Spring and fall migration phenology of an Arctic-breeding passerine

Abstract

Understanding patterns in avian migration phenology and the proximate mechanisms for such patterns is important for assessing behavioural responses of individuals or populations to climate change. Among songbirds, protandry in spring is a common pattern; phenology in fall is less well described. Using tracking data collected from geolocators deployed at a breeding site, and capture data from banding stations, we assessed fall and spring migration phenology of an Arctic-breeding passerine, the Snow Bunting (Plectrophenax nivalis), by sex and age. We measured migration timing, speed, and distance, as well as duration of migration stopovers to test proximate mechanisms for observed sex and age differences in spring and fall migration phenology. During fall migration, hatch-year birds preceded adults, and adult males tended to precede adult females; however, there remained extensive variation by year. Males and females tracked directly arrived at winter sites at approximately the same time. During early spring migration, Snow Buntings exhibited moderate protandry, where after-second-year males preceded all other age-sex classes by ~6 days, on average. Surprisingly, protandry was not apparent at late spring migration or at breeding arrival. Instead, arrival dates by sex and age appeared highly variable between years. The winter site arrival date was predicted by fall migration departure date, total number of stopover days, migration speed, and migration distance. The breeding site arrival date was similarly predicted by spring migration departure date, total stopover days, and migration speed. Our results provide key baseline data for monitoring ongoing changes in migration phenology of this important Arctic-breeding songbird, as climate change effects become more pronounced across temperate and Arctic regions.

Zusammenfassung

Zugphänologie in Frühjahr und Herbst bei einem in arktischen Regionen brütenden Singvogel

Um Verhaltensreaktionen von Individuen oder Populationen auf den Klimawandel beurteilen zu können, ist es wichtig, die Muster der Vogelzugphänologie sowie die ihnen unmittelbar zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen. Bei Singvögeln ist Protandrie im Frühling ein häufig zu beobachtendes Muster; die Phänologie im Herbst ist weniger gut beschrieben. Anhand von Peildaten aus Geolokatoren, die den Vögeln an einem Brutplatz angelegt wurden, sowie Fangdaten von Beringungsstationen untersuchten wir die Herbst- und Frühjahrs-Zugphänologie eines in arktischen Regionen brütenden Singvogels, der Schneeammer (Plectrophenax nivalis), nach Alter und Geschlecht. Wir bestimmten den zeitlichen Ablauf des Zuggeschehens, Geschwindigkeit und Entfernung ebenso wie die Dauer von Zugunterbrechungen, um die den beobachteten Geschlechts- und Altersunterschieden in der Frühjahrs- und Herbst-Zugphänologie unmittelbar zugrunde liegenden Mechanismen zu untersuchen. Auf dem Herbstzug flogen diesjährige Vögel früher als die Adulten weg; adulte Männchen zogen tendenziell vor den adulten Weibchen; allerdings gab es hier eine breitgestreute Variation von Jahr zu Jahr. Die durch Besenderung direkt verfolgten Männchen und Weibchen kamen etwa zeitgleich in den Überwinterungsgebieten an. Während des zeitigen Frühjahrszuges zeigten die Schneeammern gemäßigte Protandrie, wobei Männchen über dem zweiten Lebensjahr allen anderen Alters- und Geschlechtsklassen im Schnitt um etwa sechs Tage voraus waren. Überraschenderweise war weder auf dem späten Frühjahrszug noch bei der Ankunft im Brutgebiet Protandrie zu beobachten. Stattdessen erschienen die Ankunftsdaten nach Geschlecht und Alter von Jahr zu Jahr höchst variabel. Das Ankunftsdatum im Überwinterungsgebiet konnte mithilfe des Abzugsdatums beim Herbstzug, der Gesamtzahl von Rasttagen und der Zugstrecke vorhergesagt werden. Das Ankunftsdatum im Brutgebiet ließ sich auf ähnliche Weise anhand des Abzugsdatums beim Frühjahrszug, der Summe der Rasttage und der Zuggeschwindigkeit vorhersagen. Unsere Ergebnisse liefern wichtige Grunddaten zum Monitoring stattfindender Veränderungen der Zugphänologie dieses wichtigen arktischen Brutvogels, während sich die Auswirkungen des Klimawandels in gemäßigten und arktischen Regionen stärker bemerkbar machen.