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Zusammenfassung

„Sind deutsche Schüler doof?“ fragte der Spiegel im Dezember 2001 auf seinem Cover. Spätestens seit den Ergebnissen von Large Scale-Studien wie PISA 2000, auf die sich das Hamburger Wochenmagazin im Winter 2001 bezieht, und DESI 2003/2004 wissen wir in Deutschland, dass wir ein Problem mit der Lesekompetenz von Jugendlichen am Ende der Pflichtschulzeit haben. So erbrachte die erste PISA-Studie (Programme for International Student Assessment) das wenig schmeichelhafte Ergebnis, dass ein knappes Viertel aller getesteten 15-Jährigen die als Mindeststandard gesetzte Lesekompetenz nicht erreicht, die Leistungen streuten so breit wie in keinem weiteren Land, und zwei von fünf Jugendlichen lesen nicht zum Vergnügen (vgl. Artelt et al. 2001, 104-108, 114). Die Längsschnittstudie DESI (Deutsch Englisch Schülerleistungen Internatio-nal) zeigte uns, dass 68 % der untersuchten Neuntklässer aller Schularten allenfalls dazu in der Lage sind, aus einem Text sinntragende Wörter zu entnehmen; 4% schaffen nicht einmal das. Mehr noch: Im Laufe eines Schuljahres ließ sich beobachten, dass es kaum noch einen Zuwachs an Lesekompetenz gibt – und wenn, dann am ehesten bei Mädchen aus Gymnasien, während die Leistungen der Jungen stagnieren und, je tiefer man sich in den ‚Bildungskeller‘ begibt, sogar noch abnehmen (vgl. Gailberger/Willenberg 2008, 65-68).

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Philipp, M. (2010). Peers und Lesen. In: Harring, M., Böhm-Kasper, O., Rohlfs, C., Palentien, C. (eds) Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92315-4_12

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