Seit 20 Jahren ist die vierteljährlich erscheinende Fachzeitschrift Grundwasser ein fester Bestandteil der geowissenschaftlichen Publikationslandschaft. Obwohl sie seit Anfang an eine deutschsprachige Zeitschrift ist, hat sie inzwischen auch international einen festen Platz eingenommen, der durch ein durchgehend hohes Ranking in der ISI-Bewertung deutlich wird.

Warum ist die Fachzeitschrift Grundwasser ein Erfolg geworden?

Zum Ersten füllt sie bis heute eine Lücke in der Publikationslandschaft in Deutschland. Es gibt zwar mehrere übergreifende Zeitschriften im Bereich Hydrologie und Wasserwirtschaft, aber keine spezielle deutschsprachige Zeitschrift für das Grundwasser. Gerade während der Gründung wurden an verschiedenen deutschen Universitäten neue Professuren für Hydrogeologie etabliert und außerdem führte die aufkommende Altlastenproblematik zu einem gesteigerten Bedarf an wissenschaftlichen und praxisrelevanten Artikeln. Darüber hinaus erfüllte der relativ breit angelegte Nachrichtenteil ein Informationsbedürfnis der Fachsektionsmitglieder.

Zweitens stand zu Beginn ein erfahrenes Editoren-Team hinter der Zeitschrift, das schon vorher die „Hydrogeologischen Notizen“ herausgegeben hatte. Der relativ enge Kreis der Editoren wurde von dem damals sehr aktiven „Arbeitskreis Ausbildung und Information (AK Aus + In)“ unterstützt. Die tragende Rolle des AK bei der Gründung von Grundwasser erstreckte sich über die intensive inhaltliche Strukturierung des wissenschaftlichen und des nachrichtlichen Teiles sowie auf die Einwerbung attraktiver und praxisrelevanter Artikel. Wichtig für die Dynamik der Zeitschrift erscheint mir zudem, dass mit der Etablierung von Grundwasser wechselnde Editoren-Teams den Inhalt der Zeitschrift immer wieder neu definierten.

Als Drittes konnte mit dem Springer-Verlag ein renommiertes Verlagshaus gewonnen werden, was von Anfang an eine professionelle Verarbeitung der Beiträge, deren Druck und den Vertrieb sicherstellte.

Kürzlich sprach ich mit einem der Gründungsväter und langjährigem Vorstandsmitglied der Fachsektion Hydrogeologie über die Gründungsumstände der Fachzeitschrift Grundwasser. Mir kamen die ernsten Diskussionen in Erinnerung, die mit der Gründung einer eigenen Fachsektions-Zeitschrift verbunden waren. Zu allererst stellte die Herausgabe einer wissenschaftlichen Zeitschrift ein wirtschaftliches Risiko für den Verein dar. Würden die Mitglieder ebenfalls das Bedürfnis nach einem neuen Publikationsorgan teilen? Würden sie die Mehrkosten tragen? Erst die umfangreiche Vorarbeit durch den AK Aus + In, die durch den damaligen Vorsitzenden Willi Struckmeier durchgeführte Professionalisierung der Struktur der Fachsektion sowie moderate Kostenforderungen durch den Verlag, schafften der Fachsektion die entsprechende positive Entscheidungsgrundlage.

Also können wir zufrieden auf in bislang 74 Heften erschienene 783 Fachaufsätze und unzählige Kurzmitteilungen und Nachrichten zurücksehen, die in meinem Bücherregal inzwischen eine Breite von fast 30 cm (!) beanspruchen. Trotz des nützlichen digitalen Zugriffs hole ich noch immer gerne die gedruckten Hefte heraus. Wohl wissend um die derzeitige Diskussion, würde ich mir persönlich wünschen, wenn die Mitglieder Grundwasser auch weiter als Printversion erhielten.

Also bleibt mir nur, der Fachsektion zu 20 erfolgreichen Jahren Grundwasser zu gratulieren. Bei dem dynamischen Herausgeberteam ist die weitere erfolgreiche Veröffentlichung der Zeitschrift Grundwasser gesichert, und wir können noch viele interessante Artikel erwarten.