Die Grounded Theory, die 2007 ihren 40. Geburtstag feierte, ist ein Produkt der Rebellion. Sie erblickte das Licht der Welt nicht zufällig gerade zu einer Zeit als auch in den USA die jungen Studenten an den Universitäten gegen die Routinen und Verkrustungen des universitären Betriebs, den Muff der McCarthyÄra und die imperiale Selbstgewissheit des American Way of Life aufbegehrten. Genau für diese junge Akademikergeneration, die »Kids«, wie Strauss sie an anderer Stelle nennt (Legewie & Scbervier-Legewie 2004: Abs. 51), haben Glaser und Strauss Mitte der 1960er-Jahre mit ihrem Buch The Discovey of Grounded Theory ein »Manifest der qualitativen Sozialforschung« verfasst (Joas & Knöbl 2004: 215). Aus diesem noch rohen Entwurf hat sich ein Verfahren entwickelt, von dem heute mitunter behauptet wird, es habe mittlerweile den »Status einer allgemeinen Methodologie qualitativer Sozialforschung« erlangt (Tiefel 2005: 65). Auch wenn man so weit nicht gehen mag, bleibt doch festzuhalten, dass die Grounded Theory in letzten vier Jahrzehnten zu einem der am weitesten verbreiteten Verfahren der qualitative-interpretativen Sozialforschung geworden ist.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH
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Strübing, J. (2008). Einleitung. In: Grounded Theory. Qualitative Sozialforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91968-3_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-91968-3_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-531-91968-3
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