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Zur Bestäubungsökologie vonCypripedium calceolus L.

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Zusammenfassung

Als hauptsächliche Blumenbesucher und auch Bestäuber vonCypripedium calceolus L. wurden an verschiedenen tschechoslowakischen StandortenAndrena-Arten [insbesondereA. nigroaenea (Kby.) ♀ undA. tibialis tibialis (Kby.) ♀] festgestellt. Der Blumenbesuch und Fruchtansatz sind verhältnismäßig gering. Die Fremdbestäubung erfolgt wenig ausgiebig und funktioniert unvollkommen, da etwa die Hälfte der an und für sich nicht häufigen Besuche von Erdbienen auf Frauenschuh-Blüten keine Bestäubung zur Folge hat (Abflug der Tiere vom Labellum oder Staminodium, ohne in den Labellumkessel abzugleiten). Es ist damit ein ähnlicher Fall unvollkommen funktionierender Fremdbestäubung wie beiOphrys insectifera L. emend.Grufb. gegeben (Geitler, 1959), bei welcher Art allerdings andere Wechselbeziehungen zwischen Insekten und Blüte bestehen als beiCypripedium calceolus. Der Frauenschuh ist eine ausdauernde Pflanze, die es sich gleichsam leisten kann, einen geringen Insektenbesuch und dementsprechend geringen Fruchtansatz aufzuweisen, zumal ja die lange Dauer der Einzelblüte und die große Samenzahl in dieser Hinsicht wieder ausgleichend wirken.

Wie Versuche zeigten, erfolgt die Fernanlockung der genannten Hymenopteren optisch (durch das Labellum).

Die Erdbienen nehmen beim Blumenbesuch, insbesondere während der meist kurzandauernden Gefangenschaft im Labellum, keinerlei Futternoch sonstige Stoffe (Ausbeutestoffe) auf. In diesem Sinne kann unsere Art als Täuschblume bezeichnet werden.

Durch Versuche konnte beiCypripedium calceolus eine weitgehende Selbststerilität nachgewiesen werden, was darauf hindeutet, daß diese Orchidee immerhin auf die unvollkommen funktionierende Fremdbestäubung durch Insekten angewiesen ist.

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Daumann, E. Zur Bestäubungsökologie vonCypripedium calceolus L.. Österr bot Z 115, 434–446 (1968). https://doi.org/10.1007/BF01456538

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