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Tötungsdelikte in und nach intimen Beziehungen

Homicide during and following intimate relationships

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Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Tötungsdelikte in oder nach intimen Partnerschaften gelten als prototypisch für Delikte mit einer spezifischen Täter-Opfer-Beziehung. Bei der Schuldfähigkeitsbeurteilung wird hier häufig auf einen hochgradigen Affekt im Hintergrund der Tat abgehoben. Anhand eines Samples von 84 Gutachten geht der Beitrag der Frage nach, wie hoch der Anteil derjenigen Taten ist, in denen eine solche spezifische Affektproblematik tatsächlich näher diskutiert werden kann. Zahlenmäßig überwiegen auch bei Intimpartnertötungen diejenigen Fälle, in denen es gutachterlich um konkrete psychiatrische Krankheits- bzw. Störungsbilder geht.

Abstract

Homicides during or following intimate partnerships are prototypical for crimes with a specific offender-victim relationship. In the assessment of culpability a sudden outbreak of emotion is often emphasized as being the background to the act. Based on a sample of 84 expert opinions, this article investigates the question in what proportion of the offenders can such a specific problem of passion actually be closely discussed. With respect to pure numbers, the expert opinions in the majority of homicides involving intimate partners are also concerned with specific psychiatric diseases and disorders.

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Abb. 1
Abb. 2

Notes

  1. Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS): Bundesrepublik Deutschland [3]; herausgegeben vom Bundeskriminalamt Wiesbaden.

  2. Zur besseren Lesbarkeit wird im Text auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung verzichtet, sofern sich die Ausführungen nicht explizit nur auf männliche oder weibliche Personen beziehen.

  3. Die Bezeichnung der Probanden als ‚Täter‘ erfolgt hier wie im folgenden Text stets aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung. Juristisch handelte es sich zum Zeitpunkt der Begutachtung in 76 der 84 Fälle um Tatverdächtige.

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N. Leygraf gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.

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Leygraf, N. Tötungsdelikte in und nach intimen Beziehungen. Forens Psychiatr Psychol Kriminol 9, 211–219 (2015). https://doi.org/10.1007/s11757-015-0342-3

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