Zusammenfassung
Kein technischer Faktor beeinflusst das Parteiensystem, die parlamentarischen Mehrheitsbilder und die Regierungsbildung so stark wie das Wahlsystem. Generell wird zwischen der Mehrheitswahl und der Verhältniswahl unterschieden. Die Verhältniswahl ist das modernere Wahlsystem. Sie zielt darauf ab, die Stimmenverteilung der Wähler im Parlament abzubilden. Dieses Wahlsystem setzt die Existenz von Parteien voraus, Verhältniswahl ist Parteienwahl. Die Mehrheitswahl ist demgegenüber auf eine Personenwahl angelegt (Einzelheiten bei Nohlen 2007: 142ff., siehe auch Nohlen 1992). Werden die Kandidaten als Vertreter einer Partei wahrgenommen, wird auch dieses Wahlsystem zum Instrument einer Parteienwahl. Die vielfältig variierte Verhältniswahl charakterisiert den in Europa vorherrschenden Wahlmodus. Ihren Siegeszug trat sie nach dem Ersten Weltkrieg an.
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Hartmann, J. (2013). Das Wahlsystem: Eine Erfolgsgeschichte. In: Das politische System der BRD im Kontext. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19532-2_4
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