Zusammenfassung
Die Stadt Ludwigsburg geht seit 1991 neue Wege bei der Begleitung ihrer jungen Generation. Aus der damals vorherrschenden Krise in Theorie und Praxis der Jugendarbeit entwickelten die Ludwigsburger Fachkräfte in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre ein lebensweltorientiertes und sozialräumlich installiertes Konzept kommunaler Jugendförderung (1985–1987). In der Folge wurde dieses in zahlreichen Facetten erprobt und modifiziert (1987–1990) und 1991 politisch und institutionell verankert. Das Konzept verfolgt explizit den „alten“ Gedanken der „Jugendförderung“,verlässt bewusst die alten Pfade der problemorientierten „Jugendarbeit“ und erklärt somit die Gesamtjugend der Stadt zur eigentlichen Zielgruppe. Selbstorganisation der Quartierjugend, jugendfreundliche Infrastruktur in den Stadtteilen und bewusste Hinführung der jungen Generation zur Partizipation am Gemeinwesen sind die proklamierten Hauptkomponenten des Ludwigsburger Konzeptes. Auf diesem Hintergrund verstehen sich die sozialpädagogischen Fachkräfte als JugendlobbyistInnen, Ressourcenmanagerinnen, InfrastrukturarbeiterInnen und Moderatorinnen der Interessen. Sie arbeiten nicht mehr isoliert als Einzelkämpferinnen und Lückenbüsserinnen für die nicht existente Jugendpolitik. Stattdessen sind sie in einem Gesamtteam1 verankert und dezentral vernetzt, mobil und serviceorientiert in den einzelnen Stadtteilen unterwegs.
Die Jugendförderung konnte bis heute in sieben von elf Ludwigsburger Stadtteilen wesentlich ausgebaut werden. Die Fäden der stadtteilorientierten Arbeit laufen im zentralen „Haus der Jugendförderung“ zusammen, von dem aus stadtteilübergreifende Projekte, Initiativen und Interessengruppen unterstützt werden. Ende 2002 wurde die Jugendförderung personell und finanziell mit der Einrichtung eines niedrigschwelligen offenen Angebotes in der Innenstadt und Ende 2003 um die Kinderförderung erweitert.2
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Literatur
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Deinet, Ulrich,Sturzenhecker, Benedikt (Hg.): Konzepte entwickeln. 2. Aufl., Weinheim/München 2001
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Thiersch, Hans: Lebensweltorientierte Soziale Arbeit. Weinheim/München 1992
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© 2005 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Auer, M. (2005). Jugendförderung Ludwigsburg: ein tragfähiges Modell kommunaler Jugendarbeit. In: Deinet, U. (eds) Sozialräumliche Jugendarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95019-2_18
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