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Prof. Dr. med. H. Holzgreve Internist, Kardiologische Praxis, München

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Großes, überwiegend solides Ovarialkarzinom.

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_ An einer Fall-Kontroll-Studie nahmen Frauen mit Ovarialkarzinom teil, denen mindestens ein Jahr Metformin in einer Dosierung zwischen 500 und 2000 mg täglich verordnet worden war. Als Kontrollen dienten Patientinnen mit Ovarialkarzinom, die kein Metformin erhalten hatten (nicht diabetische Kontrollen) und jene Frauen, die mit anderen Antidiabetika oder Insulin, nicht aber mit Metformin behandelt wurden (diabetische Kontrollen)

Diabetiker ohne Metforminbehandlung hatten – bei allerdings nur kleinen Fallzahlen – die niedrigste Lebenserwartung (40%) im Vergleich zu nicht-diabetischen Kontrollen (47%) und den Patientinnen mit Metformin (67%).

Kommentar

Anlass der Studie waren experimentelle, epidemiologische und klinische Hinweise, nach denen Metformin bei verschiedenen Malignomen eine günstige Wirkung hat. Insofern kommt das Ergebnis der Studie nicht überraschend. Wahrscheinlich wird Metformin aber kein Bestandteil der Chemotherapie maligner Tumoren. Die Hoffnungen stützen sich darauf, dass jetzt die antitumoröse Zweitwirkung der Substanz durch Molekülveränderungen herausgefiltert, verstärkt und nutzbar gemacht werden könnte. Der Weg zur Zweitindikationen eines Arzneimittels ist schneller und kostengünstiger als die Entwicklung einer völlig neuen Substanz. Gerade Diabetologen wissen davon ein Lied zu singen: Die Sulfonamide, die zunächst als Chemotherapeutika gegen Krebs dienten, machten später als Antidiabetika und Diuretika Karriere.