Das europäische Schnellwarnsystem RASFF: Erkenntnisse und Trends

Zusammenfassung

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 9157 Meldungen zu 3812 verschiedenen Beanstandungen in das Schnellwarnsystem RASFF eingestellt, so viele Meldungen wie nie zuvor. Obgleich die verschiedenen Produktgruppen grundsätzlich jeweils charakteristische Anfälligkeiten für bestimmte Gefahren aufweisen, konnten anhand der Daten aus dem Rapid Alert System for Food and Feed (RASFF) (https://webgate.ec.europa.eu/rasff-window/portal; [1]) im Vergleich zum Vorjahr deutliche Verschiebungen hin zu bestimmten Produkten aus Drittländern abgeleitet werden. Diese unterliegen u. a. aufgrund der globalisierten Warenströme speziellen Vorführpflichten an den EU-Außengrenzen. Aber nicht nur mit Blick auf den Ursprung der beanstandeten Produkte, sondern auch bei den gemeldeten Produkt- und Gefahrenkategorien gibt es klare Trends. So werden weniger tierische Lebensmittel beanstandet, die aufgrund der hohen Anforderungen an Lagerung und Transport bis auf Fisch- und Fischereierzeugnisse mehrheitlich aus EU-Mitgliedstaaten stammen und insbesondere anfällig für hygienische Mängel sind. Dagegen steigt die Zahl der Meldungen zu Obst und Gemüse, Futtermitteln sowie zu Lebensmittelbedarfsgegenständen und Materialien mit Lebensmittelkontakt aus Drittländern gleichzeitig mit stark erhöhten Fallzahlen zu Pestizidrückständen und Migrationen organischer Bestandteile. Mykotoxine finden sich seltener in Lebensmitteln, dafür häufiger in Futtermitteln.