Zusammenfassung
Im Jahre 1967 stellten Doi und Mitarbeiter in Japan in den Siebröhren und gelegentlich auch in den Phloemparenchymzellen infizierter Pflanzen eine neue Gruppe von Krankheitserregern fest, die sowohl Eigenschaften von Viren als auch von Bakterien besitzen und charakteristisch sind für Mykoplasmen, die bereits als Krankheitserreger bei Menschen und Tieren bekannt waren. Später zeigte sich jedoch, dass es sich bei den Pflanzenkrankheiten nicht um Mykoplasmen handelt, sondern nach neuen Erkenntnissen die phytopathogenen Formen den Phytoplasmen und Spiroplasmen zugeordnet werden müssen. Sie gehören zusammen mit den Bakterien zum Reich der Prokaryoten, die sich dadurch auszeichnen, dass sie keinen Zellkern besitzen. Im Gegensatz zu den Viren haben sie jedoch zelluläre Strukturen, einen eigenen Stoffwechsel, sind im Lichtmikroskop nachweisbar und verfügen über Desoxyribonukleinsäure (DNA) und Ribonukleinsäure (RNA) (Tabelle 4.1). Innerhalb der Prokaryonten unterscheiden sich die Phyto- und Spiroplasmen von Bakterien vor allem dadurch, dass sie keine Zellwand besitzen, sondern eine dreischichtige Membran, die diesen Organismen plastische Eigenschaften und eine pleomorphe (variable) Gestalt verleiht. Sie haben eine sphärische bis kugelige, Spiroplasmen häufig eine spiralartige Form (Name!). Das bei Bakterien als wesentlicher Bestandteil der Zellwand nachweisbare Peptidoglykan Murein (Abb. 5.1) wird nicht gebildet.
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Literatur
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(2009). Phytoplasmen und Spiroplasmen. In: Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-49068-5_4
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