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Europaspezifische Einstellungen und Wahlbeteiligung bei Europawahlen 1979–2009

Europe-specific attitudes and turnout in European elections 1979–2009

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Zusammenfassung

Dieser Beitrag untersucht, ob europaspezifische Einstellungen einen Beitrag dazu leisten können, Nichtwahl (auf der Individualebene) bzw. die Höhe der Wahlbeteiligung (auf der Länderebene) bei Europawahlen zu erklären. Für alle Europawahlen zwischen 1979 und 2009 zeigt sich, dass das nationale Niveau der Unzufriedenheit mit der Mitgliedschaft des eigenen Landes zu einer niedrigeren Wahlbeteiligung bei Europawahlen führt. Zudem verringert persönliche Unzufriedenheit mit der EU die individuelle Wahrscheinlichkeit der Wahlbeteiligung. EU-spezifische Einstellungen sind allerdings nur ein Erklärungsfaktor unter vielen. Gegenüber klassischen Determinanten der Wahlbeteiligung wie politischem Interesse oder der Stärke der Parteiidentifikation ist ihre Erklärungsleistung eher schwach.

Abstract

This article analyzes whether Europe-specific attitudes can contribute to the explanation of non-voting (at the individual level) and the level of voter turnout (at the national level) in European elections. The results for all elections between 1979 and 2009 show that voters’ level of dissatisfaction with their country’s membership in the EU has a negative effect on turnout in European elections at the national level. Individual dissatisfaction with the EU also leads to a lower likelihood of voter turnout at the individual level. However, Europe-specific attitudes are just one explanatory factor among many. Classical determinants of voter turnout such as interest in politics or strength of party identification are clearly much stronger predictors of participation in European elections.

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Notes

  1. Es sei darauf hingewiesen, dass sich die Überlegungen von Easton (1965, 1975) sowie von Almond und Verba (1965) eher auf den Staat bzw. den Nationalstaat als politisches System beziehen. Es ist unbestreitbar, dass die EU in einigen Bereichen staatsähnliche Züge trägt, eigentlich aber in keine der hergebrachten Kategorien zur Bezeichnung politischer Entitäten adäquat eingeordnet werden kann (politisches System „sui generis“, z. B. McCormick 2008, S. 1–44). Eine Übertragbarkeit ist aber möglich, da die EU viele der erforderlichen Systemeigenschaften aufweist.

  2. Da die 5- bzw. 3-Prozenthürde für die Europawahl 2014 durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aufgehoben wurde, hätten bisher abstinente Europaskeptiker in Deutschland eine wesentlich größere Chance, mit ihrer Stimme eine der kleinen und bisher erfolglosen anti-europäischen Parteien ins Europaparlament zu bringen.

  3. Für die Prädiktoren der Wahlbeteiligung bei nationalen Parlamentswahlen zeigt die Metaanalyse von Smets und von Ham (2013), dass Demokratiezufriedenheit sowie Entfremdung/politischer Zynismus zum einen nur selten in den einbezogenen Zeitschriftenartikeln berücksichtigt werden. Zum anderen stellen sie fest, dass diese Prädiktoren mehrheitlich keinen Einfluss auf die individuelle Wahlbeteiligung auf dieser Wahlebene haben.

  4. Für die Überschätzung der Wahlbeteiligung gibt es drei Gründe. Erstens geben einige nichtwählende Befragte absichtlich falsche Informationen hinsichtlich ihrer Beteiligung an, weil sie die Wahlnorm als gesellschaftlich geltende Norm internalisiert haben und die Wahlbeteiligung als sozial wünschenswertes Verhalten gilt. Zweitens können einige Befragte sich in einer Befragung (mehrere Wochen oder gar Monate) nach der Wahl nicht mehr erinnern, ob sie sich beteiligt haben und geben unabsichtlich eine falsche Antwort. Drittens ist es möglich, dass der Fragebogen, sein Design, die Fragen und die Antwortmöglichkeiten zu einer Verzerrung der Antworten führen (Schuman und Presser 1996). In fast allen europäischen Ländern ist eine Validierung der aus Umfragen ermittelten Wahlbeteiligung mit Hilfe von Informationen aus den Wählerverzeichnissen nicht möglich.

  5. Da für die Analyse nur Wahljahre berücksichtigt werden, könnte es sein, dass weitergehende Verschiebungen bzw. Veränderungen in der Bewertung der EU-Mitgliedschaft unberücksichtigt bleiben. Zudem ist es nicht vollkommen unplausibel, davon auszugehen, dass die Tatsache, dass Europawahlen stattfinden, zu einer erhöhten Aufmerksamkeit für die EU und europäische Themen führt, die wiederum die Bewertung der europäischen Integration beeinflusst. Möglicherweise bilden sich also mehr Bürger in Jahren mit Europawahlen eine Meinung über die Vor- und Nachteile der EU-Mitgliedschaft ihres Landes. Ob sich die eventuelle höhere Aufmerksamkeit auch in positivere oder negativere Bewertungen in Wahljahren umsetzt, lässt sich mit den vorliegenden Daten nicht herausfinden.

  6. Die Operationalisierung dieser Prädiktoren in der Analyse wird an dieser Stelle nicht diskutiert. Für ihre Kodierung sei auf die Darstellung im Anhang verwiesen.

  7. Die Analysen werden für alle zum jeweiligen Zeitpunkt in der EU befindlichen Mitgliedsstaaten berechnet. Veränderungen in der Bedeutung europaspezifischer Einstellungen für die Wahlbeteiligung bei Europawahlen über die Zeit hinweg könnten daher schon durch die unterschiedliche Zusammensetzung der Länder in den einzelnen Wahljahren entstehen. Um zwischen Kompositions- und Periodeneffekten zu unterscheiden, wurden zusätzlich getrennte Analysen für die neun Mitgliedsländer der EU zum Zeitpunkt der ersten Direktwahl 1979 berechnet. Diese Ergebnisse zeigen sowohl für die unstandardisierten logistischen Regressionskoeffizienten wie für die durchschnittlichen marginalen Effekte geringfügige und unsystematische Unterschiede, so dass auf eine separate Darstellung dieser Analyseergebnisse verzichtet wird. Die Ergebnisse sind vom Autor auf Nachfrage erhältlich.

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Correspondence to Markus Steinbrecher.

Additional information

Beitrag für das Sonderheft der Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft (ZfVP) 2014.

Anhang

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1.1 Variablenoperationalisierung

1.1.1 Aggregatebene

Wahlbeteiligung: Amtliche Wahlbeteiligungsquoten von den statistischen Ämtern der EU wie der Mitgliedsländer sowie aus der Datenbank des Institute for Democracy and Electoral Assistance (IDEA) sowie der Webseite „Parties and Elections in Europe“ (http://www.parties-and-elections.de/). Wertebereich: 0 bis 100 %.

Erste Europawahl: Dichotome Variable, die angibt, ob die jeweilige Wahl die erste Europawahl in diesem Mitgliedsland war. Wertebereich: ja = 1, nein = 0.

Gleichzeitige nationale Wahl: Dichotome Variable, die angibt, ob gleichzeitig zur Europawahl nationale Parlamentswahlen oder landesweite regionale Wahlen stattgefunden haben. Wertebereich: ja = 1, nein = 0.

Abstand vom Mittelpunkt des Hauptwahlzyklus: Zeitlicher Abstand der Europawahl vom Mittelpunkt des Wahlzyklus der nationalen Parlamentswahl in Monaten, rekodiert auf einen Wertebereich zwischen 0 (Europawahl genau am Mittelpunkt der Legislaturperiode der nationalen Parlamentswahl) und 1 (Europawahl mit maximal möglichem zeitlichen Abstand vom Mittelpunkt der Legislaturperiode der nationalen Parlamentswahl = am Tag der nationalen Parlamentswahl).

Wahlpflicht: Dichotome Variable, die angibt, ob in einem Land Wahlpflicht besteht. Wertebereich: ja = 1, nein = 0. Italien wird trotz der Abschaffung der Wahlpflicht in den 1990er-Jahren als Land mit Wahlpflicht eingeordnet.

Sonntag als Wahltag: Dichotome Variable, die angibt, ob in einem Land sonntags gewählt wird. Wertebereich: ja = 1, nein = 0.

Kommunistische Vergangenheit: Dichotome Variable, die angibt, ob ein Land vor 1989/1990 eine kommunistische Regierung hatte. Wertebereich: ja = 1, nein = 0. Deutschland wird nach der Wiedervereinigung als nicht-kommunistisches Land behandelt.

Unterstützung EU-Mitgliedschaft: Nationaler Mittelwert des EU-Unterstützungsindikators (Kodierung siehe unter Individualebene) auf der Basis der EB 12, 22, 31A, 41-1 sowie der EES 1999, 2004, 2009. Wertebereich zwischen −1 (schlechtmöglichste Bewertung) und + 1 (bestmögliche Bewertung).

Demokratiezufriedenheit national: Nationaler Mittelwert der Zufriedenheit mit der Arbeit des nationalen demokratischen politischen Systems (Kodierung siehe unter Individualebene) auf der Basis der EB 12, 22, 31A, 41-1 sowie der EES 1999, 2004, 2009. Wertebereich zwischen 0 (vollständige Unzufriedenheit) und + 1 (vollständige Zufriedenheit).

Extremismus: Nationaler Mittelwert des individuellen ideologischen Extremismus, basierend auf der Links-Rechts-Skala (Kodierung siehe unter Individualebene) auf der Basis der EB 12, 22, 31A, 41-1 sowie der EES 1999, 2004, 2009. Wertebereich zwischen 0 (alle Befragten ordnen sich genau in der Mitte des politischen Spektrums ein) und + 4,5 (alle Befragten ordnen sich an einem der ideologischen Extreme ein).

1.1.2 Individualebene

Unterstützung EU-Mitgliedschaft: Bewertung der Mitgliedschaft des eigenen Landes in der EG/EU auf einer dreistufigen Skala mit den Ausprägungen −1 (negative Bewertung, Mitgliedschaft ist eine schlechte Sache), 0 (weder negative noch positive Bewertung) und + 1 (positive Bewertung, Mitgliedschaft ist eine gute Sache).

Demokratiezufriedenheit national: Zufriedenheit mit der Arbeit der Demokratie im nationalen politischen System auf einer vierstufigen Skala. Wertebereich von 0 (überhaupt nicht zufrieden) bis + 1 (sehr zufrieden).

Extremismus: Basierend auf der zehn- (EB 12, 22, 31A, 41-1, EES 1999, 2004) bzw. elfstufigen (EES 2009) Links-Rechts-Skala. Wertebereich von 0 (überhaupt nicht ideologisch extrem, Einordnung in der Mitte der Links-Rechts-Skala) bis + 4,5 (stark ideologisch extrem, Einordnung am Rande der Links-Rechts-Skala).

Stärke PID: Stärke der Identifikation mit einer Partei auf einer vierstufigen Skala. Wertebereich von 0 (überhaupt keine Identifikation mit einer Partei/keiner Partei nahestehend) bis + 1 (starke Identifikation mit einer Partei/einer Partei sehr nahestehend).

Politisches Interesse: Gemessen auf einer vierstufigen Skala. Wertebereich von 0 (überhaupt kein Interesse an Politik) bis + 1 (sehr großes Interesse an Politik).

Interne Efficacy: Index auf der Basis der Items „Politik ist zu kompliziert“ und „Eigene Stimme zählt nicht“ aus dem EES 1999. Der Index für interne Efficacy hat einen Wertebereich zwischen 0 (überhaupt keine interne Efficacy) und + 1 (sehr große interne Efficacy).

Externe Efficacy: Basiert auf dem Item „Das EU-Parlament berücksichtigt die Sorgen der EU-Bürger“ aus dem EES 2009. Wertebereich zwischen 0 (überhaupt keine externe Efficacy) und + 1 (sehr große externe Efficacy).

Mann: Geschlecht, Wertebereich: 0 (Frau), 1 (Mann).

Alter: Alter in Jahren. Personen unter 18 Jahren wurden aus den Analysen ausgeschlossen. Wertebereich: 18 bis 94.

Alter quadriert. Auf der Basis von „Alter“.

Bildung: Basiert auf der Variable, die das Alter beim Abschluss des höchsten Bildungsabschlusses angibt. Diese Variable wurde auf einen vierstufigen Wertebereich rekodiert: 1 (niedrige Bildung, Skalenminimum bis einschließlich 14 Jahre), 2 (mittlere Bildung, 15 bis 17 Jahre), 3 (hohe Bildung bis zur Hochschulreife, 18 bis 20 Jahre), 4 (hohe Bildung bis Universitätsabschluss, 21 Jahre bis Skalenmaximum).

Urbanisierung: Wohnort des Befragten gemessen auf einer drei- (EB 12, 21, 31A, 41-1, EES 1999, 2004) oder vierstufigen (EES 2009) Skala. Wertebereich von 0 (ländliche Gegend, Dorf) bis + 1 (Großstadt).

Religiosität: Basierend auf der Kirchgangshäufigkeit (EB 31A, 41-1, EES 1999, 2004), gemessen mit fünfstufiger Skala oder subjektiver Religiosität (EB 21, EES 2009), gemessen mit dreistufiger (EB 21) oder elfstufiger Skala (EES 2009). Wertebereich von 0 (überhaupt nicht religiös/kein Kirchgang) bis 1 (sehr religiös, Kirchgang mehrmals pro Woche).

Klasse: Subjektive Klassenzugehörigkeit, gemessen mit fünfstufiger Skala. Wertebereich von 0 (Arbeiterklasse) bis 1 (Oberklasse).

Tab. 9 Wahlbeteiligung bei den Europawahlen 1979 bis 2009 in den verwendeten Datensätzen. (Quelle: EB 12, 22, 31A, 41-1, EES 1999, 2004, 2009)

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Steinbrecher, M. Europaspezifische Einstellungen und Wahlbeteiligung bei Europawahlen 1979–2009. Z Vgl Polit Wiss 8 (Suppl 2), 211–237 (2014). https://doi.org/10.1007/s12286-014-0209-6

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