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Einleitung

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Abstract

In der öffentlichen Berichterstattung über Schwangerschaft und Mutterschaft von unter 20-jährigen findet sich häufig der Verweis auf den Widerspruch zwischen Jugendphase und Elternstatus („so früh/so jung“)und schnell ist man sich einig,dass diese Form der gesellschaftlichen Normverletzung für alle Beteiligten zum Nach-teil gereichen muss und insofern unterbunden werden sollte. Biografisch frühe Schwangerschaft ist ein öffentlichkeitswirksames Signalthema,dessen Riskanz in Verbindung mit als problematisch erklärtem Sexualverhalten (von Mädchen)diskutiert wird (vgl. Kluge 2007)und vor allem benachteiligte Bevölkerungsgruppen mit Steigerungsraten in Verbindung bringt (ebd.).

Die Wahl der Begrifflichkeiten für einen Themenbereich sollte reflektiert und durchdacht sein. Dieses gilt insbesondere für den Bereich der frühen Mutterschaft, wo Wertvorstellungen und Attitü- den sich in den Bezeichnungen kristallisieren (vgl. Phoenix 1991). Die Kopplung von Begriffen wie „jung“, „Teenager“, „jugendlich“ und „adoleszent“ mit Schwangerschaft/Mutterschaft sollte eigentlich neutral die Gruppe der Frauen beschreiben, von denen gesprochen wird. Der Bereich der Adoleszenz, der hier umrissen wird, ist aber nicht so klar definiert, wie es auf den ersten Blick scheint: Adoleszenz, sozial konstruiert, beschreibt einen Zwischenbereich zwischen Kindheit (Abhängigkeit, fehlende Reife) und Erwachsensein (Reife). Diese fehlende oder unzureichend entwickelte Reife wird somit in der Adoleszenz verortet und insbesondere. in Kombination mit Mutter(schaft), wo Reife/Weisheit/Stabilität vorausgesetzt wird,drückt „Teenagerschwangerschaft/adoleszente Mutter-schaft“ vermutete „Unreife“ aus, die (hinreichende) Mutterqualitäten unwahrscheinlich erscheinen lässt. Um die Problematik der Normierung nicht über ein Gegensatzpaar (ob nun deutlich ausgedrückt oder implizit) zwischen junger/jugendlicher und „normaler“ Mutterschaft zu perpetuieren, überwiegen in dieser Studie die Begriffe „Mütter unter 20“ und „frühe Mutterschaft“,um sowohl diesen Ambivalenzen als auch den unterschiedlichen Berechnungsmethoden des statistischen Bundesamts Rechnung zu tragen. Die Arbeit mit Babysimulatoren findet, wie aus den quantitativen Daten deutlich werden wird, auch mit jungen Menschen über 18 statt (bei der Altersverteilung der Zielgruppe in diesem Zusammenhang ist außerdem zu bedenken, dass hier auch die Arbeit mit behinderten Menschen verschiedener Altersgruppen ohne separate Identifizierung mit einbezogen wurde) und, wichtiger noch, in keinem der Interviews und Gespräche Volljährigkeit als eine wichtige Grenze in der Entscheidung zur Mutterschaft herausgestellt wurde.

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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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(2008). Einleitung. In: Zwischen Kinderwunsch und Kinderschutz. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91043-7_1

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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