Zusammenfassung
Hintergrund
Die Feststellung eines psychosozialen Unterstützungsbedarfs bei jungen Familien ist in der Pädiatrie bislang Aufgabe des medizinischen Fachpersonals. In dieser Studie wurde untersucht, inwiefern Eltern anhand von Fragebögen in diesen Einschätzungsprozess einbezogen werden können.
Material und Methoden
In einer Querschnittstudie an einer Kinderklinik wurden Daten von 102 Familien mit stationär aufgenommenen Kindern im Alter zwischen 3 und 48 Monaten erhoben. Die Elternbefragung fokussierte auf das Kind und seine Entwicklung (Ages & Stages Questionnaires® ASQ-3, ASQ:SE), außerdem wurden Belastungen der Eltern erfasst (Eltern-Belastungs-Inventar, SCL-K-9). Ärzte und Pflegekräfte schätzten den familiären Unterstützungsbedarf anhand einer Checkliste ein.
Ergebnisse
Vor allem die anhand des ASQ:SE erfasste sozial-emotionale Entwicklung des Kindes stand mit elterlichen Belastungen in Zusammenhang. Pädiater und Pflegekräfte nahmen nur bei einem kleinen Teil derjenigen Familien, die sich anhand der Fragebögen als belastet beschrieben haben, einen Unterstützungsbedarf wahr.
Schlussfolgerung
Mit Hilfe der erprobten Fragebögen können Eltern wichtige zusätzliche Informationen in den Prozess der Einschätzung des familiären Unterstützungsbedarfs einbringen.
Abstract
Background
In pediatrics, young families’ need of psychosocial assistance is currently assessed by health care professionals. In this study, questionnaires were used to determine whether parents can be involved in this process.
Materials and methods
In a cross-sectional study, data were collected in a children’s hospital from 102 parents of hospitalized children aged 3–48 months. The survey focused on the child and its development (Ages & Stages Questionnaires® ASQ-3, ASQ:SE). In addition, parental stress was measured (Parenting Stress Index, SCL-K-9). Pediatricians and nurses evaluated the families’ need of assistance with the help of a check list.
Results
The social–emotional development of the child measured by the ASQ:SE was closely related to parental stress. Pediatricians and nurses detected only a small fraction of those parents who described themselves as burdened in the questionnaires.
Conclusion
With the help of the tested questionnaires, parents can introduce important additional information into the process of evaluating their need for assistance.
Notes
Der ASQ-3 und der ASQ:SE werden im Projekt Frühe Interventionen für Familien (PFIFF) am Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie in Heidelberg (Prof. Dr. M. Cierpka) übersetzt und für Deutschland adaptiert. Frau Frey aus der Arbeitsgruppe hat uns im Rahmen eines Kooperationsvertrags eine erste Adaptation dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.
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Interessenkonflikt
L. Kleinert und M. Barth geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag enthält keine Studien an Menschen oder Tieren. Die Studie wurde mit Zustimmung der zuständigen Ethikkommission durchgeführt.
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Die Studie wurde gefördert durch das Nationale Zentrum Frühe Hilfen.
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Kleinert, L., Barth, M. Elternbeteiligung bei der Einschätzung des familiären Unterstützungsbedarfs in der Pädiatrie. Präv Gesundheitsf 10, 186–191 (2015). https://doi.org/10.1007/s11553-014-0480-z
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