Mit dem vorliegenden Doppelheft zum Thema „Traum“ konnten wir die Idee, Kolleginnen und Kollegen einzuladen, „guest editor“ im psychotherapie forum zu werden, verwirklichen. Brigitte Holzinger, Psychotherapeutin, Traumforscherin und bekannte Autorin zahlreicher Bücher hat sich dankenswerter Weise dieser Herausforderung gestellt.

Es ist das erste Jahr des psychotherapie forum nach dem Relaunch Anfang 2014. Viele Entwicklungsarbeiten und damit verbundene Unsicherheiten waren zu bewältigen; auch die Verwendung des elektronischen Systems „Editorial Manager“, das im Hintergrund den Einreich- und Review-Prozess unterstützt, schien manchmal mehr ein Hürde zu sein, bevor es sich als eine große Hilfestellung auszeichnete.

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Traum im Rahmen des psychotherapie forum hat den Anlass zu einer innovativen Idee für die Zeitschrift gegeben: Wir haben eine neue Artikel-Rubrik eingeführt: „reflektierte praxis – gewonnene perspektive“. Diese Rubrik lässt Raum für die kreative Verarbeitung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse, Ableitungen aus Einzelfallbeobachtungen und Fallgeschichten, experimentellen Interventionsstrategien und essayistischen Perspektiven.

Es scheint, als wäre eine gewisse Kreativität und Freiheit von Orthodoxie der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Träume immanent. Die Brücke zwischen Forschung und Praxis zu schlagen, ist manchmal eine schwierige Gradwanderung zwischen Aufrechterhaltung eines hohen wissenschaftlichen Niveaus und der Integration unkonventioneller, kreativer Texte und Perspektiven, die sich nicht an die strikten Regeln wissenschaftlichen Publizierens halten, und dennoch Quelle von Inspiration und Entwicklung sein können.

In diesem Zusammenhang sei Peter D. Kramer, Professor für Psychiatrie an der Brown University zitiert:

„Es wäre bedauerlich, wenn die Psychiatrie sich völlig – und verfrüht – in eine Richtung bewegen würde, die die Kunst aus der Wissenschaft herauspresst. Und es wäre bedauerlich, wenn die Fallvignetten marginalisiert werden würden. Wir brauchen das Geschichtenerzählen, um uns im klinischen Moment an die Vielfalt menschlicher Erfahrungen zu erinnern und unsere Urteilskraft zu bereichern.“Footnote 1