Bericht von der „8th Conference on New Directions in Management Accounting“ vom 12. bis 14. Dezember 2012 in Brüssel

Getreu dem Leitspruch der New Directions, „Innovations in Practice and Research“, war das Controlling aus dem Blickwinkel von Innovationsprozessen ein wesentlicher Themenbereich der Konferenz. Die reine Implementierung einzelner Controllinginstrumente wie etwa der Balanced Scorecard steht dabei immer weniger im Vordergrund. Vielmehr werden vermehrt Anstrengungen unternommen, Controllinginstrumente als ganzheitliche Systeme zur Unternehmenssteuerung zu verstehen sowie Unterschiede in ihrer konkreten Nutzung zu untersuchen. Dabei spielen vielfältige Faktoren eine Rolle, wie etwa der Einsatz neuer Informationstechnologien, Unterschiede im Rollenverständnis von Controllern bzw. Finanzvorständen oder die Verzahnung mit Strategie- und Innovationsprozessen. Darüber hinaus befasste sich auch eine Vielzahl von Beiträgen mit „klassischen“ Controllingthemen wie Kostenrechnung, Performancemessung und Budgetierung. Bei diesen Themen ist ein wachsendes Interesse an Controlling im öffentlichen Sektor, insbesondere im Gesundheitswesen, festzustellen.

Die „New Directions“ wird alle zwei Jahre im historischen Hotel Métropole im Zentrum von Brüssel vom European Institute for Advanced Studies in Management (EIASM) veranstaltet, dieses Mal in der achten Auflage. Die Konferenz zählte rund 160 Forscher aus der internationalen Management Accounting Forschungscommunity, vorwiegend aus europäischen Ländern. Nach der Eröffnung durch die beiden Vorsitzenden, Kari Lukka und Michael Shields, sowie die Direktorin von EIASM, Nicole Coopman, umfasste das Konferenzprogramm vier Plenarveranstaltungen für die Hauptredner sowie acht Parallelveranstaltungen für die Präsentation und Diskussion der insgesamt 64 wissenschaftlichen Beiträge. Das Präsentationsformat der Konferenz zeichnet sich dadurch aus, dass im Anschluss an die 30-minütige Präsentation durch den Autor jeder vorgestellte Artikel durch einen im jeweiligen Forschungsfeld erfahrenen Wissenschaftler diskutiert wird. Dies stellt eine hohe Qualität des Feedbacks und der Diskussionsbeiträge sicher. Zwischen den Vorträgen sowie im Rahmen des Konferenzdinners ergaben sich zudem vielfältige Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch und Netzwerken.