In der Phase-III-Studie TOAD wurde untersucht, inwieweit ein sofortige Androgendeprivation das Gesamtüberleben der Patientne im Vergleich zur verzögerten Therapie verbessert. Rekrutiert wurden 293 Männer aus 28 onkologischen Zentren in Australien, Neuseeland und Kanada. 261 Männer hatten einen PSA-Anstieg nach der kurativen Therapie (Bestrahlung und/oder Operation), 32 waren für eine kurative Therapie aufgrund ihres Alters, Komorbiditäten oder lokal fortgeschrittener Erkrankung nicht geeignet.

Die Patienten erhielten randomisiert eine Androgendeprivation entweder sofort (innerhalb von 8 Wochen nach Randomisierung) oder verzögert (mit einem empfohlenen zeitlichen Abstand von > 2 Jahren nach Randomisierung). Es konnte jegliche Art der Androgendeprivation verordnet werden. Nach median 5 Jahren waren in der Gruppe mit sofortiger ADT 11 % der Männer verstorben, in der Gruppe mit verzögerter ADT 20 %. Dies spiegelte sich auch im Gesamtüberleben (OS) wider (5-Jahres OS: 91,2 vs. 86,4 %, 7-Jahres-OS: 81,0 vs. 65,5 %; log-rank p = 0,047). Die nicht adjustierte Hazard Ratio für das Gesamtüberleben (sofortige vs. verzögerte Androgendeprivation) betrug 0,55 (p = 0,050). Außerdem war die Zeit bis zur lokalen Progression oder Entwicklung von Fernmetastasen nach sofortiger Androgendeprivation signifikant länger.

Die häufigsten schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse waren kardiovaskuläre Ereignisse Sie traten bei 9 % der Patienten mit sofortiger und bei 6 % mit verzögerter ADT auf.

Fazit: Die sofortige ADT verbesserte das Gesamtüberleben signifikant im Vergleich zur verzögerten ADT bei Männern, die einen PSA-Anstieg nach der kurativen Therapie aufwiesen oder für die kurative Therapie ungeeignet waren. Gillian M Duchesne und Kollegen werten die Ergebnisse als neuenMaßstab für die Überlebens- und Morbiditätsraten, die mit den Patienten in Zusammenhang mit ihren Therapieoptionen diskutiert werden sollten.