Zusammenfassung
Johannes Faulhaber war sicherlich nicht nur einer der vielseitigsten und am besten informierten Rechenmeister seiner Zeit, sondern auch einer der ganz wenigen, die auf eigenständige mathematische Leistungen von Bestand Anspruch erheben konnten. Dennoch kann man davon ausgehen, daß ein Großteil seines Wissens entweder bereits Allgemeingut der Rechenmeister seiner Zeit war oder es zumindest aufgrund des vom Markt bestimmten Kommunikations Verhaltens der Rechenmeister rasch wurde. So zeigt Faulhabers Verhältnis zu anderen Rechenmeistern seiner Zeit, daß seine mathematischen Fähigkeiten und Kenntnisse gelegentlich gerade dort, wo er sich besonders viel darauf zugute hielt, von Berufskollegen erreicht oder wie im Fall von Peter Roth auch übertroffen wurden. Eine solche Feststellung bedeutet keineswegs den Versuch, die tatsächlichen Verdienste von Faulhaber zu mindern; vielmehr kann man daraus ableiten, daß Faulhaber unabhängig von seinem Engagement für die Deutung der biblischen Zahlen, das von den meisten seiner Berufskollegen nicht geteilt wurde, in seinen überdurchschnittlich vielen Veröffentlichungen nicht nur seinen eigenen, sondern den Wissensstand seiner Berufsgruppe repräsentierte.
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© 1993 Birkhäuser Verlag, Postfach 133, CH-4010 Basel, Schweiz
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Schneider, I. (1993). Faulhaber als Repräsentant der Mathematik der Rechenmeister im Spiegel der Begegnungsgeschichte mit Descartes. In: Johannes Faulhaber 1580–1635. Vita Mathematica, vol 7. Birkhäuser Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7274-4_9
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Publisher Name: Birkhäuser Basel
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