Zusammenfassung
Kritik an der Urteilskraft der Stimmbevölkerung bildet den Kern der Kritik an der direkten Demokratie. Eine Kritik, die ihre prominenteste Artikulation in Joseph Schumpeters Buch „Capitalism, Socialism and Democracy“ (1962) gefunden hat. Die Bürger seien zu wenig informiert und zu wenig entschlossen, deshalb müsse die volle Entscheidungsgewalt den gewählten politischen Führern übertragen werden, ist Schumpeters Kernaussage. Auch die schwächeren Formen der Kritik an der direkten Demokratie zielen letztlich auf die Urteilskraft der Stimmbevölkerung.
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Notes
- 1.
Vgl. auch den Beitrag von Klaus Kamps zu Irlands „Nein-Ja“ zum EU-Reformvertrag in diesem Band.
- 2.
Trotz großer Zustimmungsunterschiede haben Parlament und Stimmbevölkerung beide die Asyl-Initiative abgelehnt. Das zeigt, dass die 50-Prozent-Linie zwar politisch relevant ist, jedoch wenig über die tatsächliche Distanz zwischen Elite und Basis aussagt. Dem soll das verwendete Distanzmaß auf Basis der Ja-Stimmenanteile entgegenwirken.
- 3.
Vgl. auch den Beitrag zur Europapolitik von Heike Scholten in diesem Band.
- 4.
Dementsprechend ist das Ständemehr, also die Mehrheit der Kantone, bei Öffnungs- und Reformvorlagen schwieriger zu gewinnen als das Volksmehr. So lag die Schwelle des Ständemehrs etwa bei außenpolitischen Öffnungsvorlagen in den beiden Jahrzehnten um 4,2 Prozentpunkte über dem Volksmehr.
- 5.
Vgl. auch den Beitrag von Pascal Gentinetta in diesem Band.
- 6.
Vgl. auch den Beitrag von Helena Flam und Sebastian Schönemann in diesem Band.
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Hermann, M. (2014). Elite und Basis im Spannungsfeld. In: Scholten, H., Kamps, K. (eds) Abstimmungskampagnen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93123-4_8
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