Zusammenfassung
In der folgenden Arbeit werden die Ursachen von Suizidalität sowie die Behandlungsmöglichkeiten aus psychodramatherapeutischer Sicht beschrieben. Ich habe mich damit auseinandergesetzt, welche Dynamiken vor allem im Rahmen einer Depression dafür eine Rolle spielen, dass ein Mensch in letzter Konsequenz den Tod und nicht das Leben anstrebt. Was führt einen Menschen dazu, den Aktionshunger nicht mehr auf die Gestaltung des Lebens, sondern auf Beendigung desselben auszurichten, und in letzter Konsequenz sich selbst zu töten und damit nicht nur den Menschen aus seinem engsten Umfeld eine Begegnungsabsage zu machen, sondern auch dem Leben und sich selbst gegenüber? Durch meine Arbeit bestätigte sich immer wieder, dass eine negative Beziehung zum Selbst, mangelnde Selbstliebe und fehlende Kompetenzen im Umgang mit negativen Gefühlen wie Schmerz, Trauer, Scham und Versagen den Nährboden für Suizidalität darstellen.
Abstract
The following article deals with suicidality and the treatment options that psychodrama-therapy can offer. It specifically considers the psychodramatic perspective on which dynamics play a consequential role during a depressive episode in setting death instead of life as the ultimate goal. What leads a human being to focus their energy not toward life-fulfilling but life-ending acts, choosing death as the only option, and thus denying not only contact to loved ones but also denying the encounter with life and the Self. Through my work in this field I have come to the conclusion that low self-love and a deficit in coping with negative feelings such as pain, grief, shame and failure, play the pivotal role in suicidality.
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Niedermoser-Steiner, E.M. Suizidalität: Begegnungsabsage an das Umfeld, an das „Selbst“, an das Leben. Z Psychodrama Soziom 15, 143–152 (2016). https://doi.org/10.1007/s11620-016-0334-0
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