Zusammenfassung
Public Health hat seit Ende der 1980er Jahre in der deutschen Hochschul- und Wissenschaftslandschaft rasch Verbreitung gefunden und sich als wissenschaftliche Disziplin an zahlreichen deutschen Hochschulen mittlerweile zu einer festen Größe entwickelt, auch wenn diese Entwicklung nicht frei von Rückschlägen war und die Zukunftsperspektiven dieser Disziplin durchaus ungewiss sind (Schaeffer et al. 2010). Public Health ist aber nicht nur Theorie, sondern auch Praxis bevölkerungsbezogener Gesundheitspolitik. Die Public-Health-Perspektive beinhaltet damit auch Anforderungen an die Politik, sich mit ihren Entscheidungen an der Erhaltung und Verbesserung der öffentlichen Gesundheit zu orientieren, idealerweise auf allen Politikfeldern („health in all policies“). Daran schließt sich die Frage an, inwiefern Public Health in den vergangenen zwei Jahrzehnten auch zu einer Leitlinie politischen Handelns geworden ist und Public- Health-Erfordernisse Eingang in politische Entscheidungen gefunden haben.
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Gerlinger, T., Schmucker, R. (2011). 20 Jahre Public Health – 20 Jahre Politik für eine gesunde Gesellschaft?. In: Schott, T., Hornberg, C. (eds) Die Gesellschaft und ihre Gesundheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92790-9_3
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