„Das Soziale erklärt nicht, sondern das Soziale muss erklärt werden“(Bruno Latour 2010, S. 167)
Zusammenfassung
In dem hier vorgestellten Dissertationsprojekt wird das Forschungsdesiderat der (Re)Produktionspotenziale von vorherrschenden historisch-spezifischen Regelmäßigkeitsmustern durch ausführende sozialpädagogische Fachkräfte am Beispiel der Übergangsgestaltung von der Schule in den Beruf bearbeitet. Die sozialpädagogische Praxis wird aus einer diskurstheoretischen Perspektive konzipiert welche diese in ihrer Gleichzeitigkeit als Reproduktion und Performation von sozial geteilten Problematisierungsweisen und Adressierungsprozessen betrachtet. Neben der analytischen Vorgehensweise werden diskurstheoretische Rahmungen sowie methodologische Überlegungen skizziert.
Abstract
In the PhD project the (re)production potential of prevailing historically specific patterns of regularities be edited by social workers on the example of the transitional system from school to work. The social work practice is designed from a discourse-theoretical perspective which considers this in their simultaneity as performative and reproduction of socially shared ways of problematizations and addressing processes. In addition to the analytical approach, discourse theory and framing Methodological considerations are outlined.
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Humme, M. Sozialpädagogische Praxis aus einer diskursanalytischen Perspektive. Soz Passagen 5, 289–298 (2013). https://doi.org/10.1007/s12592-013-0146-2
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