Skip to main content
Log in

Ökonomische Aspekte der neuen IMD2 vom 26.02.2014

The second Insurance Mediation Directive (IMD2, Febr. 26, 2014): A review from an economic perspective

  • Abhandlung
  • Published:
Zeitschrift für die gesamte Versicherungswissenschaft

Zusammenfassung

Seit einigen Jahren ist eine zunehmende Regulierung der Versicherungsvermittlung innerhalb der EU zu beobachten, die aktuell in einer zweiten Vermittlerrichtlinie (IMD2) münden soll. Der IMD2-Kommissionsentwurf vom Juli 2012 wurde heftig kritisiert, nunmehr hat das Europäische Parlament diesen weiterentwickelt und am 26. Februar 2014 verabschiedet. Aufgrund der bedeutenden Auswirkungen auf die Versicherungsvermittlung in Deutschland wird die IMD2 im vorliegenden Beitrag unter ökonomischen Gesichtspunkten untersucht und kommentiert. Zunächst werden dazu die ökonomisch relevanten Grundlagen der Versicherungsvermittlung dargestellt. Darauf aufbauend und unter Berücksichtigung wichtiger ökonomischer Erkenntnisse zum Versicherungsvertrieb werden die wesentlichen IMD2-Vorschriften hinsichtlich ihrer ökonomischen Auswirkungen und ihres Zielbeitrags zur intendierten Erhöhung des Verbraucherschutzes untersucht. Abschließend werden die Beurteilungen der wichtigsten Regulierungstatbestände thesenartig verdichtet und zur weiteren Diskussion gestellt. Die Untersuchung liefert Erkenntnisse für die verbraucherorientierte Vermittlungsregulierung sowie mögliche Anknüpfungspunkte für künftige Vertriebsforschung.

Abstract

In recent years, it is possible to observe an increasing regulation of insurance intermediation in the EU that will currently result in the second Insurance Mediation Directive (IMD2). The Commissionʼs proposal of IMD2 of July 2012 has been heavily criticised. It has now been refined by the EU Parliament and has been adopted on 26 February 2014. Due to the significant impacts on the insurance mediation in Germany, this paper analyses and comments IMD2 considering economic rationales. For this purpose, the economically relevant basics of insurance intermediation will be specified shortly. Based on relevant economic findings on distribution of insurance products, essential regulations of IMD2 are discussed in respect of their economic effects and of their contribution to enhancing customer protection. Based thereupon, theses are formulated that could be used as a basis for further discussions. This analysis provides insights for a customer-oriented regulation of intermediaries and offers aspects for further research.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Institutional subscriptions

Notes

  1. Vgl. Farny (2011), S. 114 f. und 701.

  2. Vgl. Farny (2011), S. 150.

  3. Vgl. Europäische Kommission (Hrsg.): Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über Versicherungsvermittlung (Neufassung) vom 3.7.2012, S. 2 f., im Folgenden kurz: IMD2-EK 2012.

  4. Vgl. bspw. Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (Hrsg.) (2013a), S. 11; derselbe (2013b), S. 40 f.; Bund der Versicherten e. V. (Hrsg.) (2012); o. V. (2012a), S. 1.022; o. V. (2012b), S. 794 f.; Köhne (2013).

  5. Europäisches Parlament (Hrsg.), Abänderungen des Europäischen Parlaments vom 26. Februar 2014 zu dem Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über Versicherungsvermittlung (Neufassung) (COM(2012)0360 – C7-0180/2012 – 2012/0175(COD)), zitiert nach der Fassung des Sitzungsprotokolls vom 26.2.2014, im Folgenden kurz: IMD2-EP 2014.

  6. Vgl. Nickel-Waninger (2010), S. 553 f.; Schwarzbach et al. (2011), S. 383 f.

  7. Vgl. bspw. Traub (1995), S. 78–88; Köhne (2006), S. 343f.; Beenken (2010), S. 128–151; Höckmayr (2012), S. 56–64.

  8. Vgl. Karten (2002), S. 46.

  9. Vgl. Krüger-Barvels (1971), S. 84–91; Karten (2002), S. 46; Köhne (2006), S. 304.

  10. Die Informationsökonomik wie auch der Prinzipal-Agenten-Ansatz als Ansätze der so genannten Neuen Institutionellen Mikroökonomik gehen von beschränkter Rationalität, opportunistischem Verhalten und teils vorliegenden geschäftlichen Dauerverbindungen zwischen Geschäftspartnern aus; daher bieten sie sich für die Untersuchung der Beziehung zwischen Versicherer bzw. Vermittler und Versicherungskunden an; vgl. bspw. Hax (1991), S. 56.

  11. Vgl. Kaas (1990), S. 543; Karten (2002), S. 47 und 49.

  12. Vgl. Akerlof (1970).

  13. Vgl. Bosselmann (1994), S. 134–138; Traub (1995), S. 117 f.; Cummins und Doherty (2006), S. 383; Eckhardt (2007), S. 113 und 121; Eckhardt und Räthke-Döppner (2010), S. 670.

  14. Vgl. Höckmayr (2012), S. 71.

  15. Vgl. Bosselmann (1994), S. 138–164; Traub (1995), S. 128 f. und 142 f.; Höckmayr (2012), S. 71–76.

  16. Vgl. Kaas (1990), S. 541; Bosselmann (1994), S. 166 f.; Karten (2002), S. 51; Eckhardt (2007), S. 121 f.

  17. Vgl. u. a. Traub (1995), S. 151; Höckmayr (2012), S. 79.

  18. Vgl. Traub (1995), S. 170 f.

  19. Vgl. hierzu und nachfolgend Kaas (1990), S. 545; Bosselmann (1994), S. 177–183; Traub (1995), S. 161–163.; Eckhardt (2007), S. 125 f.

  20. Vgl. Karten (2002), S. 51.

  21. Vgl. Höckmayr (2012), S. 81.

  22. Vgl. Traub (1995), S. 169–171; Eckhardt und Räthke-Döppner (2010), S. 672 und 692.

  23. Vgl. Karten (2002), S. 51; Höckmayr (2012), S. 83–85.

  24. Siehe hierzu und nachfolgend IMD2-EK 2012, S. 2 f.

  25. Verwiesen wird auf PwC Luxembourg (Hrsg.) (2011), Europe Economics (Hrsg.) (2010), Synovate Ltd (Hrsg) (2011) sowie Decision Technology Ltd (Hrsg.) (2010); vgl. IMD2-EK 2012, S. 5.

  26. Das wird an vielen Aussagen und Stellen im IMD2-Entwurf deutlich: vgl. z. B. IMD2-EK 2012, S. 2, 4, 11 f., 24, 27.

  27. Beides mag in Deutschland momentan mehr ‚hochgekocht‘ werden als in anderen EU-Ländern. Dennoch beeinflusst es über deutsche EU-Politiker die EU-Politik und mithin die Richtlinienformulierung.

  28. Vgl. IMD2-EK 2012, S. 25, Erwägungsgründe 34 bis 37.

  29. Vgl. IMD2-EK 2012, S. 27, Erwägungsgrund 42.

  30. Sie werden aus Plausibilitäten und Einzelbeispielen heraus begründet; repräsentative und EU-weite Untersuchungen dazu sind dem Autor nicht bekannt.

  31. IMD2-EK 2012, S. 3.

  32. Vgl. IMD2-EK 2012, S. 3.

  33. Vgl. IMD2-EP 2014, S. 196, Erwägungsgrund 11.

  34. Vgl. IMD2-EP 2014, S. 250, Anhang I.

  35. Vgl. IMD2-EK 2012, S. 7–14.

  36. Siehe IMD2-EP 2014.

  37. Vgl. IMD2-EK 2012, S. 28 f.; IMD2-EP 2014, S. 205, Erwägungsgründe 50 und 52.

  38. Vgl. Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (Hrsg.) (2013a).

  39. Art. 8 Zif. 1 Unterabs. 3f IMD2-EP 2014. Interessant dürfte der letzte Satz dahingehend sein, inwiefern der GDV bzw. das BWV als unabhängige Stellen im Sinne der Richtlinie zu interpretieren sind. Dies wird sich mit der Umsetzung dieser neuen IMD2-Vorgaben in deutsches Recht zeigen.

  40. Das gilt zumindest für Deutschland mit der hohen Anzahl an Versicherungsvermittlern und dem nicht vom Kunden zu beurteilenden Preis-Leistungs-Verhältnis der Beratung; vgl. Karten (2002), S. 54 f.; Höckmayr (2012), S. 117. Eckhardt und Räthke-Döppner haben zwar mit Daten aus dem Jahr 2001 für Deutschland die so genannte ‚effort hypothesis‘ nicht bestätigen können, nach der mehr Aus- und Weiterbildung zu besserer Service- und Beratungsqualität führen. Allerdings könnte dies auch am Zeitpunkt der Datener-fassung liegen und sich mit den veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen durch die IMD1 verändert haben; vgl. Eckhardt und Räthke-Döppner (2010), S. 689 und 692.

  41. Die deutsche Umsetzung in der Weiterbildungsinitiative „Gut beraten“ läuft darauf hinaus; vgl. Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (Hrsg.) (2013b), S. 7 f.

  42. Vgl. Karten (2002), S. 55.

  43. Das scheint beim in Deutschland angedachten Modell derzeit eher nicht der Fall zu sein.

  44. Vgl. Art. 13 Zif. 1 IMD2-EP 2014.

  45. Art. 13 Zif. 2c IMD2-EP 2014.

  46. Vgl. Art. 13 Zif. 1 IMD2-EP 2014.

  47. Vgl. Versicherungsombudsmann e. V. (Hrsg.) (2014), S. 52; Ombudsmann Private Kranken- und Pflegeversicherung (Hrsg.) (2014), S. 40 f.

  48. Vgl. Köhne (2013), S. 266.

  49. Vgl. Erwägungsgrund 34a IMD2-EP 2014.

  50. Vgl. hierzu und nachfolgend Köhne (2013), S. 266.

  51. Vgl. hierzu stellvertretend für viele andere: Kotler und Bliemel (1999), S. 8–16 und 471–506; Homburg (2012), S. 10, 36 f., 497–504 und 781–783.

  52. Das ‚Best advice‘-Prinzip gibt es in Großbritannien bei Kapitalisierungsprodukten wie der kapitalbildenden Lebens- und Rentenversicherung.

  53. Das ergibt sich aus § 60 Abs. 1 VVG und dem Sachwalterurteil des BGH, Entscheidung vom 22.5.1985, BGHZ 94, 356 (359).

  54. Vgl. Höckmayr (2012), S. 203 f. Diesbezüglich wird häufig auf die negativen Erfahrungen in Großbritannien verwiesen; vgl. Karten (2002), S. 56; o. V. (2013).

  55. Vgl. hierzu und nachfolgend Köhne (2014), S. 301.

  56. Zu nennen sind etwa Spartentrennung, Gleichbehandlung für Versicherungsnehmer, Mindestbeteiligung an Risiko-, Spar- und Kostenüberschüssen, Mitwirkung des verantwortlichen Aktuars, Bildung der Zinszusatzreserve, Kapitalanlage- und Eigenkapitalvorschriften sowie Sicherungsfonds.

  57. Vgl. Art. 17 Zif. 1 (e) und (ea) IMD2-EP 2014.

  58. Art. 2 Zif. 1 Nr. 9 IMD2-EP 2014.

  59. Die Diskussion der konkreten Vergütungsoffenlegung und eines etwaigen Verbots provisionsbasierter Vermittlung wird später im Kontext der so genannten Versicherungsanlageprodukte aufgegriffen, auch wenn der deutsche Gesetzgeber hier bereits weitergehende Regelungen beschlossen hat, die pauschal für alle Versicherungsprodukte gelten (vgl. Brüss (2014)).

  60. Vgl. Traub (1995), S. 80 f.; Beenken (2008), S. 17 und 27; Höckmayr (2012), S. 57–59.

  61. Vgl. Schareck (2005), S. 105 f.; Habschick und Evers (2008), S. 113.

  62. Vgl. Höckmayr (2012), S. 118–121.

  63. Vgl. Nickel-Waninger (2010), S. 554.

  64. Die Beratungsdokumentation verlängert den Beratungsprozess um die Zeit für ihre Anfertigung, Übermittlung, ggf. Erläuterung und Korrektur; vgl. Beenken (2010), S. 69.

  65. Vgl. Beenken (2010), S. 69.

  66. Empirisch konnte zudem ein positiver Zusammenhang zwischen dem zeitlichen Beratungsaufwand und der Abschlussquote (und somit dem Verdienst des Vermittlers) nachgewiesen werden, die Daten beziehen sich allerdings auf 2001; vgl. Eckhardt und Räthke-Döppner (2010), S. 692.

  67. Vgl. Ombudsmann Private Kranken- und Pflegeversicherung (Hrsg.) (2014), S. 39 f.

  68. „Hinreichend“ müsste jedoch noch spezifiziert werden.

  69. Siehe Argumentation zu den Informationspflichten und Wohlverhaltensregeln.

  70. Siehe Fußnote 4.

  71. Vgl. Art. 24 Zif. 5 und 5a IMD2-EP 2014.

  72. Die Regelungen dazu finden sich in Erwägung 42, in der Definition in Art. 2 IMD2-EP 2014 sowie in Art. 25 IMD2-EP 2014. Unklar bleibt die begriffliche Abgrenzung und damit die Frage, ob klassische und/oder fondsgebundene Kapital- und/oder Rentenversicherungen, die immerhin die wichtigsten Lebensversicherungsprodukte darstellen, zu den Versicherungsanlageprodukten gehören. Vgl. hierzu Köhne (2014), S. 302.

  73. Vgl. Art. 24 Zif. 5b IMD2-EP 2014.

  74. Vgl. Köhne (2014), S. 303.

  75. Vgl. Art. 25 IMD2-EP 2014.

  76. Vgl. Art. 25 Zif. 5 und 5a IMD2-EP 2014.

  77. Vgl. zur Beurteilung Köhne (2014), S. 302–304.

  78. Vgl. bspw. Nell und Karten (1994), S. 397 f.; Eckhardt (2007), S. 140; Schiller (2011), S. 123.

  79. Vgl. Bund der Versicherten e. V. (Hrsg.) (2013), Punkt 1.3; Bündnis 90 und Die Grünen (Hrsg.) (2012), Punkt 3.

  80. Vgl. Berufsverband deutscher Honorarberater e. V. (Hrsg.) (2012), fast so bei: Bund der Versicherten e. V. (Hrsg.) (2013), Punkt 3.4.

  81. Weitere Forderungen betreffen bspw. die Verpflichtung zu Nettotarifen, um der Honorarberatung bessere Chancen zu geben, die Deckelung von Abschlussprovisionen oder der gesamten Vertriebskosten sowie die Verlängerung der Stornohaftungszeit. Diese sollen hier nicht diskutiert werden, weil sie nicht Gegenstand der IMD-EP 2014 sind. Ebenso soll der Fokus auf der Kundensicht, nicht der Vermittler- oder Versicherersicht liegen.

  82. Dies geschieht vor allem in der Rechtswissenschaft; vgl. Sonnenberg (2013), S. 240–246, insb. S. 246; Schwintowski (2013), S. 224. Aus ökonomischer Sicht: Aschenbrenner-von Dahlen und Nagel (2004), S. 90.

  83. Vgl. Aschenbrenner-von Dahlen und Nagel (2004), S. 91. Studien oder wissenschaftliche Belege dazu sind dem Autor nicht bekannt.

  84. So auch: Focht et al. (2013), S. 346.

  85. Vgl. Richter und Schiller (2009).

  86. Vgl. Bund der Versicherten e. V. (Hrsg.) (2013), S. 13; Bündnis 90 und Die Grünen (Hrsg.) (2012), Punkt 3.

  87. Sowohl der BdV als auch die Grünen und Bündnis 90 fordern das Bewusstmachen der Beratungskosten, ohne den Nutzen für den Kunden zu nennen. Sie plädieren beide für die Honorarberatung und nennen als deren Nachteil, dass der Kunde diese dann bewusst bezahlen muss, obwohl die Provisionsberatung doch scheinbar kostenlos für ihn ist; vgl. Bund der Versicherten e. V. (Hrsg.) (2013), S. 13; Bündnis 90 und Die Grünen (Hrsg.) (2012), Punkt 3.

  88. Vgl. Nickel-Waninger (2010), S. 560–563.

  89. Vgl. Farny (2011), S. 777–782; Beenken (2010), S. 60; Nickel-Waninger (2010), S. 563.

  90. Siehe insb. Mebesius (2010); Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (Hrsg.) (2010), S. 82–87; vgl. allgemein auch Karten (2002), S. 49; Farny (2011), S. 784; Schiller (2011), S. 122.

  91. Interessant ist allerdings auch die Aussage von Trinkhaus aus dem Jahre 1955: „Für das Provisionssystem spricht außer (…) auch, dass der Versicherungsvertreter als selbständiger Kaufmann nicht den Weisungen des Versicherers ausgesetzt ist wie der Direktionsangestellte (…) [Er] kann daher auch die Interessen des Versicherungsnehmers (…) im allseitigen Interesse besser wahrnehmen. Er ist daher auch volkstümlicher.“; Trinkhaus (1955), S. 33.

  92. Vgl. Höckmayr (2012), S. 87 und 89; Karten (2002), S. 51. Qualitätsunsicherheit entsteht, weil der honorarbasiert vergütete Vermittler weniger Anreize hat, sein Anstrengungsniveau zu erhöhen; vgl. Traub (1995), S. 155.

  93. Vgl. Karten (2002), S. 51; Cummins und Doherty (2006), S. 385; Beenken (2010), S. 99.

  94. Vgl. Höckmayr (2012), S. 88.

  95. Vgl. Karten (2002), S. 51.

  96. Vgl. Gravelle (1994), S. 452 f.; Schiller (2011), S. 126; Franke et al. (2011), S. 4; Höckmayr (2012), S. 201 f.; Focht et al. (2013), S. 345 f.; anders Hofmann und Nell (2011), allerdings mit Kritik durch Schiller (2011), S. 126.

  97. Im Unterschied dazu erwerben bspw. Einzelhändler die Waren, die sie in ihren Geschäften auslegen; vgl. Eckhardt (2007), S. 15 f.; Nickel-Waninger (2010), S. 551.

  98. Auch zwischen Versicherer und Vermittler besteht nämlich eine Prinzipal-Agenten-Beziehung mit Informationsasymmetrien, die vom Vermittler zu Ungunsten des Versicherers ausgenutzt werden könnten, und insofern eine Verhaltensunsicherheit.

  99. Vgl. Cummins und Doherty (2006), S. 386–389; Schiller (2011), S. 126; Focht et al. (2013), S. 345 f.

  100. Die Untersuchungen von Cummins und Doherty (2006), Hofmann und Nell (2011) und Focht et al. (2013) beziehen sich im Wesentlichen auf Industriemakler und (rationale) Industriekunden.

  101. Man denke bspw. an die Gesundheitsfragen in der Lebens-, Berufsunfähigkeits- und Krankenversicherung.

  102. Vgl. Gravelle (1993), S. 52.

  103. So auch Schiller (2011), S. 126. Ein Blick nach Großbritannien verdeutlicht, welche Folgen eine teure oder als teuer empfundene Honorarberatung und -vermittlung für die Versorgung breiter Schichten mit Altersvorsorgeprodukten haben kann; vgl. o. V. (2012b), S. 795; o. V. (2013).

  104. Vgl. Habschick und Evers (2008), S. 95; ansatzweise auch bei Focht et al. (2013), S. 346.

  105. Vgl. Habschick und Evers (2008), S. 96.

  106. Das bestätigen u. a. regelmäßig die Befragungen des Instituts für Demoskopie Allensbach; vgl. dasselbe (Hrsg.) (2013).

  107. So indirekt auch bei Gravelle (1993), S. 52.

  108. Dafür ist jedoch die Abschaffung des immer noch geltenden Provisionsabgabeverbots notwendig, wenn der Versicherungsberater gestärkt werden soll, bzw. die Förderung von Nettotarifen, wenn die Honorarvermittlung gestärkt werden soll. Ansonsten müssten Kunden für die Beratungsleistung zweimal bezahlen.

  109. Vgl. auch Höckmayr (2012), S. 91–93.

  110. Vgl. Art. 28 Zif. 2 IMD2-EP 2014.

  111. Vgl. Art. 30 Zif. 2 (b) IMD2-EP 2014; Erwägungsgrund 49a IMD2-EP 2014, S. 205.

  112. Vgl. Schiller (2011), S. 127; Höckmayr (2012), S. 206.

Literatur

  • Akerlof, G.A.: The market for „lemons“: quality uncertainty and the market mechanism. Q. J. Econ. 84 (3), 488–500 (1970)

    Article  Google Scholar 

  • Aschenbrenner-von Dahlen, S., Nagel, S.: Insurance intermediation – theoretical analysis and practical issues in the european market. ZVersWiss. 93, 67–99 (2004)

    Article  Google Scholar 

  • Beenken, M.: Praxiswissen Versicherungen, Bedarfsgerecht und ganzheitlich beraten, 3. Aufl. Frankfurt School, Frankfurt (2008)

  • Beenken, M.: Der Markt der Versicherungsvermittlung unter veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen unter besonderer Berücksichtigung von Sourcingstrategien des Versicherungsvermittlerbetriebs. Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe (2010)

  • Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (Hrsg.): Die Weiterbildung der Versicherungsvermittler in Deutschland, Das Konzept. München (2013a)

  • Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (Hrsg.): Regeln zur Anrechnung von Bildungsmaßnahmen, Weiterbildung der Versicherungsvermittler in Deutschland. München (2013b)

  • Berufsverband deutscher Honorarberater e. V. (Hrsg.): Systemwechsel in der Finanzbranche zwingend. Berlin (2012)

  • Bosselmann, E.H.: Versicherungsmakler und deregulierte Versicherungsmärkte. Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe (1994)

  • Brüss, M.: Hilfe für Lebensversicherer mit harten Auflagen verbunden. VJ vom 5.6.2014 (2014)

  • Bündnis 90, Die Grünen (Hrsg.): Grüne Eckpunkte zum Versicherungsvertrieb, Fraktionsbeschluss vom 10.09.2012. Berlin (2012)

  • Bund der Versicherten e. V. (Hrsg.): Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über Versicherungsvermittlung – Neufassung (IMD 2), Aktenzeichen: IIB3 – 12 03 63, Stellungnahme des Bundes der Versicherten e. V. (BdV) in einem offenen Brief vom 7.9.2012. Henstedt-Ulzburg (2012)

  • Bund der Versicherten e. V. (Hrsg.): Versicherungswirtschaft 2.0, Positionen des Bundes der Versicherten e. V. zur Bundestagswahl 2013. Henstedt-Ulzburg (2013)

  • Cummins, J.D., Doherty, N.A.: The economics of insurance intermediaries. J. Risk Insur. 73, 359–396 (2006)

    Article  Google Scholar 

  • Decision Technology Ltd. (Hrsg.): Consumer decision-making in retail investment services: a behavioural economics perspective. Final Report (2010)

  • Eckhardt, M.: Insurance intermediation, an economic analysis of the information services market. Physica, Heidelberg (2007)

  • Eckhardt, M., Räthke-Döppner, S.: The quality of insurance intermediary services – empirical evidence for Germany. J. Risk Insur. 77, 667–701 (2010)

    Google Scholar 

  • Europe Economics. (Hrsg.): Study on the costs and benefits of potential changes to distribution rules for insurance investment products and other non-MIFID packaged retail investment products. Final Report. London (2010)

  • Farny, D.: Versicherungsbetriebslehre, 5. Aufl. Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe (2011)

  • Focht, U., Richter, A., Schiller, J.: Intermediation and (mis-)matching in insurance markets – who should pay the insurance broker? J. Risk Insur. 80, 329–350 (2013)

    Article  Google Scholar 

  • Franke, N., Funke, C., Gebken, T., Johanning, L.: Provisions- und Honorarberatung, Eine Bewertung der Anlageberatung vor dem Hintergrund des Anlegerschutzes und der Vermögensbildung in Deutschland, Studie (2011)

  • Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (Hrsg.): Die Positionen der deutschen Versicherer 2013. Berlin (2013a)

  • Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (Hrsg.): Handlungsfelder Finanzmarktregulierung, Rahmenbedingungen setzen für Stabilität, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit der Finanzmärkte. Berlin (2013b)

  • Gravelle, H.: Product price and advice quality: implications of the commission system in life assurance. Geneva Pap. Risk Insur. Theory 18, 31–53 (1993)

    Article  Google Scholar 

  • Gravelle, H.: Remunerating information providers: commissions systems versus fees in life insurance. J. Risk Insur. 61, 425–457 (1994)

    Article  Google Scholar 

  • Habschick, M., Evers, J.: Anforderungen an Finanzvermittler – mehr Qualität, bessere Entscheidungen: Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Hamburg (2008)

  • Hax, H.: Theorie der Unternehmung, Information, Anreize und Vertragsgestaltung. In: Ordelheide, D., Rudolph, B., Büsselmann, E. (Hrsg.) Betriebswirtschaftslehre und Ökonomische Theorie, S. 51–72. C.E. Poeschel, Stuttgart (1991)

  • Höckmayr, G.: Wandel der Beratungsqualität auf dem Versicherungsvermittlungsmarkt, Eine ökonomische Analyse der Veränderungen aufgrund der Anforderungen der EU-Vermittlerrichtlinie, Münchener Reihe, Bd. 66. Karlsruhe (2012)

  • Hofmann, A., Nell, M.: Information cost, broker compensation, and collusion in insurance markets. Schmalenbach Business Review. 63, 287–307 (2011)

    Google Scholar 

  • Homburg, C.: Marketingmanagement, 4. Aufl. Gabler, Wiesbaden (2012)

  • Institut für Demoskopie Allensbach. (Hrsg.): Die Generation Mitte, Lebenssituation, Hoffnungen und Sorgen der 30–59-Jährigen, Präsentation der Studienergebnisse. Berlin (2013)

  • Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (Hrsg.): Verbraucherschutz durch Vergütungsmodelle im Finanzvertrieb – Handlungsbedarfe und -optionen. Hamburg (2010)

  • Kaas, K.-P.: Marketing als Bewältigung von Informations- und Unsicherheitsproblemen im Markt. Die Betriebswirtschaft. 50, 539–548 (1990)

    Google Scholar 

  • Karten, W.: Ökonomische Aspekte einer EU-Richtlinie zur Versicherungsvermittlung. ZVersWiss. 91, 43–60 (2002)

    Article  Google Scholar 

  • Köhne, T.: IMD2-Entwurf – einige Basisannahmen der EU-Kommission sind ökonomisch höchst fragwürdig. Z. Versicherungswes. 64, 262–267 (2013)

    Google Scholar 

  • Köhne, T.: Die neue IMD2 vom 26.02.2014 aus ökonomischer Sicht. Z. Versicherungswes. 65, 299–304 (2014)

    Google Scholar 

  • Köhne, T.: Marketing im strategischen Unternehmensnetzwerk, Erklärungsmodell und praktische Anwendung in der Versicherungswirtschaft. Deutscher Universitäts-Verlag, GWV Fachverlage, Wiesbaden (2006)

  • Kotler, P., Bliemel, F.: Marketing-Management, 9. Aufl. Schaeffer-Poeschel, Stuttgart (1999)

  • Krüger-Barvels, R.: Marketing im Versicherungsbetrieb. Rombach, Freiburg (1971)

  • Mebesius, M.: Bereitschaft zur Honorarberatung. Z. Versicherungswes. 61, 84–86 (2010)

    Google Scholar 

  • Nell, M., Karten, W.: Das Provisionsabgabeverbot für Versicherungsvermittler. In: Hübner, U., Helten, E., Albrecht, P. (Hrsg.) Recht und Ökonomie der Versicherung, Festschrift für Egon Lorenz zum 60. Geburtstag, S. 393–405. Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe (1994)

    Google Scholar 

  • Nickel-Waninger, H.: Implikationen der Vertriebswegeentwicklung in der Versicherungswirtschaft. ZVersWiss. 99, 545–568 (2010)

    Article  Google Scholar 

  • Ombudsmann Private Kranken- und Pflegeversicherung. (Hrsg.): Tätigkeitsbericht 2013. Berlin (2014)

  • o. V.: Sturm der Entrüstung, Versicherungswirtschaft sieht erheblichen Nachbesserungsbedarf bei EU-Vermittlerrichtlinie. Versicherungswirtschaft 67, 1.022 (2012a)

  • o. V.: IMD II: „Das Europäische Parlament ist gegen jede Form einer bürokratischen Maximalharmonisierung“, Wie geht es weiter mit dem neuen Vermittlerrexcht? Ein Interview mit Dr. Werner Langen, MdEP. Z. Versicherungswes. 63, 794 f. (2012b)

    Google Scholar 

  • o. V.: Das Provisionsverbot ist fantastisch für britische Berater. FONDS professionell ONLINE vom 3.7.2013 (2013)

  • PwC Luxembourg. (Hrsg.): Study on the impact of the revision of the Insurance Mediation Directive (ETD/2007/IM/B2/51). Final Report, Prepared for the European Commission DG Internal Market and Services (2011)

  • Richter, A., Schiller, J.: Entlohnung und Regulierung unabhängiger Versicherungsvermittler. In: Schäfer, K., Burghof, H.-P., Johanning, L., Wagner, H.F., Rodt, S. (Hrsg.) Risikomanagement und kapitalmarktorientierte Finanzierung, Festschrift zum 65. Geburtstag von Bernd Rudolph, 319–336. Fritz Knapp, Frankfurt a. M. (2009)

  • Schareck, C.: Wertorientierung im Versicherungsvertrieb. Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe (2005)

  • Schiller, J.: Ökonomische Aspekte der Entlohnung und Regulierung unabhängiger Versicherungsvermittler. ZVersWiss 100, 113–130 (2011)

    Article  Google Scholar 

  • Schwarzbach, C., Klosterkemper, C., Lohse, U., v. d. Schulenburg, J.-M.G.: Auswirkungen der EU-Vermittlerrichtlinie auf die deutsche Vermittlerlandschaft. ZVersWiss. 100, 369–387 (2011)

    Article  Google Scholar 

  • Schwintowski, H.-P.: Neue Vergütungsformen für Versicherungsmakler? (II), Deutsches Recht und die Auswirkungen der IMD 2. Z. Versicherungswes. 64, 221–225 (2013)

    Google Scholar 

  • Sonnenberg, M.: Vertriebskostentransparenz bei Versicherungsprodukten, Eine juristisch-ökonomische Untersuchung unter Berücksichtigung rechtsvergleichender Aspekte. Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe (2013)

  • Synovate Ltd. (Hrsg.): Consumer market study on advice within the area of retail investment services – Final Report (2011)

  • Traub, W.: Marktfunktionen und Dienstleistung des Versicherungsmaklers auf der Grundlage informationsökonomischer Ergebnisse. Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe (1995)

  • Trinkhaus, H.: Handbuch der Versicherungsvermittlung, B and I, Provision und Abfindung der Versicherungsvermittler. Druncker & Humblot, Berlin (1955)

  • Versicherungsombudsmann e. V. (Hrsg.): Jahresbericht 2013. Berlin (2014)

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Thomas Köhne.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this article

Köhne, T. Ökonomische Aspekte der neuen IMD2 vom 26.02.2014. ZVersWiss 103, 243–268 (2014). https://doi.org/10.1007/s12297-014-0274-6

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/s12297-014-0274-6

Navigation