Zusammenfassung
Beim Morbus Perthes handelt es sich um eine idiopathische Osteonekrose des Hüftgelenks im frühkindlichen Alter (3.–12. Lebensjahr). Das Hauptrisiko dieser selbstlimitierenden Erkrankung mit suffizienter Reparatur und charakteristischem stadienhaftem Verlauf ist eine Defektheilung mit deformiertem Hüftkopf (Coxa magna) und sekundär dysplastischer Pfanne. Diese präarthrotische Deformität führt zur Einschränkung der Hüftfunktion und einer frühzeitigen Koxarthrose. Zur Abschätzung der Prognose und Therapieplanung spielen Alter des Patienten bei Krankheitsbeginn sowie Größe und Lokalisation des Nekroseareals eine entscheidende Rolle. Es ist somit augenscheinlich, dass alle radiologischen Register gezogen werden müssen, um eine möglichst frühe Diagnose und eine suffiziente Stadieneinteilung als Voraussetzung für eine risikoadaptierte Therapie zu gewährleisten. Die MRT eignet sich in idealer Weise zur Beurteilung ischämischer Knochenmarkveränderungen im Rahmen des Morbus Perthes. Verglichen mit dem konventionellen Röntgen ist die MRT in der Lage, deutlich früher und spezifischer diese Erkrankung zu diagnostizieren und den Krankheitsverlauf zu dokumentieren. Trotzdem sollte auf ein konventionelles Röntgenbild zur Diagnostik und Verlaufskontrolle nicht verzichtet werden. Konventionelles Röntgen und MRT stehen somit als wesentliche Methoden im Zentrum einer modernen radiologischen Perthes-Diagnostik.
Abstract
The Legg-Calve-Perthes disease is an idiopathic avascular necrosis of the hip during early childhood. It is characterized by different stages with the main risk of persisting hip deformation, dysfunction of the joint movement, and the potential for early osteoarthritis. For the evaluation of prognosis and therapy planning patients age and extent of the necrotic area of the epiphysis are important factors. For an early diagnosis and sufficient therapy all radiological efforts have to be performed. MR imaging is an ideal method for the assessment of osteonecrotic changes of the Morbus Perthes. Compared to plain radiography by MR imaging pathologic alterations can be detected earlier and with higher specificity. However, conventional radiograms have to be still used as basic imaging modality. Nowadays x-rays and MR imaging should be the main methods for the evaluation of children suffering from Perthes disease.
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Kramer, J., Hofmann, S., Scheurecker, A. et al. Morbus Perthes. Radiologe 42, 432–439 (2002). https://doi.org/10.1007/s00117-002-0755-9
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00117-002-0755-9