Zusammenfassung
In der Antike wurde – spätestens vom 4. Jahrhundert vor Christus an – das wissenschaftliche Teilgebiet, Kreisbögen und Winkel auf einer Kugelfläche zu berechnen, als „Sphärik“ bezeichnet. In den Anwendungen ging es dabei entweder um die Himmelskugel oder um die Erde; die erste war eine Kugel, von der man dachte, dass an ihr die Fixsterne befestigt sind und dass sie einen solch großen Radius hat, dass die Erde im Verhältnis dazu nicht mehr als ein Punkt ist. Ihr Radius war dennoch endlich und konnte für mathematische Zwecke als Einheit verwendet werden. In der Geometrie der Oberfläche einer Kugel entsprechen den Geraden in einer Ebene die Großkreise, das sind die Schnittlinien der Kugeloberfläche mit irgendeiner Ebene, die durch den Mittelpunkt geht. Ebenso wichtig sind die Parallelkreise, die sich als Schnittlinien der Kugeloberfläche mit einer Ebene ergeben, die nicht durch den Mittelpunkt geht.
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Notes
- 1.
Diese Sterne werden im Deutschen als Zirkumpolarsterne bezeichnet.
- 2.
Diese Bezeichnung wird für den Zeitabschnitt zwischen Sonnenauf- und -untergang verwendet.
- 3.
Anm. d. Ü.: Veraltet – aber anschaulich – wurde die Rektaszension (von lat. ascensio in sphaera recta) auch als „gerade Aufsteigung“ übersetzt.
- 4.
Anm. d. Ü.: Ebenso wurde zwar veraltet – aber anschaulich – die oblique Aszension (von lat. ascensio in sphaera obliqua) auch als „schiefe Aufsteigung“ übersetzt. Ab und an findet sich auch der Terminus „Schrägaufgang“.
- 5.
Anm. d. Ü.: Der Kreis ist eigentlich ein Loch und technisch bedingt, da hier der Stift durchgesteckt wird, mit dem das Astrolabium zusammengehalten wird.
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Berggren, J. (2011). Sphärik in der islamischen Welt. In: Mathematik im mittelalterlichen Islam. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-76688-9_6
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