht, Bd. III/1, S. 915 ff. Vgl. auch BVerfGE 7, 198 [205].
Vgl. hierzu ausführlich Michel, Staatszwecke, S. 212 ff.
Lücke, in: AöR 107 (1982), S. 15 [32 f.]; Müller-Bromley, Staatszielbestimmung, S. 57
Brohm, JZ 1994, 213 [218]; H.H. Klein, DVBl. 1991, 729 [734].
Vgl. dazu Sommermann, Staatsziele, S. 482.
Auch Murswiek ist der Meinung, dass Art. 20a GG kein Ziel, sondern ein Schutzgut normiert, NVwZ 1996, 222 [227].
Müller-Bromley, Staatszielbestimmung, S. 69.
Murswiek, NVwZ 1996, 222 [224].
Murswiek, NVwZ 1996, 222 [224], der daraus allerdings den Schluss zieht, Eingriffe in die Integrität der Schutzgüter seien rechtfertigungsbedürftig und müssten anhand der Notwendigkeit zur Verwirklichung privater Freiheit legitimiert werden. Damit gesteht er Art. 20a GG faktisch Grundrechtscharakter ohne Anspruchsqualität zu.
Müller-Bromley, Staatszielbestimmung, S. 152 ff., 156. Im Ergebnis ebenso Steiger, Mensch und Umwelt, S. 66.
Brönneke, Umweltverfassungsrecht, S. 269.
Stern, Staatsrecht, Bd. III/2, S. 657.
Vgl. zum Heranziehen von Kompetenznormen als Begrenzungsnormen für Grundrechte BVerfGE 69, 1 ff. und insb. S. 60 die Sondervoten von Mahrenholz und Böckenförde; zum Zusammenhang von Grundrechten und Kompetenzen Ehmke, VVDStRL 20 (1963), S. 53 [89 ff.]; Fielenbach, Aufnahme des Tierschutzes in das Grundgesetz, S. 149 ff.
Vgl. dazu — veranlasst durch die Entscheidungen des EGMR, NJW 2004, 2647 — Caroline von Hannover — und BVerfGE 111, 307 ff. — die jüngste Diskussion um das Verhältnis beider Gerichte zueinander. Ausführlich hierzu Mückl, in: Der Staat 44 (2005), S. 403 ff.
Ob Art. 1 Abs. 1 ein Grundrecht ist, war lange streitig; ablehnend Dürig, in: Maunz/ders., GG, Art. 1, Erstkommentierung, Rn. 4; anders die ganz herrschende Meinung, vgl. anstatt aller Starck, in: v. Mangoldt/Klein/ders., GG I, Art. 1, Rn. 28.
Zur Einbindung des Sozialstaatsprinzips in die Grundrechtsdogmatik vgl. Neumann, DVBl. 1997, 92 ff.
BVerfGE 52, 283 [298]; 59, 231 [262]. Vgl. auch schon S. 9 f.
Vgl. statt aller Sachs, in: Stern, Staatsrecht, Bd. III/2, S. 578 mit zahlreichen Nachweisen. Bei Auslegung von Art. 20a GG bietet sich dieselbe Argumentation wie bei Auslegung des Sozialstaatsprinzips an, vgl. Uhle, JuS 1996, 96 [99]. Speziell zum Sozialstaatsprinzip Bamberger, Verfassungswerte, S. 112.
Michel, Staatszwecke, S. 287 f.
BVerfGE 59, 231 [263].
BVerfGE 65, 182 [193].
Was zur punktuellen Umkehrung des rechtsstaatlichen Verteilungsprinzips führt, H.H. Klein, DVBl. 1991, 729 [733]. Kittner, in: Alternativkommentar, GG, Bd. 1, Art. 20 Abs. 1–3, IV Rn. 56, bejaht unmittelbare Grundrechtseinschränkung durch Sozialstaatsprinzip.
Bock, Umweltschutz, S. 298.
Bryde, Verfassungsentwicklung, S. 306: Der Richter dürfe bei Untätigbleiben des Gesetzgebers aus dem Sozialstaatsprinzip einen zahlenmäßig spezifizierten Mindestsatz der Sozialhilfe ableiten, unter Hinweis auf BVerfGE 38, 175 [185] und 43, 154 [168].
BVerfGE 1, 97 [104 f.]. Vgl. ablehnend hierzu S. 171 f.
Da sich diese Funktion weniger auf das Handeln des inhalts-und schrankenbestimmenden Gesetzgebers als auf Exekutive und Judikative bezieht, soll ihr im Rahmen der vor liegenden Untersuchung keine gesonderte Aufmerksamkeit zukommen. Vgl. dazu z.B. Murswiek, NVwZ 1996, 222 [229].
Herdegen, JZ 2004, 873 [876].
Dies soll sich laut Sellmann, NVwZ 2003, 1417 [1418], aus BVerfG, NJW 2000, 798 [799] — Telekommunikation — ergeben, wo es um Art. 87f Abs. 1 GG ging.
Bernsdorff, NuR 1997, 328 [334]; Kloepfer, DVBl. 1996, 73 [78]; Peters, NVwZ 1995, 555 [557].
Sommermann, Staatsziele, S. 426.
Sellmann, NVwZ 2003, 1417 [1418].
Michel, Staatszwecke, S. 282 f.
Sommermann, Staatsziele, S. 421 ff.; Wolf, KritV 1997, 280 [298].
Caspar/ Schröter, Staatsziel, S. 18.
BVerfGE 40, 121 [133]; 82, 60 [85].
Sommermann, in: Der Staat 32 (1993), S. 430 [440].
Vgl. hierzu aus der umfangreichen Aufsatzliteratur Becker, DVBl. 1995, 713 ff.; Behrends, KJ 2000, 376 ff.; Bernsdorff, NuR 1997, 328 ff.; Ekardt, SächsVBl. 1998, 49 ff.; Heinz, NuR 1994, 1 ff.; Henneke, NuR 1995, 325 ff.; Kloepfer, DVBl. 1996, 73 ff.; Murswiek, NVwZ 1996, 222 ff.; Peters, NVwZ 1995, 555 ff.; Schink, DÖV 1997, 221 ff.; Steinberg, NJW 1996, 1985 ff.; Uhle, JuS 1996, 96 ff.; ders., DÖV 1993, 947 ff.; Vitzthum/Geddert-Steinacher, JURA 1996, 42 ff.; Waechter, NuR 1996, 321 ff; Westphal, JuS 2000, 339 ff.; Wolf, KritV 1997, 280 ff. Vgl. des Weiteren Birkedal, Implementation; Brönneke, Umweltverfassungsrecht; Hahn, Staatsziel Umweltschutz; Söhnlein, Landnutzung im Umweltstaat; Tsai, Umweltschutzpflicht. Siehe auch die einschlägige Kommentarliteratur, insbesondere Epiney, in: v. Mangoldt/Klein/Starck, GG II, Art. 20a; Scholz, in: Maunz/Dürig, GG, Art. 20a.
Vgl. zu den gesetzgeberischen Motiven Gesetzentwurf der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP BT-Drs. 12/6633, S. 6 f. und zum Gang der Diskussion BT-Drs. 12/6000, S. 65 ff. Soweit ersichtlich, wird die Meinung, Art. 20a GG sei keine Staatszielbestimmung, nicht vertreten, was nichts daran ändert, dass ihm im Wege der Ausle gung unterschiedliche Bedeutungsgehalte zugesprochen werden können, Kloepfer, DVBl. 1996, 73 [74].
Wolf, KritV 1997, 280 [305] mit Hinweis auf Kloepfer, DVBl. 1996, 73 [74]. Gegen eine Überbetonung des Willens des Gesetzgebers auch BVerfGE 62, 1 [45].
Jarass, in: ders./Pieroth, GG, Vorb. vor Art. 1, Rn. 1 verweist z.B. auf Art. 20 Abs. 4, 33, 38 GG.
Eine Unbestimmtheit der Schutzbereichsdefinition führt allein allerdings nicht zwingend zur Ablehnung der Grundrechtseigenschaft, wie sich an Art. 2 Abs. 1 GG zeigt, der die freie Entfaltung der Persönlichkeit schützt, vgl. dazu Haddenhorst, Umweltnutzungsfreiheit, S. 17. Allerdings wurde die Schwierigkeit der Definierbarkeit in der Diskussion als ein Argument gegen ein Umweltgrundrecht angeführt, Calliess, Rechtsstaat und Umweltstaat, S. 412 ff.; Kloepfer, Grundrecht auf Umweltschutz, S. 11 ff.; Steiger, Mensch und Umwelt, S. 17 f.
Zur Diskussion um die Einfügung eines Umweltgrundrechts in den 1970er und 80er Jahren vgl. Dellmann, DÖV 1975, 588 ff.; Karpen, JuS 1987, 593 [595f.]; Kloepfer, Grundrecht auf Umweltschutz, S. 11 in Fn. 22 m.w.N. und S. 31 ff.; Külz, DVBl. 1975, 189 f.; Robert, Umweltschutz und Grundgesetz, S. 9 ff.; Sailer, DVBl. 1976, 521 ff.; Soell, NuR 1985, 205 ff.; Stober, JZ 1988, 426 ff. 147 BT-Drs. 12/6000, S. 67.
Böckenförde, in: Der Staat 29 (1990), S. 1 [25] bzw. die Formulierung von Rüthers, FAZ v. 2.2.2005, Seite 7, als Kritik an der fehlenden Methodenstrenge des BVerfG: „auf dem Weg vom demokratischen Gesetzesstaat zum oligarchischen Richterstaat“. Kritisch zu letzterem Hirsch, JZ 2007, 853 ff.
Murswiek, NVwZ 1996, 222 [223]: Diese Formulierung — als „Angstklausel“ bezeichnet — führe nicht zu einem Handlungsspielraum des Gesetzgebers, der gegen richterliche Kontrolle immun wäre: „Die scheinbar beschränkenden Kautelen des Art. 20a GG sind ohne juristische Funktion.“ So auch Ossenbühl, NuR 1996, 53 [57].
So im Ergebnis auch Bamberger, Verfassungswerte, S. 60, 114 ff. Teilweise wird von Gesetzgebungsvorbehalt gesprochen: Papier, in: Maunz/Dürig, GG, Art. 20a, Rn. 46. Ob das grundsätzlich für alle Staatszielbestimmungen gilt, kann hier offen bleiben; vgl. auch Sommermann, DVBl. 1991, 34 [35]: durch die Klausel „nach Maßgabe der Gesetze“ wird der Bereich der Staatszielbestimmung verlassen und zum Gesetzgebungsauftrag übergegangen. Abwägend Steiger, Mensch und Umwelt, S. 68.
Bericht der Sachverständigenkommission, in: Bundesminister des Innern/Bundesminister der Justiz, Rn. 8. Nach Sommermann, Staatsziele, S. 381 f., 435, handelt es sich dann um qualifizierte Staatszielbestimmungen.
Murswiek, NVwZ 1996, 222 [223].
Wienholtz, Normative Verfassung, S. 45.
Ebd.
Vitzthum/ Geddert-Steinacher, JURA 1996, 42 [43].
Vgl. statt vieler Murswiek, NVwZ 1996, 222 f.
BVerfGE 77, 170 [214f.] zu grundrechtlichen Schutzpflichten. 158 So Bryde, Verfassungsentwicklung, S. 306: Der Richter dürfe bei Untätigbleiben des Gesetzgebers aus dem Sozialstaatsprinzip einen zahlenmäßig spezifizierten Mindestsatz der Sozialhilfe ableiten, unter Hinweis auf BVerfGE 38, 175 [185] und 43, 154 [168].
Überwiegend wird die Aufnahme dieses Vorbehaltes als funktionslos angesehen, weil sich das, was geregelt wird, schon aus der Natur der Staatszielbestimmung ergebe: Sommermann, DVBl. 1991, 34 [35], bzw. aus Art. 20 Abs. 3 GG Murswiek, NVwZ 1996, 222 [223].
BVerfGE 56, 54 [70] — Fluglärm — zu einem Verfassungsbeschwerdeverfahren wegen gesetzgeberischen Unterlassens. Ein solches Recht des Einzelnen wurde später von BVerfGE 77, 170 [212 ff.]-in Bezug auf (grundrechtliche) Schutzpflichten-an die Voraussetzung der völligen gesetzgeberischen Untätigkeit oder völligen Ungeeignetheit oder Unzulänglichkeit der getroffenen Maßnahme geknüpft. Kritisch hierzu wegen der Belastung der Zulässigkeitsprüfung mit Begründetheitserwägungen Haddenhorst, Umweltnutzungsfreiheit, S. 7.
Vgl. Kloepfer, Umweltrecht, § 3, Rn. 11 f. und zu den verschiedenen Umweltbegriffen § 1, Rn. 14 ff.
Caspar/ Schröter, Staatsziel, S. 29 m.w.N.
Damit können sie nur als Grundlage des menschlichen Lebens gemeint sein, was allerdings nicht in den Wortlaut des Art. 20a GG eingegangen ist, vgl. dazu Murswiek, NVwZ 1996, 222 [224]; Kuhlmann, NuR 1995, 1 [3].
Ob der Umwelt neben dem Menschen ein verfassungsrechtlicher Eigenwert zukommen solle, also ein Schutz um ihrer selbst willen anzuordnen sei, war lange Zeit umstritten, vgl. Bernsdorff, NuR 1997, 328; Waechter, NuR 1996, 321 [324] m.w.N. Letzterer meint, Art. 20a GG lasse seinem Wortlaut nach diese Frage offen; sie dürfe auch nicht im Sinne eines strikten Gegensatzes zwischen beiden Positionen verstanden werden, im Zweifel setze sich wegen Art. 1 GG das Interesse des Menschen durch.
Vgl. nur Uhle, DÖV 1993, 947 [953]; Meyer-Teschendorf, ZRP 1994, 73 [77]. A.A., da es nicht „natürliche Lebensgrundlagen des Menschen“ heiße, Murswiek, NVwZ 1996, 222 [224]; Kuhlmann, NuR 1995, 1 [3].
Angesichts der bereits vorhandenen Umweltschutzlegislatur sollen sich konkrete Gesetzgebungspflichten nicht ableiten lassen, Murswiek, NVwZ 1996, 222 [229]. Das kann sich aber aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse durchaus ändern. Soweit Murswiek a.a.O. meint, es bestehe eine Pflicht, Entschädigungsregelungen für Waldeigentümer zu schaffen, überdehnt dies den Anwendungsbereich von Art. 20a GG: In seinem Kontext geht es um den Schutz des Waldes als natürliche Lebensgrundlage — nicht aber um die Kostenverteilung über bereits an diesem entstandene Schäden. Zur Verankerung des Verursacherprinzips als Kostenzurechnungsprinzip in Art. 20a GG vgl. noch S. 184 f.
Murswiek, NVwZ 1996, 222 [225]. Ausführlich zum Begriff des Schutzes Calliess, Rechtsstaat und Umweltstaat, S. 114 ff.
In diese Richtung auch Wolf, KritV 1997, 280 [302].
Kloepfer, DVBl. 1996, 75 f.; kritisch hierzu Steinberg, NJW 1996, 1985 [1991]. Michel, Staatszwecke, S. 132: „Schädlichkeitsgrenze verläuft da, wo die Ermessensausübung faktisch zur Negation der Zielverfolgungspflicht wird.“
Murswiek, NVwZ 1996, 222 [226].
Nach Wolf, KritV 1997, 280 [303], ist der gesetzgeberische Spielraum in diesem Fall auf Null reduziert.
So VG Frankfurt, NVwZ-RR 1997, 92 [95], aufgehoben durch VGH Kassel, ZuR 1998, 251; vgl. diesem folgend BVerwGE 109, 29 ff. Murswiek, NVwZ 1996, 222 [226]: Umweltsituation im Jahre 1994 als Referenzlage; Kloepfer, Umweltrecht, § 3 Rn. 25; Schulze-Fielitz, in: Dreier, GG II, Art. 20a, Rn. 44; Epiney, in: v. Mangoldt/Klein/Starck, GG II, Art. 20a, Rn. 65. Teilweise wird auch von einem in Art. 20a GG enthaltenen Gebot der Verbesserung des Umweltschutzes ausgegangen, was die Konservierung von Vorhandenem zwingend voraussetzt, vgl. Ekardt, SächsVBl. 1998, 49 m.w.N.
Zweifelnd auch Sommermann, in: v. Münch/Kunig, GG II, Art. 20a, Rn. 27.
Zu einem solchen legislativen Rückschritt durch die Atomgesetznovelle 2002 Degenhart, DVBl. 2006, 1125 [1129].
Isensee, in: ders./Kirchhof, HStR V, 2. Aufl., § 111 Rn. 159 f.
Für Staatszielbestimmungen ist deshalb die Ansicht abzulehnen, dass in einem solchen Fall eine besondere Rechtfertigung notwendig sei, so aber Degenhart, DVBl. 2006, 1125 [1129]. Ein grundsätzliches Rückschrittsverbot bejahend, im einzelnen aber vorsichtig Kloepfer, in: Dolzer, BK, GG, Art. 20a, Rn. 47.
Isensee, in: ders./Kirchhof, HStR V, 2. Aufl., § 111 Rn. 159 f. Vgl. auch ders. a.a.O. zum ähnlichen Problem bei Grundrechten: die Theorie, dass der schutznormaufhebende Gesetzgeber wie bei Grundrechtsbeschränkungen den abwehrrechtlichen Kautelen unterworfen sei, ist nicht haltbar. Damit läuft die Lösung dieses Problems bei Staatszielbestimmung und Grundrecht parallel. Zur vergleichbaren Dogmatik bei grundrechtlichen Schutzpflichten und Staatszielbestimmung S. 161 ff.
Ekardt, SächsVBl. 1998, 49 [510]; Kloepfer, Umweltrecht, § 3, Rn. 25, 43; Scholz, in: Maunz/Dürig, GG, Art. 20a, Rn. 8; Waechter, NuR 1996, 321. Kritisch: Söhnlein, Landnutzung im Umweltstaat, S. 87 f.; Uhle, JuS 1996, 96 [100].
Epiney, in: v. Mangoldt/Klein/Starck, GG II, Art. 20a, Rn. 61.
Rauschning, in: VVDStRL 38 (1980), S. 167 [179]. Vgl. auch Calliess, Rechtsstaat und Umweltstaat, S. 300 m.w.N.
So schon die Gemeinsame Verfassungskommission, BT-Drs. 12/6000, S. 65.
Murswiek, NVwZ 1996, 222 [224]. Dort liegt aber auch die Grenze dessen, was verfassungsrechtlich im Wege des Individualrechtsschutzes einklagbar erscheint: Wolf, KritV 1997, 280 [298].
Murswiek, NVwZ 1996, 222 [227].
So auch Roller, in: Roßnagel/ders., Beendigung der Kernenergienutzung, S. 98. Gegen eine abwehrrechtliche Struktur des Art. 20a GG Faller, Staatsziel, S. 142 ff.
Murswiek, NVwZ 1996, 222 [226]. Was dies konkret in Bezug auf das Eigentumsgrundrecht bedeutet, gilt es im Teil C zu untersuchen.
Grundsätzlich Isensee, in: ders./Kirchhof, HStR V, 2. Aufl., § 111, Rdn. 165. Zur Entwicklung des Untermaßverbots O. Klein, JuS 2006, 960 [961]; Krings, Grund und Grenzen, S. 297 f. Vgl. auch Brönneke, Umweltverfassungsrecht, S. 272 ff. und Calliess, Rechtsstaat und Umweltstaat, S. 322 ff. zum Untermaßverbot als verfassungsgerichtlichem Kontrollmaßstab und S. 451 ff. Das Verhältnis von Übermaß-und Untermaßverbot zueinander beleuchten Calliess, Rechtsstaat und Umweltstaat, S. 456 ff., Gellermann, Grundrechte, S. 342 ff. und Krings, Grund und Grenzen, S. 301. Gänzlich gegen das Untermaßverbot Hain, DVBl. 1993, 982 [983 f.].
In diesem Sinne Brönneke, Umweltverfassungsrecht, S. 240; Steinberg, NJW 1996, 1985 [1988, 1991 f.]; Tsai, Umweltschutzpflicht, S. 159.
Epiney, in: v. Mangoldt/Klein/Starck, GG II, Art. 20a, Rn. 64.
BVerfGE 88, 203 ff.
BVerfGE 88, 203 [254].
BVerfGE 88, 203 [262].
BVerfGE 88, 203 [269]; Kloepfer, Umweltrecht, § 3, Rn. 26; Epiney, in: v. Mangoldt/Klein/Starck, GG II, Art. 20a, Rn. 65. Dies lasse sich ohne weiteres auf Staatszielbestimmungen und auch konkret auf Art. 20a GG übertragen: Brönneke, Umweltverfassungsrecht, S. 233 ff.; Calliess, Rechtsstaat und Umweltstaat, S. 116; Hoffmann-Riem, Die Verwaltung 28 (1995), 425 [426]; Scholz, in: Maunz/Dürig, GG, Art. 20a, Rn. 10, 49. A.A. Sommermann, Staatsziele, S. 439 ff. Zu den grundrechtlichen Schutzpflichten vgl. S. 136 ff.
Selbst die Befürworter geben zu, dass sich diesem nur beschränkt materielle Vorgaben entnehmen lassen; seine Wirkung soll es aber durch im wesentlichen prozedurale Bindungen entfalten: Steinberg, NJW 1996, 1985 [1991]; Wolf, KritV 1997, 280 [304].
Dietlein, Schutzpflichten, S. III.
Kritisch deshalb Isensee, in: ders./Kirchhof, HStR V, 2. Aufl., § 111, Rn. 162. Ablehnend auch Faller, Staatsziel, S. 171, weil es nichts hergebe, was nicht unmittelbar schon aus der Staatszielbestimmung selbst folge. Ausdrücklich für ein Festhalten am Untermaßverbot O. Klein, JuS 2006, 960 ff., der allerdings auf dessen Bedeutung für die gerichtliche Kontrolle der Schutzpflichterfüllung und nicht als materiellen Handlungsmaßstab abstellt [insb. 962].
So für die grundrechtlichen Schutzpflichten Dietlein, Schutzpflichten, S. 112.
Dietlein, Schutzpflichten, S. 113.
So für die grundrechtlichen Schutzpflichten BVerfGE 56, 54 [80 f.]; 79, 174 [202].
Für die grundrechtlichen Schutzpflichten ebenso Isensee, in: ders./Kirchhof, HStR V, 2. Aufl., § 111, Rn. 162 ff.
Caspar/ Schröter, Staatsziel, S. 35.
Vgl. statt aller Kloepfer, Umweltrecht, § 4, Rn. 8 ff. und BVerwGE 72, 300 [315 f.].
Jarass, in: ders./Pieroth, GG, Art. 20a, Rn. 8.
Zum verfassungsrechtlichen Schutz zukünftiger Generationen ausführlich v. Bubnoff, Schutz, S. 46 ff.
Bezüglich des Verursacherprinzips strittig, vgl. Murswiek, in: Sachs, GG, Art. 20a, Rn. 34 f., m.w.N.; ablehnend: Söhnlein, Landnutzung im Umweltstaat, S. 156 f.
Vgl. dazu statt aller Pieroth/Schlink, Grundrechte, Rn. 209 ff.
Müller-Bromley, Staatszielbestimmung, S. 157 f.: Es bleibe aber der Unterschied, dass das Eigentum Individualrechtsgut sei.
Vgl. Depenheuer, in: v. Danwitz, Bericht, S. 111 [157 f.]. Vgl. auch Dietlein, in: Stern, Staatsrecht, Bd. IV/1, S. 2127.
Vgl. statt aller Leisner, in: Isensee/Kirchhof, HStR VI, 2. Aufl., § 149, Rn. 3. Zum grundrechtlichen Eigentumsschutz im EU-Recht vgl. Jarass, NVwZ 2006, 1089 ff.
Brohm, JZ 1994, 213 [215].
Brohm, JZ 1994, 213 [217], stuft die Sozialpflichtigkeit des Eigentums in Art. 14 Abs. 2 GG als Staatszielbestimmung ein.
Vgl. dazu bereits S. 33 ff. Auch Michel, Staatszwecke, S. 264, meint, Grundrechte seien als Staatszielbestimmungen anzusehen, sie hätten darüber hinaus aber noch weitere Dimensionen.
Brohm, a.a.O. 218. Zu den anderen Grundrechtsdimensionen und ihrem Verhältnis zueinander vgl. S. 147 ff.
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