Kontinuierliche Verbesserungen und erst recht disruptive Entwicklungen in der Bildgebung verändern die Urologie beständig und führen neben einer Weiterentwicklung in der Diagnostik auch zu einer veränderten Therapie – und dies oft fast unbemerkt. Als Beispiel möge die Behandlung von Steinleiden dienen: Die Ergebnisse der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (ESWL) mit vielen kleinen Restkonkrementen wurden vor 20 Jahren oft durch die begrenzte Auflösung der Abdomenleeraufnahmen als „erfreulich“ empfunden. Heute weist das Low-dose-Computertomogramm (-CT) die meist resultierenden kleinen multiplen Steinfragmente unbarmherzig nach, was, neben den technischen Verbesserungen, sicher auch zum Niedergang der ESWL und zum hochsignifikanten Anstieg endoskopischer Verfahren geführt hat (Thalgott et al.).

Kontinuierliche Verbesserungen und disruptive Entwicklungen in der Bildgebung verändern die Urologie beständig

Lellig et al. zeigen, dass diese Veränderungen auch in der funktionellen Bildgebung in der Kinderurologie stattgefunden haben, ebenso wie in der Inkontinenzdiagnostik (Soljanek et al.).

Die apparativ aufwändigsten Veränderungen in der Diagnostik betreffen die funktionellen Untersuchungsmodalitäten in der CT und Magnetresonanztomographie (MRT). Hier beschreiben Nuhn et al. die Möglichkeiten der neuesten Geräte- und Softwareentwicklungen am Beispiel der Schnittbildgebung von Nierentumoren. Maurer et al. beleuchten im Anschluss die neuesten Entwicklungen und die etablierten Einsatzindikationen der Positronenemissionstomographie (PET) bei urologischen Tumorerkrankungen.

Die Publikationen in Der Urologe zeigen beispielhaft, wie Entwicklungen außerhalb des Faches die Urologie selbst in ihrem Wesen verändern. Das Wissen um diese diagnostischen Entwicklungen, ihre Indikationen, ihre Möglichkeiten und ihre Limitationen sollen die Beiträge des Schwerpunktthemas „Bildgebung in der Urologie“ vermitteln.

C. Stief und J. Gschwend