Zusammenfassung
Artt. 6 Abs. 2 Satz 2 und 2 Abs. 1 GG begründen die Pflicht des Staates, auch in verfahrensrechtlicher Hinsicht Regelungen zu schaffen, die eine hinreichende Berucksichtigung der grundrechtlichen Stellung des betroffenen Kindes garantieren. Das Gleiche ergibt sich nicht nur aus Art. 6 Abs. 1, sondern auch aus Art. 8 Abs. 1 EMRK. Anhand von Entscheidungen zur Verfahrensdauer, zum Recht auf einen fairen Entscheidungsfindungsprozeß und zu den Anforderungen an die Vollziehung getroffener Entscheidungen wird dies im einzelnen dargestellt.
Abstract
Articles 6 II 2 and 2 I of the German Constitution require the Federal Republic of Germany to create procedural rules guaranteeing the fundamental rights of children. The same message may also be derived not only from Art. 6 I, but also from Art. 8 I of the European Convention on Human Rights. This is exemplified by judgements dealing with duration of proceedings, fair trial and execution of orders made by the Court.
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Uberarbeitete und um Fußnoten ergänzte Fassung eines Vortrags, den der Verfasser im Rahmen der Tagung „Psychologie im Familienrecht“ am 10. Dezember 1998 an der Evangelischen Akademie Bad Boll gehalten hat.
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Brötel, A. Grundrechtsschutz durch Verfahrensgestaltung: Verfassungs- und völkerrechtliche Vorgaben für die Durchführung kindschaftsrechtlicher Verfahren. Deutsches und Europäisches Familienrecht 1, 143–152 (1999). https://doi.org/10.1007/s100410050025
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DOI: https://doi.org/10.1007/s100410050025
Schlüsselwörter
- Grundrechte
- Europäische Menschenrechtskonvention
- Verfahren in Kindschaftssachen
- Verfahrensdauer
- Faires Verfahren
- Vollstreckung von Entscheidungen