Die antithrombozytäre Therapie bei Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit (KHK) oder einem akuten Koronarsyndrom (ACS) ist ein entscheidender Baustein in der Behandlung dieser Patienten. Zu kaum einem anderen Gebiet der Kardiologie gibt es so viele neue Studien bezüglich der optimalen Therapie.

Neben der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Medikamente und der Vielzahl der Studien sind eine Reihe weiterer Parameter für eine optimierte individuelle Therapie zu berücksichtigen:

  • Begleiterkrankungen, insbesondere Vorhofflimmern;

  • Stenttherapie;

  • Art der Stents/Scaffolds/“Drug-eluting“-Ballons;

  • Vorgehen bei der Notwendigkeit des Absetzens einer Therapie, z. B. vor einer Operation;

  • optimale Dauer einer Therapie in Abhängigkeit von der klinischen Präsentation als stabile KHK oder ACS.

Zu allen diesen Themengebieten gibt es aktuelle Studien, sodass die erst 2010 veröffentlichen Leitlinien der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC; [1]), die auch die antithrombozytäre Therapie behandeln, bereits dieses Jahr durch eine aktuelle Version ersetzt wurden [2].

Das vorliegende Heft widmet sich diesem Schwerpunkt und versucht den oben genannten Bereichen gerecht zu werden. Dabei werden die aktuellen ESC-Revaskularisationsleitlinien und ein neues Dokument des ESC zum Vorgehen nach perkutaner Koronarintervention und/oder ACS bei Patienten mit Vorhofflimmern [3] bereits berücksichtigt.

Neben einem Überblick über die aktuelle Studienlage und die Empfehlungen der ESC sollen auch konkrete Vorschläge zur Patientenbehandlung aufgezeigt werden.

Ralf Zahn