Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

Grundlagen der Fertilität respektive grundlegende Ursachen von Fertilitätsstörungen und deren „Lösungsansätze“ sind Gegenstand dieses Themenheftes.

In der andrologischen Fertilitätsdiagnostik werden zahlreiche Parameter bestimmt, die zur Beurteilung der Hodenfunktion eingesetzt werden. Schlatt et al. bieten in ihrem Artikel eine Einführung in die physiologischen Grundlagen und Betrachtung der diagnostischen Parameter für ein besseres Verständnis der männlichen Fortpflanzungsfunktion und ihrer klinischen Beurteilung.

Köhn et al. setzen sich in ihrem Beitrag mit der Assoziation zwischen männlicher Fertilität und Umwelteinflüssen auseinander. Sie stellen verschiedene Faktoren dar, geben Hinweise für die Beratung andrologischer Patienten und Informationen bezüglich der Diskussion über eine fragliche allgemeine Abnahme der Spermaqualität.

Infektionen der Urogenitalorgane können die Spermatogenese direkt schädigen, die Reifung und Funktion der Spermien beeinträchtigen, eine (partielle) Obstruktion der Samenwege hervorrufen, in einer Fehlfunktion akzessorischer Drüsen resultieren und genetische bzw. epigenetische Veränderungen bewirken. Pilatz et al. stellen die wichtigsten Urogenitalinfektionen und deren Auswirkungen auf Ejakulatparameter und Fertilität dar und beschreiben umgekehrt die Evidenz hinsichtlich Urogenitalinfektionen bei männlicher Infertilität.

Bis zum Abschluss des ersten Lebensjahres nicht sicher orthotop skrotal positionierte Hoden stellen die häufigste genitale Fehlbildung in der Kinderurologie dar. Der Beitrag von Rübben behandelt in diesem Zusammenhang die Frage, von welchen Faktoren das Schicksal einer postpubertären regelrechten Spermiogenese abhängt.

Die Kryokonservierung von immaturem Hodengewebe bei präpubertären Jungen und frühpubertären Jugendlichen stellt eine zukunftsweisende Option der Fertilitätsprotektion dar. Kliesch gibt einen Überblick über die Rationale der Kryokonservierung gonadaler Stammzellen und die noch experimentellen Methoden zur zukünftigen extrakorporalen Generierung von Spermien für spätere Maßnahmen der Kinderwunschbehandlung.

Ich hoffe, dass es uns gelungen ist, Sie diesem spannenden Komplex näher zu bringen.

Im Namen aller Autoren verbleibe ich

mit herzlichem Gruß

Ihr

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Prof. Dr. H. Sperling