FormalPara Bisherige Preisträger des Springer-Preises für Dermatologie

2004: Prof. Dr. Gerhard Schmid-Ott, Hannover (Stigmatisierung und Lebensgefühl bei Patienten mit Psoriasis und Neurodermitis, Hautarzt 2003, 54:852–875)

2005: Prof. Dr. Sonja Ständer, Münster (Antipruritische Therapie mit dem oralen Opiatrezeptorantagonisten Naltrexon, Hautarzt 2004, 55:1130–1136)

2007: Prof. Dr. Christos C. Zouboulis, Dessau (Kryochirurgische Behandlung aktinischer Keratosen mit evidenzbasierter Übersicht, Hautarzt 2005, 56:353–358)

2009: Priv.-Doz. Dr. Joachim Dissemond, Essen (Exsudatmanagementkapazität moderner Wundauflagen für die Therapie des Ulcus cruris venosum unter Kompressionstherapie, Hautarzt 2008, 59:904–911)

2011: Prof. Dr. Pietro Nenoff et al., Mölbis (Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies in vitro durch Malassezia-Hefen, Hautarzt 2009, 60:122–127)

2013: Dr. Sandra Hanneken et al., Düsseldorf (M. Galli Galli. Klinische und histopathologische Untersuchung anhand einer Fallserie von 18 Patienten, Hautarzt 2011, 62:842–851)

2015: Prof. Dr. Pietro Nenoff et al., Mölbis (Molekularbiologischer Direktnachweis von Dermatophyten im klinischen Material bei Verdacht auf Onychomykose und Tinea pedis, Hautarzt 2013, 64:283–289)

Mit großer Freude geben wir in diesem Jahr den achten Preisträger des Springer-Preises für Dermatologie bekannt. Im Jahr 2017 erhalten den mit 2500 € dotierten Preis die Autoren M. Augustin, Z. Anastasiadou, M.L. Schaarschmidt, M. Krensel, I. Schäfer und M. Reusch, die für ihre Originalarbeit „Versorgung des Hautkrebses in Deutschland. Leistungsvolumina und -erbringer“ (Hautarzt 2016, 67:544–548) ausgezeichnet werden.

Das Schriftleiter- und Herausgeberboard der Zeitschrift Der Hautarzt und der Springer Medizin Verlag gratulieren den Preisträgern sehr herzlich.

Versorgungsforschung ist von essenzieller Bedeutung zur Beurteilung zukünftiger Entwicklungen in unserem Fachgebiet. Da die Zunahme von Krebserkrankungen zurzeit unser Fachgebiet dominiert, weist der vorliegende Beitrag auf die notwendigen strukturellen Veränderungen und neuen Schwerpunkte in der Dermatologie hin.

Die Autoren analysierten die Versorgungsvolumina von Hautkrebs und der beteiligten Fachgruppen in Deutschland. Aus dem DAK-Datensatz der durchgehend Vollversicherten der Jahre 2007 bis 2009 (ca. 6,1 Mio. Versicherte) wurden Versicherte mit Hauttumoren und melanozytären Nävi nach ICD-Codes extrahiert. Die operativen Leistungen wurden nach den ambulanten OP-Schlüsseln, die Arztgruppen nach Facharztcodes ermittelt. Vom statistischen Bundesamt wurden zudem für 2008 bis 2010 Daten zur stationären Versorgung erworben. Unter den jährlich 6695 ambulanten operativen Eingriffen bei DAK-Versicherten mit der Diagnose eines malignen Melanoms (MM) wurden 83,6 % von Dermatologen operiert, gefolgt von Chirurgen (11,1 %) und MKG (Mund-, Kiefer- und Gesichts)-Chirurgen (3,0 %). Bei melanozytären Nävi (n = 51.659 Eingriffe) waren es zu 79,1 % Dermatologen, 15,5 % Chirurgen, 3,6 % MKG-Chirurgen und 1,1 % Hausärzte, bei Karzinomen zu 76,4 % Dermatologen, 12,7 % Chirurgen und 7,9 % MKG-Chirurgen. Hochgerechnet auf Deutschland erfolgten 2009 ca. 830.000 ambulante Operationen in Verbindung mit einer Hautkrebsdiagnose, entsprechend einer Steigerungsrate von ca. 40 % gegenüber 2007. Im stationären Sektor behandelten dermatologische Abteilungen in Deutschland 2012 n = 79.448 Fälle (45,5 % von 195.558 Fällen) mit operativen DRGs. Die mittleren jährlichen Steigerungsquoten stationärer Fälle betrugen bei der DAK in den Jahren 2007 bis 2010 beim malignen Melanom 8,9 %, bei Plattenepithelkarzinomen/Basalzellkarzinomen 11,1 %. Hautkrebs weist einen erheblichen und weiter steigenden Bedarf an operativer Versorgung auf, bei der Dermatologen eine führende Rolle haben. Der zukünftige Bedarf an dermatochirurgischer Expertise ist zu berücksichtigen.

Herr Prof. Dr. M. Augustin, Direktor des Instituts für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), nimmt den Preis als Seniorautor entgegen. Im Jahr 2004 wurde Augustin zum Universitätsprofessor für Gesundheitsökonomie und Lebensqualitätsforschung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf berufen. Seit 2005 ist er Leiter der Competenzzentren für dermatologische Forschung (CeDeF) und für Versorgungsforschung in der Dermatologie (CVderm), seit 2010 Mitgründer des Hamburg Center for Health Economics, inzwischen dem größten gesundheitsökonomischen Zentrum in Deutschland. Bis heute ist er auch in der dermatologischen Versorgung tätig.

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, möchten auch Sie einen Originalbeitrag für die Zeitschrift Der Hautarzt einreichen und damit die Möglichkeit erhalten, mit dem Springer-Preis für Dermatologie ausgezeichnet zu werden? Tragen Sie dazu bei, den theoretischen und wissenschaftlichen Standard der eingehenden Originalarbeiten weiter zu steigern – wir freuen uns auf Ihre Arbeiten!