Zusammenfassung
Immer wieder wird im Kontext von Heterogenität darauf verwiesen, dass der lehrerzentrierte Unterricht auf der praxeologischen Ebene das Pendant zur hohen Selektivität des Schulsystems sei (Tillmann 2008). Gleichsam an beiden Polen des Schulsystems (dem makro- und dem mikrostrukturellen) würden Verfahren vorherrschen, die darauf ausgerichtet sind, homogene Lerngruppen herzustellen. Demgegenüber wird positiv das Potential alternativer, binnendifferenzierender, geöffneter, reformorientierter und schülerselbsttätiger Unterrichtsmethoden für einen – wie auch immer gearteten –„Umgang mit Heterogenität“ (Grunder/Gut 2009; Faulstich-Wieland 2011) betont und daran die Hoffnung geknüpft, der sogenannten Vielfalt der SchülerInnen eher gerecht zu werden und in entsprechende Praxisratgeber überführt (Meyer 2007).
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Budde, J. (2013). Didaktische Regime – Zettelwirtschaft zwischen Differenzstrukturen, Homogenisierung und Individualisierung. In: Budde, J. (eds) Unscharfe Einsätze: (Re-)Produktion von Heterogenität im schulischen Feld. Studien zur Schul- und Bildungsforschung, vol 42. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19039-6_8
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